Bei meinem letzten Aufenthalt in Deutschland erlebte ich etwas Besonderes – zwei Feste im Freien bei schönem Wetter – das Düsseldorfer Gourmet-Festival und das Neusser Bürger-Schützenfest.

Das Gourmet-Festival Düsseldorf 2024 fand vom 23.08. bis 25.08. entlang der Königsallee statt – der Lieblings-Straße der Düsseldorfer.
Es war ein Wochenende voll mit Highlights, denn dieses Jahr gab es mehr als 200 Aussteller und über 100.000 Besucher.

Entlang des KÖ-Grabens standen die weißen Pagodenzelte und ließen eine gemütliche Gourmet-Flaniermeile entstehen – bis ganz vorne zum Steigenberger Icon Parkhotel, das einen kleinen Sand-Beach mit Liegestühlen für das Festival errichtet hatte.

Die Besucher waren eingeladen, vor den Zelten und auf der Food-Truck Wiese oder direkt am Kö-Graben zu bleiben und die leckeren Angebote  der Aussteller zu genießen, die alle Sitzplätze und Tischchen für die Genießer aufgebaut hatten.

Mit über 200 Ausstellern von gehobener Gastronomie, und Händlern von hochwertigen und seltenen Gourmetprodukten hat  das Festival in den vergangenen Jahren eine Spitzenposition unter den themengebundenen Gourmet – Veranstaltungen im kulinarischen Bereich erworben.

Es war eine gelöste und freundliche Atmosphäre mit super leckeren Gourmet-Angeboten bei schönem Wetter, auch wenn am Samstagabend ein Regenschauer niedergeprasselt ist, der kurzfristig die Gäste vertrieben hat.

Am Sonntag besuchte ich dann das 2. Fest an diesem Wochenende- das Schützenfest in Neuss. Es fand dieses Jahr vom 23. August bis zum 27. August statt – mit einem bunten Programm von Feuerwerk über Umzüge bis hin zu einer riesigen Kirmes.
Wenn hier das Bürger-Schützenfest gefeiert wird, ist die ganze Stadt auf den Beinen. Dieses Fest gilt als das weltweit größte Fest seiner Art und es wird traditionell immer am letzten Augustwochenende gefeiert.

Das Schützenfest geht auf jährliche Wehr- und Schießübungen im Mittelalter zurück.
Die älteste überlieferte Organisation, die in Neuss solche Übungen abhielt, war die Sebastianus-Bruderschaft von 1415. Das Schützenfest in der heutigen Form geht auf das Jahr 1823 zurück. Nach dem Ende der französischen Besatzung unter Napoleon bat die Neusser Junggesellen-Sodalität um die Genehmigung, parallel zur bereits existierenden Bartholomäuskirmes ein Vogelschießen sowie einen Festumzug abhalten zu dürfen, der damals aus ca. 100 Teilnehmern bestand. 1840 wurde dann die Königsparade in das Festprogramm aufgenommen und so entwickelte sich das Fest bis zu seiner heutigen Größe von 7.700 Schützen incl.1700 Musikern weiter.
Die Uniformen der Schützen aus den verschiedenen Corps und die Musiker mit ihren Instrumenten machen das Fest so wunderschön bunt und vielseitig.

Dazu erlebte man dieses Jahr die 194. Neusser Kirmes mit zahlreichen Attraktionen Auf dem 50.000 Quadratmeter großen Kirmesplatz und der „Rollmopsallee“, der 1,5 km langen Kirmesmeile auf der Hammer Landstraße, waren 21 Kinderkarussells, 35 Ausschankbetriebe, 23 Imbisse und 18 Attraktionen verteilt.
Nachdem das diesjährige Feuerwerk am Freitag und der Fackelzug am Samstag wegen Regens teilweise ins Wasser gefallen waren, herrschte am Sonntag strahlender Sonnenschein – sowohl zum Aufmarsch des Schützenregiments am Morgen wie auch am Nachmittag zum großen Festzug.
Ich war total fasziniert, obwohl ich als bayrisches Mädel mit Wohnsitz in den VAE ja doch schon einige Umzüge und Kirmesveranstaltungen gesehen hatte. Hier war gefühlt die ganze Stadt auf den Beinen und es gab kaum ein Durchkommen – bereits bevor der Zug gestartet war.

Natürlich gingen wir zuerst in die „Rollmopsallee“, wo es leckere Dinge zum Essen und zum Trinken gab.

Ich hatte mir frische Reibekuchen mit Apfelmus gewünscht, etwas was es in den Emiraten wohl eher seltener gibt – und wir fanden einen Stand mit den leckersten Reibekuchen der Welt, mit Apfelmus, Zucker oder auch mit Rübensirup!  Soooo gut und ganz frisch! Wir schlenderten dann auch vorbei an einem Riesenangebot – Pommes, Würstel, Crèpes mit den verschiedensten Füllungen, Gurken in riesigen Gläsern, Früchten am Spieß, Lachs über offenem Feuer und viele andere mehr.

Auch das Angebot an Getränken war riesig – unter anderem gab es in einer Riesenflasche den typischen Düsseldorfer Kräuterlikör Killepitsch, aber auch Bier, Wein und einiges andere Hochprozentige, wo man nicht einfach ohne Stopp weitergehen konnte.

Auf unserem Weg zurück zum Markt, wo wir nun den großen Festumzug anschauen wollten, kamen wir an noch vielen Ständen mit  farbenprächtigem Angebot vorbei.

Und dann ging es los mit dem fast 2 Stunden dauernden Festzug mit vielen verschiedenen Corps und Musikzügen in farbenprächtigen Uniformen. Die Stimmung war super, die Teilnehmer des Festzugs genossen die Begeisterung der Zuschauer und viele von ihnen bekamen Blumen von den Damen am Wegesrand geschenkt.

Zu jedem Corps gehörten zwei Musikzüge – manchmal sogar mehr – die abwechselnd spielten und viele unterschiedliche Instrumente dabei hatten.

Auch der amtierende Schützenkönig war in einem von Pferden gezogenem Wagen dabei.
Es war toll, farbenprächtig und einfach ein super Erlebnis. Nach dem Zug und dem vielen Laufen waren wir allerdings ziemlich kaputt und fuhren gerne nach Hause.

Das Neusser Schützenfest – für viele das schönste Fest der Welt- dauerte noch bis Dienstag 27. August und es hatten in der Stadt die meisten Offices und Arztpraxen deswegen auch am Montag und Dienstag geschlossen.

Beide Events – aber besonders das farbenprächtige Schützenfest – waren für mich Wüstenbewohner ein besonderes Erlebnis, bei dem ich viel Spaß mit meinen deutschen Freunden hatte, bevor ich dann in der darauffolgenden Woche wieder nach Hause flog.