Der Österreich-Pavillon auf der EXPO weckt schon im Vorfeld großes Interesse und mit ihm wird ein außergewöhnliches Projekt realisiert. Durch die ganz spezielle Architektur mit den beeindruckenden Raumsequenzen und den ineinander übergehenden Innen- und Außenbereichen sticht der Pavillon heraus und wird so lange in Erinnerung bleiben.
Das Konzept für den österreichischen Pavillon auf der EXPO wurde vom Wiener Architekturbüro querkraft erstellt, das bereits bei der Konzepterstellung Dubai als Veranstaltungsort miteinbezogen und auf die Möglichkeit zur Nachnutzung geachtet hat.
Inspiriert von arabischen Windtürmen kombiniert mit zeitgemäßer Klimatechnik setzt der Pavillon ein elegantes Signal gegen klimafeindliche Verschwendung. Die Kegel sind zwischen 6 und 15 Metern hoch und ineinander verschnitten, wodurch sich unterschiedlich große Raumsequenzen ergeben. 246 vorgefertigte Einzelelemente wurden dafür über Kupplungen zu den 38 Kegeln zusammengesetzt. Dadurch ist die Demontage einfach und macht auch den Wiederaufbau an einem anderen Ort möglich. Das Ziel war ein energie- und ressourcenschonendes Gesamtkonzept für die Bauphase, im Betrieb und beim Rückbau.
Das Gebäude vereint natürliche Baumaterialien und einen smarten Low-Tech-Ansatz, ein intelligentes Klima-Engineering rundet das Konzept ab. So sorgt der traditionelle Lehmputz im Innenraum für eine angenehme Atmosphäre und ein schadstofffreies, ausgeglichenes Raumklima. Zur Temperaturregulierung werden mehrere Faktoren genutzt: Zum einen wirkt Lehm thermisch hoch speicherwirksam, zum anderen kommen wirksam positionierte Belichtungsöffnungen zum Einsatz. Durch das intelligente Klimakonzept werden bis zu 70 Prozent weniger Energie benötigt als bei konventionell klimatisierten, vergleichbaren Gebäuden in Dubai. Die Basis dafür ist eine ressourcenschonende, natürliche Kühlung. So wird beispielsweise nach dem Prinzip des Ventilative Cooling in den Nächten zusätzlich gelüftet und dabei der aerodynamische Auftrieb in den Kegeln wie bei arabischen Windtürmen genutzt. Die weiße Außenfarbe der Kegel unterstützt zusätzlich die Wärmeregulierung im Inneren durch die reflektierende Wirkung. Auch die Beschattung durch die Bepflanzung im Innen- und Außenbereich des Pavillons trägt dazu bei.
Das Cooling Concept wurde von der Gulf News bereits als besonders „sustainable“ tituliert, weil es nahezu ohne Aircondition auskommt.
Der Pavillon selbst zeigt als Signature-Building eine außergewöhnliche Architektur, die sich von den vielen Glas-Stahlbauten abhebt und schon dadurch Interesse wecken wird. Er ist eine Referenz an das Gastgeberland. Er zeigt ein ganzheitliches Konzept, dessen Ziel es ist, mit traditioneller Bautechnik und Innovation aus Österreich Mensch, Technologie und Umwelt auf eindrucksvolle Weise zu verbinden. Die Ausstellung im Inneren des Pavillons wird von Ars Electronica Solutions und büro wien kuratiert und umgesetzt und spricht durch die eingesetzte innovative Technologie und durch unerwartete Elemente alle Sinne an. Der Besucher steht im Mittelpunkt und wird auf einer emotionalen Ebene angesprochen. Man erlebt und erfährt Österreich mit allen fünf Sinnen durch den Einsatz kreativer High-Tech-Lösungen.
Das Motto des österreichischen Beitrags „Austria makes sense“ spiegelt diese Erlebnisreise für alle Sinne wider und verweist gleichzeitig auf das Gesamtkonzept, das auf den ersten Blick und in jedem Detail sinnvoll ist. Als integraler Teil der Ausstellung widmet sich das iLab der Innovationskraft Österreichs. Die Auswahl der Innovationen veranschaulicht den Einfallsreichtum österreichischer Unternehmen, kreativer Entrepreneure und Forschungseinrichtungen und zeigt, wie sie dazu beitragen, die Welt nachhaltiger, sicherer und besser zu machen – gemäß dem Motto der EXPO „Connecting Minds, Creating the Future“.
Dass der heimische EXPO-Beitrag von der frühzeitlich wirkenden Architektur den Brückenschlag zu Digitalisierung und modernster Technologie in der Ausstellung schafft, wird ebenso beeindrucken wie die Projekte zu unterschiedlichen Themenbereichen im iLab, wo jeder Besucher seinen persönlichen Favoriten unter den Projekten entdecken kann. Der Pavillon wird sicher auch als Oase und ruhiger Rückzugsort im hektischen Expo-Trubel genutzt werden.
Der österreichische Beitrag wurde inspiriert von dem Bernhard Shaw-Zitat „Don’t wait for the right opportunity. Create it!“.
Im Pavillon wird im Themenbereich „Opportunity“ gezeigt, welche Möglichkeiten sich in der Architektur ergeben, wenn moderne Technologie und bewährte Konzepte miteinander verbunden werden und dieses „Opportunity-nützen“ zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Österreich-Beteiligung. Im iLab werden nicht nur innovative Lösungen zu wichtigen Themen wie Mobilität, Health oder Sustainabilty gezeigt, sondern auch die Bedeutung von Kooperationen und gemeinsamen Forschungsprojekten über Fachbereiche hinweg. Hier werden innovative Produkte und Projekte vorgestellt, die veranschaulichen, welche Innovationen österreichische Firmen und Forschungsinstitutionen zu den gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit bieten. Ebenso ist die Ausstellung Beweis dafür, dass erst durch den Einsatz der Digitalisierung diese Erlebnisreise für alle Sinne möglich wird und gerade dadurch der Mensch ganz im Mittelpunkt steht und sich selbst und seine Umwelt auf eine besondere Weise erlebt.