Vor kurzem erlebte ich meinen ersten Besuch auf der Anfang Oktober eröffneten Expo 2020 in Dubai.
Vorher hatte ich die Expo nur zur Grundsteinlegung des deutschen Pavillons und zum Rechtfest besucht – jetzt wo das Wetter sehr angenehm und kühler ist hatte ich meinen ersten Expo-Tag. Ich wählte gerade diesen Tag, weil Deutschland seinen Nationentag auf der Expo feierte.
Um 10 Uhr 15 sollte es los gehen an der Al Wasl Plaza, aber bereits auf dem Weg dorthin begegneten uns die Roten Funken aus Köln, die eine kleine Parade um den Al Wasl Dome veranstalteten und damit alle Besucherblicke auf sich zogen.
Die Ehrengäste hatten bereits vor der Bühne Platz genommen unter ihnen Najeeb Mohammed Al-Ali, Executive Director und General Commissioner der Expo 2020 sowie Reem Al Hashemy Generaldirektorin der Expo 2020 Dubai, Botschafter Hans-Peter Fischer, Generalkonsul Holger Mahnicke, Bürgermeisterin Henriette Reker aus Köln, HE Hafsa Abdulla Mohamed Sharif Alulama, Botschafterin der VAE in Berlin, Dietmar Schmitz, Generalkommissar des Deutschen Pavillons, sowie der CEO der AHK Oliver Oehms und der Stellvertretende Generalkommissar und Direktor des Deutschen Pavillons Sebastian Rosito um nur einige zu nennen.
Nach den Reden von Najeeb Mohammed Al-Ali und Botschafter Ernst Peter Fischer, der auch eine Grußbotschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlas, der aufgrund der Corona-Lage nicht nach Dubai gereist war, begann das musikalische Programm mit einem Kinder-Chor der drei deutschen Auslandsschulen in den VAE und einem fröhlichen deutschen Lied. Anschließend trat Joy Denalane auf, eine Sängerin, die sowohl deutsche wie auch südafrikanische Wurzeln hat.
Damit ging der offizielle Teil der Veranstaltung zu Ende, aber die deutschen Besucher mit ihren Deutschlandfähnchen wurden danach erneut von den Roten Funken, dem ältesten Traditionsverein im Kölner Karneval vor der Al Wasl Plaza begeistert.
Auch mittags gab es dann noch eine weitere Parade dieser farbenprächtigen Truppe mit insgesamt fast 130 Personen.
Anschließend an diese Zeremonie begannen wir unseren ersten Rundgang über die Expo im Pavillon der VAE. Das imposante Dach ist inspiriert von Falkenflügeln und im Pavillon erfährt man viel über die Geschichte der VAE und über die Visonen der Zukunft unter dem Motto – Welcome to the Land of Dreamers Who Do!
Weiter ging es mit dem sehr eindrucksvollen Pavillon von Saudi-Arabien, der einen Einblick in unsere gemeinsame Zukunft bietet und Sie mitnimmt auf eine Reise durch unsere Ambitionen über die vier Hauptsäulen: Menschen, Natur, Erbe und Chancen. Dabei wird eine faszinierende Präsentation mit exzellenten Projektionen gezeigt.
Im spanischen Pavillon geht es um Intelligenz fürs Leben. Er soll ein Beispiel für intelligente Kreativität sein, die Menschen zu nachhaltigen Projekten in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Produktion, Bildung und Kunst vereinen kann.
Italien hat in seinem Pavillon das Motto – Schönheit verbindet Menschen. Erleben Sie auf einer Reise durch das Italien der Schönheit, wie Kreativität aus verschiedenen Orten und Disziplinen entsteht und die außergewöhnliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Landes berührt. Neben vielen anderen interessanten Dingen wird im Herzstück eine riesige Statue von Michelangelo präsentiert – mit 3D-Druck hergestellt.
Im österreichischen Pavillon heißt es „Austria makes Sense“. Hier wandert man durch interessante ruhige Räume mit natürlichem Ambiente, die die Sinne beleben, während man entdeckt, wie Ost auf West trifft, wie Tradition Nationen näher bringt und wie Technologie Zukunftschancen schafft – alles mit großem Fokus auf Nachhaltigkeit.
In diesem Pavillon ist auch die Gastronomie zu erwähnen, die super Qualität zu zivilen Preisen bietet. Wenn Sie also Lust auf ein Wiener Schnitzel oder Kaiserschmarrn haben – bei Austrian Delight können Sie das in Ruhe genießen.
Gleich neben Österreich ist der Schweizer Pavillon angesiedelt unter dem Motto “Reflections“. Der Pavillon spiegelt die Schweiz und ihre Vielfalt wider – von beeindruckenden Landschaften bis hin zu innovativen Projekten und Ideen für eine nachhaltige Zukunft. Besonders spannend ist unter vielem anderem eine „Bergwanderung“ bei Regen und Gewitter.
Der tschechische Pavillon hat das Motto „Czech spring“. Hier erfährt man wie in kargen Wüstenlandschaften fruchtbares Land entstehen kann, indem der Luft Wasserdampf entzogen wird. Diese hochklassige Technik nutzt ausschließlich Solarenergie und tschechische Innovationen.
Zum Schluss besuchten wir noch zwei Pavillons aus dem austral-asiatischen und asiatischen Raum.
Neuseeland hat als Motto „Care for people and place”. Erleben Sie eine Betrachtung des Maori-Wertes von ‚Kaitiakitanga‘ was so viel heißt wie Hüter oder Beschützer und fühlen Sie eine tiefe Verbundenheit, während Sie die Stränge erkunden, die alles Leben verbinden sowie die Einheit von Mensch und Umwelt widerspiegeln.
Der Pavillon von Singapur ist grün, total grün und wunderschön mit Tausenden von Pflanzen unter dem Motto „Nature – Nurture – Future“
Es ist schwer zu sagen, wo die Natur beginnt und die Architektur endet und so zeigt der von WOHA, einer in Singapur ansässigen Initiative entworfene Netto-Null-Energie-Pavillon Singapurs urbane Innovationen und untersucht unseren Weg zu Lebensqualität und Widerstandskraft.
Mein Eindruck an diesem Tag von der Expo war einfach super – interessant, farbenfroh, fröhlich und mit vielfältigen Eindrücken.
Alles ist sehr gut organisiert, angefangen vom Parken in verschiedenen Abschnitten mit Bustransfer zu den unterschiedlichen Eingängen, über den Ticketschalter, die Eingangskontrolle mit Check des Impfstatus über die Al Hosn App für Residents oder des aktuellen PCR-Tests für Touristen.
Überall stehen Angestellte oder Freiwillige der Expo und helfen einem sehr freundlich weiter.
Besuchen Sie die Expo, auf der es so vieles zu erkunden gibt und wo auch an den Abenden massenhaft ganz unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden.
Ziehen Sie aber bitte ganz bequeme Schuhe an, denn es ist sehr viel zu laufen – nicht nur zwischen den einzelnen Pavillons sondern auch im Innenbereich, so dass man nach einem Expo-Tag ganz schön geschafft ist – aber sehr happy!
Ganz sicher werde ich wiederkommen, denn ein Tag reicht nur für einen kleinen ersten Eindruck und man braucht definitiv sehr viel länger um alles zu erkunden – aber wir haben ja noch bis 31. März 22 Zeit.