Am 7. Juni wurde im Cultural Centre von Ras Al Khaimah ein ungewöhnlich faszinierendes Buch vorgestellt – PEOPLE OF RAS AL KHAIMAH.
Das Buch wurde von der Sheikh Saud bin Saqr Al Qasimi Foundation und dem Ras Al Khaimah Media Office gesponsert und es enthält eine beeindruckende Zusammenstellung von Porträts und Interviews, die die Geschichte des Emirats mit den Worten und durch die Erfahrungen seiner Menschen erzählen.
Ras Al Khaimah kann eine unzugängliche Stadt sein – ohne echten Stadtkern. Viele Menschen sprechen hier kaum Englisch, aber ihre Gastfreundschaft ist unübertroffen herzlich. Jeder der nach Ras Al Khaimah kam, war zuerst kritisch und betrachtete die Stadt als staubig und noch nicht so gut entwickelt, blieb dann aber und verliebte sich in diese Stadt an den Bergen.
So ging es auch Anna Zacharias und Jeff Topping, die das Buch in vierjähriger Arbeit gemeinsam geschaffen haben. Erst nach und nach waren auch sie vom Emirat und den Menschen hier fasziniert – also eine Liebe auf den zweiten Blick.
Das schillernde Werk von Anna Zacharias und Jeff Topping fängt die unnachahmliche Atmosphäre der Stadt und ihrer natürlichen Umgebung ein und erzählt mit den Worten ihrer Bewohner von den Bergen, dem Meer, der Wüste und der Stadt. Aber vor allem dokumentiert es die Geschichten der Menschen, die Ras Al Khaimahs große wirtschaftliche, politische und soziale Veränderung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt haben.
Anna Zacharias zog 1997 im Alter von 13 Jahren mit ihrer Mutter von der kanadischen Westküste nach Ras Al Khaimah. Als Kind war sie von dieser staubigen und baufälligen Stadt wo der Himmel keine Wolken hatte überhaupt nicht begeistert und sie wollte auf keinen Fall länger als zwei Jahre bleiben – diese zwei Jahre dauerten bis heute. Sie arbeitete mehr als sechs Jahre als Journalistin bei The National, darunter drei Jahre als Korrespondentin für Ras Al Khaimah.
Anna lernte Jeff Topping, einen amerikanischen Fotojournalisten und Reisefotografen mit über 25 Jahren Erfahrung aus mehr als 20 Ländern im Jahre 2014 kennen und die beiden begannen das Projekt „People of Ras Al Khaimah“.
Anna und Jeff haben über drei Jahre lang mit den Bewohnern gesprochen, ihre persönlichen Geschichten erfahren und sie bei der Arbeit fotografiert.
Sie machten Porträts und Interviews mit mehr als 50 Menschen aus Ras Al Khaimah – mit Emiratis und anderen, die schon lange hier leben und die den Übergang des Landes von einer Voröl-Wirtschaft erlebt hatten. Sie interviewten Menschen aus den Dörfern und der Stadt, die die gesamte Region repräsentierten.
Etwa die Hälfte der Profile sind Emiratis und die andere Hälfte repräsentiert 16 Nationalitäten.
So werden hier unter anderem vorgestellt Kapitän Hussein Mohammed Murad, der seit 1975 bei der RAK Police Band dabei ist und der die Band als Spiegel sieht, der eine Stadt widerspiegelt oder auch Salem Obaid Salem Hamed, ein Fischauktionator in der dritten Generation, der das Meer als Gesellschaft und als Trost für die Seele empfindet, wenn er sich schwach fühlt.
Jeff wollte, dass ein hoher Anteil der Profile Frauen sein sollten – und das in einer traditionellen arabischen Region, wo sich Frauen normalerweise nicht fotografieren lassen. Aber Jeff traf auf der Straße in der nördlichen Küstenstadt Al Jeer die drei Frauen vom Titelbild Aisha Saeed Hassan, Fatima Saeed Rashed und Maryam Zaidi Ali. Sie waren herzlich und gastfreundlich und waren einverstanden sich fotografieren zu lassen. Daraufhin folgten viele andere.
Die Menschen in Ras Al Khaimah suchen immer nach Gemeinsamkeiten – und das ist vielleicht der Grund, warum das Emirat mit über 300.000 Einwohnern immer noch als „einfach“ und wie ein „Dorf“ beschrieben wird, auch wenn die moderne Zeit inzwischen hier ihren Einzug gehalten und das Leben isolierter gemacht hat.
Bei der Buchvorstellung im Culturel Centre waren viele Gäste – Expats und Locals – anwesend als der Events Manager der Sheikh Saud bin Saqr Al Qasimi Foundation For Policy Research Suqrat Bin Bisher den Abend mit einer kurzen Rede eröffnete und dann das Wort an Jeff Topping und Anna Zacharias gab, die beide vor allem denen dankten, die sich bereit erklärt hatten ein Teil dieses spannenden Buches zu sein. Auch bedankten sie sich bei allen, die sie bei ihren Recherchen und dann bei der Ausführung bis zum Schluss unterstützt hatten, so dass am 7. Juni „ihr Baby“ vorgestellt werden konnte.
Viele Gäste erwarben ein Buch vor Ort und ließen es sich dann von Anna und Jeff signieren.
Später kamen dann noch Mohammed Al Khait, der Advisor von HH Sheikh Saud Bin Saqr Al Qasimi sowie Sheikh Sultan Bin Ali Al Khatri mit seinem Sohn und auch der GM des Departments of Antiquities und Museums Ahmed Obaid Alteneiji ins Cultural Centre um dort mit den Schöpfern des Buchs und allen anderen das Buch gebührend zu feiern.
Anwesend waren unter anderem auch die CEO der Sheikh Saud bin Saqr Al Qasimi Foundation Dr. Natasha Ridge, Inocenta Sanchez Ewart, deren Geschichte im Buch unter dem Titel „Milk Mother“ beschrieben wird und auch Mohammed Ashiq Hussain, der Eisverkäufer und Muhammad Akram, der Sirwal Maker sowie viele andere.
Es war ein stimmungsvolles Get-Together zwischen der neuen Welt von RAK und der Tradition in wunderschönem Ambiente.
Die Buchautoren hoffen, dass das Buch mit seinen faszinierenden Geschichten der einfachen Menschen von Ras Al Khaimah die Besucher von RAK ermutigt ihre Luxus-Hotels am Strand zu verlassen und in das alte Ras Al Khaimah einzutauchen. Die Expats und auch die lokalen Einwohner sollten dagegen darüber nachdenken, sich wieder mehr mit ihrer Nachbarschaft zu verbinden – wie in alten Zeiten.
Das Buch kann gekauft werden bei souq.com, www.amazon.co.uk sowie in den Buchhandlungen in den VAE.
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