Da immer wieder Fragen über den Islam aus dem Kreis der Expats gestellt werden und man oft eine gewisse Scheu hat, sie auszusprechen bzw. weiß man oft auch nicht, an wen man sie stellen sollte, freue ich mich sehr Ihnen heute eine junge Frau vorstellen zu können, die in Zukunft diese Fragen gerne beantworten wird.
Heute erzählt Sie Ihnen zuerst mal persönlich etwas über sich selbst:
Assalamu alaikum und Hallo an alle Expat-Aktuell-Leser!
Ich freue mich, Euch auf diesem Wege kennenzulernen und stelle mich vorab kurz vor:
Geboren und aufgewachsen in Deutschland (Hessen), lebe ich seit 5 Jahren mit meinem Mann in Dubai.
Meine Freunde nannten mich schon immer einen “modernen Vagabunden”, weil ich vorher in verschiedenen Ländern gelebt und gearbeitet habe. In Dubai, genießen wir das Leben hier aus verschiedenen Gründen – also nicht nur der Sonne wegen. Es gibt viele Möglichkeiten hier, die wir wo anders auf der Welt eher weniger in Anspruch nehmen könnten, wie zum Beispiel die Auslebung des Islam.
Als ich seinerzeit hier angekommen war, hat mich der Ruf des “Muadhin” (= Gebetsrufer) fasziniert, gar verzaubert! Ich fand es einfach toll, dass man 5 Mal am Tag zum Beten gerufen wird, um Gott, unter Anderem, für den Tag und die Segen zu danken.
Nach wenigen Monaten war dann auch schon Ramadan und ich habe sogar den ganzen Monat gefastet! Ich empfand es als sehr schön, denn es war ein Gefühl der Solidarität und des Zusammengehörens. Da habe ich das erste Mal gemerkt, wie schwer es eigentlich ist, sich von etwas fern zu halten, was sonst so selbstverständlich für uns ist – nämlich das Essen und Trinken! Somit war ich dankbar für jedes Café und jedes Restaurant das tagsüber geschlossen hatte und dafür dass ich auch sonst niemanden auf der Straße sah, der etwas getrunken oder gegessen hat und mich an etwas erinnerte, was ich nicht durfte.
Bei den hohen Temperaturen ist es nämlich gar nicht so einfach und man erlebt doch die eine oder andere Durststrecke. Und wenn man dann am Abend, wenn die Sonne untergeht, wieder etwas trinken und essen darf, so weiß man jeden Schluck Wasser und jeden Bissen Essen sehr zu schätzen! Dadurch habe ich auch den Sinn und Zweck des Ramadan das erste Mal in meinem Leben verstanden und ich faste seitdem jedes Jahr.
Natürlich mache ich das auch, weil ich mittlerweile selbst überzeugte Muslima bin und den Namen Aisha trage. Es war ein langjähriger Prozess und ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, mich ausgiebig erkundigt, bevor ich diesen wichtigen Schritt gewagt habe. Nun praktiziere ich den Islam seit etwa 4 Jahren und bin sehr glücklich damit und spüre, dass es sogar eine Bereicherung in meinem Leben ist.
In der deutschen Gemeinde hier in den VAE habe ich oft bemerkt, dass viele Fragen offen sind, die unbeantwortet bleiben oder sogar falsch beantwortet wurden, so dass zum großen Teil Verwirrungen entstehen. Wie es so ist, unterhält man sich dann untereinander und das “chinesische Flüstern” geht herum und man lernt leider etwas Falsches oder es vermischt sich zu sehr mit der persönlichen Meinung.
Dabei ist der Islam sehr klar und deutlich! Es gibt keine Grauzone und im Islam folgt man dem Koran und den Traditionen des Propheten Muhammad.
Auf Grund des Bedarfs, habe ich mich dazu entschlossen, eine Plattform aufzubauen, wo Fragen gestellt werden können – natürlich auch anonym – und um Ideen und Vorschläge offen zu besprechen. Diese Plattform findet ihr auf Facebook, unter “Fragen über Islam”.
In diesem Sinne freue ich mich, Euch sowohl auf meiner Facebook Seite willkommen zu heißen wie auch über Expat Aktuell mich mit Euren Fragen und Anregungen zu beschäftigen.
In Kürze wird hier auf Expat Aktuell ein Artikel über die Vorbereitung der Moslems auf Ramadan erscheinen!