Vor einigen Tagen besuchte der deutsche Generalkonsul Stefan Gallon mit Frau Anja Ras Al Khaimah, das zu seinem Amtsbezirk „Nördliche Emirate“ gehört, um auch dieses aufstrebende Emirat kennen zu lernen.
Am ersten Tag hatte die AHK für ihn einen Besuch in der RAKIA-Free Zone organisiert incl. einiger Firmenbesuche und einer Rundfahrt durch das Industrie-Gebiet von Al Hamra.
Der zweite Tag war vom Protokoll des Büros von H.H. Sheikh Saud Bin Saqr Al Qassimi bestimmt und so wurde die kleine Wagenkolonne auch von einem Auto mit zwei Protokoll-Angehörigen begleitet.
Auch ich hatte an diesem Tag zusammen mit einigen Geschäftsleuten aus RAK die Gelegenheit den Generalkonsul auf seiner Rundfahrt zu begleiten.
Der erste Termin fand mit dem CEO der RAK Free Trade Zone Authority in deren Gebäude statt, wobei die Möglichkeiten für deutsche Unternehmen in dieser Free-Zone erörtert wurden.
Anschließend rollte die Autokolonne in Richtung Palast, wo am späten Vormittag eine Audienz mit H.H. Sheikh Saud Bin Saqr Al Qassimi stattfand. Der Herrscher über das Emirat RAK begrüßte alle mit einem festen Händedruck und Generalkonsul Gallon nahm neben HH Platz, alle anderen gegenüber den beiden Politikern.
H.H. Sheikh Saud betonte bei dem Gespräch die strategisch günstige Lage von Ras Al Khaimah an der omanischen Grenze und legte dar, welchen wirtschaftlichen Aufschwung das kleine Emirat in den letzten Jahren erlebt hat. So wurden die Free Trade Zones aufgebaut, es wurden viele Anstrengungen auf dem Healthcare- und Bildungssektor unternommen und es entstanden neue Hotels mit vielen Hotelbetten.
Das Verhältnis zum Iran beschrieb er mit einer „invisible wall“ vergleichbar mit der „visible wall“ – der Berliner Mauer, die Deutschland geteilt hat und sprach lange über das Problem Iran, das unbedingt gelöst werden muss.
Sodann gab er einen kurzen Abriss über die weltpolitische Lage – über die Situation in den USA, in Russland und in Asien.
Zum Schluss betonte er noch, dass er die Deutschen in RAK immer unterstützen will und daraufhin bedankte sich der Vice-Chairman der AHK Ras Al Khaimah Moritz Kerler bei HH Sheikh Saud für das Grundstück das dieser einer deutschen Investoren-Gruppe für den Bau des German Centers zur Verfügung gestellt hat.
Nach einem sehr freundlichen Abschied fuhr die Delegation weiter zur RAK Tourism Development Authority, wo man einen kurzen Abriss über die touristische Entwicklung in RAK bekam und Informationen über alles, was den Touristen in diesem schönen Emirat erwartet. Hier hat man Strände, Natur, Ruhe und Geschichte, mit z.B. einem historischen Bereich, der über 5000 Jahre alt ist. Auch erfuhren wir, dass die Guest Nights von 2012 auf 2013 um 49% angestiegen sind und dass die größten Touristengruppen aus Deutschland, Russland und den anderen Emiraten kommen. Die Tourism Authority will gerne mehr Kontakt zum deutschen Markt und bietet so gerade in den Sommermonaten Raten an, die vielen Touristen das „Kennenlernen“ dieses nördlichen Emirats erleichtern.
Nach diesem Besuch fuhren wir noch zu dem Grundstück in der Nähe des RAK Chamber, das HH Sheikh Saud den Deutschen zum Bau eines German Center geschenkt hat: 5000qm groß, davon werden 1.500 qm bebaut und 3.000 qm sind für Parkplätze vorgesehen, die restlichen 500 qm sind für Energieversorgung etc. reserviert.
Nach einem Mittagessen mit dem CEO der RAK Free Trade Zone Authority auf der Terrasse des Hilton Beach Resorts fuhren alle noch nach RAK Maritime City, um dort das Unternehmen Knauf RAK zu besichtigen, das hier pro Tag 110.000qm Gipskarton-Platten produziert und in RAK 125 Angestellte hat. Die Führung wurde vom Plant Manager in deutscher Sprache durchgeführt und der Generalkonsul und alle Gäste waren beeindruckt von dem deutschen Unternehmen aus dem süddeutschen Raum, das weltweit 154 Werke besitzt.
Nach dem offiziellen Besuchsprogramm ging es weiter Richtung omanische Grenze in die Berge hinein – vorbei am größten Steinbruch im Mittleren Osten zu Quarry & Mining. Dieses Unternehmen für Aufbereitungsanlagen, Bulk Handling Systeme und mehr gehört Moritz Kerler, der alle Gäste in sein malerisches schwäbisches Dorf mitten im Steinbruch zum Abschluss eines interessanten Tages einlud.
Hier wohnen die Angestellten in ausgebauten Containern in einem kleinen schwäbischen Dorf – liebevoll persönlich aufgebaut und gestaltet von Moritz Kerler.
Im Zentrum befindet sich die „Haltestelle“ der Linie 13 „Kurt Huber Platz“ und der Gast wird in drei Sprachen mit einem Poster begrüßt.
Dahinter liegen die Gemeinschaftsräume, die jeden Gast das Gefühl geben mitten in Schwaben zu sein – in einem Gasthaus mit einem großem Stammtisch, einer gut sortierten Bar, einem Billard-Tisch und kleinen gemütlichen Nebenräumen mit rohen Holztischen.
Generalkonsul Gallon und seine Frau waren echt überrascht hier inmitten eines Steinbruchs und umgeben von Monstermaschinen so etwas Gemütliches vorzufinden.
In der „Schwabenstube“ ließ man bei leckerem schwäbischem Essen und dem einen oder anderen Glas „Trauben- oder Gerstensaft“ den ganzen Tag nochmals Revue passieren und genoss den Tagesausklang mit Gästen aus Deutschland, RAK und Dubai, vielen interessanten Gesprächen und wie immer in einer freundlichen, familiären und stimmungsvollen Atmosphäre.