Jedes Jahr findet auf dem Gelände des Dubai Camel Racing Clubs das traditionelle Marmoom Heritage Festival statt.
Man findet den Dubai Camel Racing Club und das Festival Gelände wenn man die Al Ain Road stadtauswärts fährt, vorbei am Sevens Stadion bis auf der rechten Seite Bronzekamele und eine Moschee auftauchen. Hier biegt man dann rechts ein.
Das Festival 2019 ist vom 06. April bis zum 18. April und bringt neben den interessanten Kamelrennen auch traditionelle Musik, Handwerkskunst, Parfums, Kleidung, traditionelle Speisen und vieles mehr.
Jeden Tag finden die Rennen morgens um 7 Uhr und am Nachmittag um 14 Uhr statt.
In 5 Minuten von der Rennstrecke entfernt kommt man zum Heritage Village, in dem bereits tagsüber einiges stattfindet, das meiste allerdings am Abend ab 17 Uhr. Von hier aus verkehren kostenlose Zubringerbusse zur Tribüne, auch gibt es die Möglichkeit das Rennen vom Bus aus zu beobachten.
Bei diesem Kamel-Festival, zu dem Teilnehmer aus der gesamten Region kommen, sieht man Tausende von gut trainierten Kamelen aller Rassen aus dem gesamten Mittleren Osten, die in vielen unterschiedlichen Rennen konkurrieren und ihren Besitzern viel Geld und hochkarätige Preise erlaufen.
Kamelrennen sind ein wichtiger Bestandteil der alten Khaleeji Kultur und sie ziehen jedes Jahr Tausende von Besuchern an.
Bei jedem Rennen erhält der Besitzer des Siegerkamels ein Luxusauto, hauptsächlich SUVs – gesponsert von Autohäusern aus Dubai und dazu ein Preisgeld in unterschiedlicher Höhe – abhängig vom Rennen.
Die Tiere und ihre Besitzer kommen aus den gesamten Emiraten, aus Saudi-Arabien, dem Oman, dem Sudan, aber auch aus anderen GCC-Staaten. Die meisten von ihnen werden mit LKWs zum Festival gebracht, die wertvolleren Tiere der Sheiks werden meistens auch eingeflogen. Alle Tiere sind dann während des Festivals in Stallungen in der Umgebung untergebracht.
Die Tiere sind zu den Rennen nach Alter und Geschlecht eingeteilt und sie laufen unterschiedliche Distanzen, wobei jedes Tier nur einmal läuft.
Für die Rennen gibt es in Marmoom zwei Tracks, beide mit einer großen Zuschauertribüne – einer für die kürzeren Strecken, einer für die Langstrecken. Die Tribünen sind in drei Sektionen unterteilt – auf der einen Seite sitzen die Angestellten der Rennställe, in der Mitte die Sheiks und deren VIP-Gäste und auf der anderen Seite die allgemeinen Besucher und Touristen.
Abwechselnd laufen an den einzelnen Tagen die Tiere der Beduinen aus den Golfstaaten und am nächsten Tage die hochwertigeren Tiere der Sheiks gegeneinander.
Beim Rennen werden die Kamele von Reitrobotern angetrieben, die den Spitznamen „Ali“ haben. Während des Rennens fahren die Besitzer oder Trainer der Tiere mit dem Geländewagen neben der Strecke her und sind über Walkie Talkie mit dem Roboter auf dem Kamel verbunden. Damit werden den Tieren Anweisungen gegeben, vor allem über Töne, die das Kamel kennt.
Die Atmosphäre ist elektrisch mit Spannung geladen wenn der Pulk in die Zielgerade einbiegt – auf beiden Seiten begleitet von den SUVs der Owner. Dabei sind sowohl die Kamele wie auch die Autos in eine Staubwolke gehüllt.
Nach dem Auslauf werden die Tiere dann in den so genannten „Parc Ferme“ gebracht, wo man sie wieder einfängt um sie zurück in ihre Stallungen zu bringen. Auf der anderen Seite werden gleichzeitig neue Kamele zum Start geführt.
Dieser Bereich wo es nur so von Kamelen und Beduinen wimmelt ist für mich der faszinierendste Ort des gesamten Festivals. Hier sieht man sowohl viele unterschiedliche Kamel- wie auch Menschentypen, die gerne für das eine oder andere Foto zur Verfügung stehen.
Wenn man hier Kamele sieht, die im Gesicht und am Hals rote Farbe tragen, so handelt es sich dabei um die Siegerkamele, die mit Safranpaste bzw. Safranöl eingerieben sind. Damit zeigt der Besitzer, wie wichtig und wertvoll dieses Tier für ihn ist, denn Safranöl ist sehr teuer und kann bis zu AED 5000 pro Liter kosten.
Sehr teuer sind auch die Rennkamele der Sheiks – ihr Wert beginnt bei etwa 3 Millionen AED.
Nach den Rennen sollte man dann auf jeden Fall ins Heritage Village gehen, das vor allem am Abend einen Einblick in viele lokale Traditionen und lokales Handwerk bietet. So kann man hier neben einer traditionellen Ayala auch viele andere Tanz- und Gesangsvorführungen erleben, unter anderem auch aus Afrika und Asien.
So bietet das Festival einen Hauch vom alten Arabien und von anderen exotischen Ländern. Vor allem am Abend sind hier auch sehr viele Emiratis anzutreffen, die sich über europäische Besucher freuen.
Direkt vor dem Eingang des Heritage Village hat die Kameluschi eines ihrer authentischen großen Ziegenhaarzelte aufgebaut, wo sie mit ihren Beduinen die Gäste mit Kahwa, Chai und Wasser bewirtet. Hier kann man nach einem anstrengenden Spaziergang über die Rennstrecke und durch den Parc Fermé in der traditionellen Atmosphäre des Zelts entspannen und den Geschichten von Uschi lauschen oder auch viele Fotos mit den Beduinen und den Kamelen schießen.
Alle die bisher noch nicht auf der Farm der Kameluschi in der Wüste waren, bekommen hier einen Vorgeschmack auf das was sie dort erwartet.
Beim Heritage Festival können Sie mit Familie und Freunden eintauchen in die emiratische Kultur und die alten Traditionen – ein Erlebnis das Sie sicher nicht so schnell vergessen werden und was so gar nichts mit der Glitzerwelt von Dubai gemeinsam hat.
Sie werden garantiert begeistert sein!