Jetzt im Februar ist die Zeit, wo man von Dubai aus wunderschöne Ausflüge unternehmen kann.

Nur 130 km von Dubai entfernt befindet sich die Gartenstadt Al Ain, ein etwas stiefmütterlich behandelter Ort – weil nicht am Meer gelegen. Al Ain befindet sich im Emirat Abu Dhabi an der Grenze zum Oman und liegt rund 160 Kilometer südöstlich der Stadt Abu Dhabi. Die Grenze zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Oman teilt diese Stadt. Der omanische Teil heißt Buraimi.

Im Gegensatz zu allen anderen großen Städten der Emirate, gibt es in Al Ain nur maximal 6stöckige Gebäude. Diese befinden sich hauptsächlich im Stadtzentrum. In den weitläufigen Außenbezirken herrscht ein reger Bauboom an Villen, hauptsächlich für die einheimische Bevölkerung. Al Ain ist der Geburtsort des 2004 verstorbenen Staatsgründers und ehemaligen Staatsoberhauptes Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan und seines Sohnes Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan, dem heutigen Präsidenten der VAE.

In Al Ain befindet sich auch die älteste Universität der Vereinigten Arabischen Emirate, die 1976 gegründete United Arab Emirates University.

Man legte und legt heute noch viel Wert darauf, diese Oasenstadt zu begrünen und so hat sie den Beinamen „Gartenstadt des Arabischen Golfs“ erhalten. Die Stadt ist sehr weitläufig und erstreckt sich über eine Grundfläche, die der von Paris entspricht und besitzt mehrere sehr sehenswerte Orte und Gebäude.

Kommt man nach Al Ain hinein kann man als erstes den Hili Archäologischen Park besuchen. Hier wurden in den 60er Jahren Ausgrabungen durchgeführt und mit dem großen Hili-Grab eine der bedeutendsten Entdeckungen der sog. Umm an-Nar-Kultur gemacht.  In der Bronzezeit wurden Gräber mit Grabbeigaben geschaffen,  wie sie in Hili entdeckt wurden. Das Hili Grab gehört seit 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe und vor allem die Darstellung von zwei Oryx-Antilopen unter deren Köpfen sich zwei kleine Gestalten bei der Hand halten, ist sehr bekannt.  Die anderen Ruinen erschienen uns viel weniger sehenswert.

 

 

Umgeben sind die Ausgrabungen von einer sehr gepflegten Gartenanlage, in der man wunderschön spazieren gehen kann.

Als nächstes besuchten wir das  gerade sanierte Fort von Al Qattara, was ein  Kunstzentrum und eine Galerie beinhaltet. Das Fort besitzt kunstvolle, traditionelle  Außenfassaden und so findet man in Al Qattara eine Mischung aus traditioneller Architektur und modernen Einrichtungen. Es bietet im Innenraum viele moderne Ausstellungsstücke und auch Unterrichtsräume.  Die Aufgabe des Zentrums ist es unter anderem, in diesen Mauern alle an der VAE Kunst und Kultur Interessierten zu informieren und Lehrveranstaltungen durchzuführen.
Das Zentrum besitzt ein Atelier für viele Aktivitäten wie Musikunterricht und Kunsthandwerk, ein weiteres Atelier zum Zeichnen und Malen sowie eine Töpfer-Werkstatt etc. Dazu gibt es ein Café und eine Bibliothek – alles in einer wunderschönen grünen Umgebung.

 

 

Sodann fuhren wir weiter in die Stadt, wo in deren Herzen gleich neben dem Al Ain National Museum die Al Ain Oasis liegt.Sie ist eine faszinierende Oase  voller Palmenplantagen, von denen die meisten noch bewirtschaftet werden. Auf wunderschönen schattigen Wegen kann man durch diesen Ort der Stille laufen und sich von der Hitze und dem Lärm der Stadt erholen.

 

 

Hier hören Sie nur noch das Zwitschern der Vögel und spüren den Lufthauch, der durch die Palmwedel zieht.

Die Al Ain Oasis besitzt ein 3000 Jahre altes Faladsch Bewässerungssystem, bei dem eine Reihe von Kanälen die Palmenanlagen mit Wasser versorgen.

 

 

Die Oase ist über 8 Eingänge zu erreichen und hat eine Ausdehnung von ca. 1.200 Hektar. Hier findet der Besucher mehr als 147.000 Dattelpalmen und bis zu 100 verschiedene Palmenarten. Auch befinden sich auf diesem Gebiet unterirdische Brunnen durch die schon früher die Stadt Al Ain grün gehalten wurde.

Da wir keine Zeit mehr für das große Al Ain Museum hatten besuchten wir noch das malerische Al Jahili Fort.  Es ist eines der historischsten Gebäude der VAE i und der Geburtsort des verstorbenen Sheikhs Zayed bin Sultan Al Nahyan.

 

 

Das Fort wurde 1891 zum Schutz der Stadt und seiner wertvollen Palmenhaine errichtet und liegt  heute in einer wunderschön gestalteten Gartenanlage. Es wurde in den letzten Jahren restauriert und seitdem beherbergt es eine Dauerausstellung, die die Arbeit des britischen Abenteurers Sir Wilfred Thesiger und seine Durchquerung der Rub al-Chali, des sog. „Leeren Viertels“ im Jahre 1940 zum Inhalt hat.

So und nun wollten wir zu dem Punkt fahren, auf den wir uns schon lange gefreut hatten: Zum Jebel Hafeet, dem mit 1240 m zweithöchstem Berg der VAE.

Dieser felsige Hügel liegt am Rande von  Al Ain und grenzt an den Oman an. Er besteht aus zerklüftetem Kalkstein und ist über Millionen von Jahren vom Wetter gezeichnet. Hier wurden auch bedeutende fossile Funde gemacht und in seinen Ausläufern über 500 urzeitliche Gräber gefunden.

 

 

Man kann über eine gut ausgebaute Straße nach oben fahren und unterwegs an mehreren Aussichtspunkten mit wunderbarem Fernblick anhalten. Man startet von ca. 200 m Höhe aus und hat gut 1000 Höhenmeter auf knapp 12 km zu überwinden. Die Straße führt mit 21 Kurven nach oben und windet sich wie eine Pass-Straße in den Alpen – einfach traumhaft!  Wenn man dann oben angekommen ist werden die Besucher mit einem wunderbaren Blick über Al Ain und in die Wüste belohnt.

Hier befindet sich das Mercure Jebel Hafeet Hotel nahe der Spitze des Berges und dort kann man ab 17 Uhr auf der Terrasse des Restaurants Al Khayma in Ruhe sitzen, einen Drink genießen und eine Shisha rauchen während die Sonne langsam sinkt und alles in ein magisches Licht taucht.

 

 

Dort an diesem wunderschönen Platz endete unser Ausflugstag nach Al Ain und wir fuhren mit Blick auf die Lichter der Stadt zuerst wieder die sensationelle Pass-Straße nach unten und dann die sensationslose Al Ain Road wieder zurück nach Dubai.

 

 

Natürlich gibt es in Al Ain noch weitere Sehenswürdigkeiten, die allerdings nicht an einem einzigen Tag zu schaffen sind.