Auf dem Gelände des Dubai Camel Racing Clubs findet heuer vom 29.03. bis 12.04. das traditionelle Marmoum Heritage Festival statt.
Bei diesem in der ganzen Region sehr beliebten Kamel-Festival sieht man Tausende von gut trainierten Kamelen aller Rassen aus dem gesamten Mittleren Osten, die in zahlriechen Rennen konkurrieren und ihren Besitzern viel Geld und hochkarätige Preise erlaufen.
Kamelrennen sind ein wichtiger Bestandteil der Khaleeji Kultur und sie ziehen jedes Jahr Tausende von Besuchern an.
Bei jedem Rennen erhält der Besitzer des Gewinners ein Luxusauto, hauptsächlich SUVs – gesponsert von Autohäusern aus Dubai und dazu ein Preisgeld in unterschiedlicher Höhe – je nach Rennen. Die Plätze 2 bis 10 gewinnen unterschiedlich hohe Preisgelder, die vom Camel Racing Club ausgezahlt werden, hinter dem die Royal Family steht.
Die Tiere und ihre Besitzer kommen aus den Emiraten, aus Saudi-Arabien, dem Oman und dem Sudan. Sie werden mit LKWs hierher gebracht, die sehr wertvollen Tiere von Sheiks auch eingeflogen. Während des Festivals sind sie dann in Stallungen in der Umgebung untergebracht.
Die Rennen finden täglich statt und zwar um ca. 6:30 morgens bis etwas 8 Uhr 30 und dann wieder um 14 Uhr 30 bis gegen 16 Uhr 30. Am Morgenfinden meisten20 Rennen statt, am Nachmittag 17 – so sind währen des gesamten Festivals über 20.000 Kamele bei den Rennen dabei.
Die Tiere sind dazu eingeteilt nach Alter und Geschlecht, ich erlebte bei meinem Beuch am 3. April Rennen der Dreijährigen, die über 5 km gingen. Weitere Distanzen für die unterschiedlichen Altersgruppen sind 6km, 8 km und auch 11 km. Jedes Tier läuft nur einmal.
Für die unterschiedlichen Rennen gibt es hier zwei Tracks, von denen jeder eine große Zuschauertribüne besitzt – einer für die kürzeren Strecken, einer für die beiden Langstrecken. Die Tribünen sind in drei Sektionen unterteilt – auf der einen Seite für die Angestellten der Rennställe, in der Mitte für die Sheiks und deren VIP-Gäste und auf der anderen Seite für allgemeine Besucher.
Abwechselnd laufen an den einzelnen Tagen die Tiere der Beduinen aus den Golfstaaten und am nächsten Tage die hochwertigeren Tiere der Sheiks aus den Golfstaaten gegeneinander.
Beim Rennen sitzen Reitroboter auf den Kamelen, die den Spitznamen „Ali“ haben. Während des Rennens fahren die Besitzer oder Trainer mit dem Geländewagen neben der Strecke her und sind über Walkie Talkie mit dem Roboter auf dem Kamel verbunden und geben so den Tieren Anweisungen, vor allem über Töne, die das Kamel kennt.
Die Atmosphäre ist faszinierend und spannungsgeladen, vor allem wenn der Kamel- Pulk auf denen die kleinen Roboter sitzen in eine Staubwolke gehüllt in die Zielgerade einbiegt – auf beiden Seiten begleitet von den SUVs der Owner.
Nach dem Rennen geht es dann in den so genannter „Parc Fermé“ – wo die Tiere zusammen mit ihrem Trainingskamel zum Start geführt werden auf der anderen Seite, wo sie nach dem Rennen wieder eingefangen werden um sie zurück in die Ställe zu bringen. Hier kann man unglaublich viele unterschiedliche Kamele und viele interessante Menschentypen erleben und kann ihnen auch zum Fotografieren ganz nahe kommen.
Dabei fallen einem sofort Kamele auf, die im Gesicht und am Hals teilweise bis zu den Füßen mit roter Farbe eingerieben sind. Mir wurde erklärt, dass aus einer alten Tradition heraus der jeweilige Sieger sowie der Zweit- und Drittplatzierte mit Safranpaste bzw. Safranöl eingerieben wird, um zu zeigen wie wichtig und wertvoll dieses Tier für den Besitzer ist. Safranöl ist sehr teuer und kann bis zu AED 5000 pro Liter kosten.
Die Rennkamele der Sheiks sind meistens unverkäuflich, ihr Wert beginnt bei etwa 3 Millionen AED. Wenn die Sheiks allerdings Tiere kaufen, erwerben sie immer Sieger aus den normalen Rennen und bereits dabei können 1 Million oder auch 2 Millionen AED gezahlt werden.
Bei meinem Besuch wurden gerade Einjährige = Futtaims für eine Auktion vorbereitet und bereits von potentiellen Käufern begutachtet.
Fährt man von der Rennstrecke aus ein kurzes Stück weiter nach hinten kommt man zum Heritage Village, das am Abend gegen 17 Uhr aufmacht. Von hier aus verkehren kostenlose Zubringerbusse zur Tribüne, auch gibt es die Möglichkeit das Rennen vom Bus aus zu beobachten.
Im Heritage Village kann man traditionelle Handwerkskunst, Parfums, Kleidung, traditionelle Speisen aber auch viel Kitsch kaufen.
Es bietet aber auch einen Einblick in viele lokale Traditionen und es gibt die unterschiedlichsten Tanzvorführungen u.a. aus dem Oman, aus Indien und Afrika. Am Abend sind dort auch sehr viele Emiratis anzutreffen und europäische Gäste sind immer herzlich willkommen.
Direkt vor dem Eingang des Heritage Village hat die Kameluschi eines ihrer tollen großen Zelte aufgebaut, wo sie mit 3 Beduinen und 2 Kamelen noch bis zum 12.04. anzutreffen ist.
Hier können die Besucher sich in der traditionellen Atmosphäre des Zelts entspannen und sie bekommen Kahwa, Chai und Wasser serviert. Auch hat man als Gast hier die Möglichkeit ein Foto mit Beduinen und anderen lokalen Gästen zu schießen oder dem ganz speziellen Gesang von Akhel dem Oud-Player zu lauschen.
Sie finden die Kamelrennstrecke von Marmoom wenn Sie die Al Ain Road stadtauswärts fahren, vorbei am Sevens Stadion bis auf der rechten Seite Bronzekamele und eine Moschee autauchen.
Hier können Sie eintauchen in die emiratische Kultur und die alten Traditionen – ein Erlebnis für die gesamte Familie und etwas ganz anderes als die Glitzerwelt Dubais.