Zum dritten Mal war die deutsche Gynäkologin Dr. Susanne Grothey Ende letzten Jahres ehrenamtlich für den gemeinnützigen Verein „Interplast Germany“ in Nepal tätig, dort wo bei den verheerenden Erdbeben im April und Mai 2015 über 8.000 Menschen gestorben sind und mehr als 20.000 verletzt wurden. Auch wurden dabei über 500.000 Häuser zerstört und es verloren viele der sowieso armen Menschen ihre Wohnung und ihre gesamtes Hab und Gut.
Die Lage der Menschen war auch während des Besuchs von Dr. Grothey immer noch unglaublich schlimm und es fehlte an den meisten lebensnotwendigen Dingen, so dass viele ums nackte Überleben kämpften. Susanne Grothey spürte diesen Mangel am eigenen Leib und sie erlebte mit wie man für einige Liter Benzin über 20 Stunden anstehen musste. Zu essengab es nur das, was die Felder bringen, es gab kein Brot im Supermarkt und ein halbes Pfund Butter kostete fast 6 Euro.
Auch ist der Mangel an medizinischem Material nach den beiden Erdbeben und der Behandlung der vielen Verletzten noch schlimmer geworden.
So musste Dr. Susanne vieles mit nach Nepal nehmen, was dort unbedingt gebraucht wurde. Nach großer Überzeugungsarbeit bei der Airline konnte sie aber ihr gesamtes Übergepäck kostenfrei mitnehmen.
INTERPLAST-Germany e. V. für die Dr. Susanne nun schon einige Male im Einsatz war, wurde 1980 als gemeinnütziger Verein von Prof. Dr. Gottfried Lemperle gegründet, um in medizinisch unterentwickelten Ländern bedürftigen Menschen mit angeborenen Fehlbildungen sowie entstellenden und funktionsbeeinträchtigenden Verletzungsfolgen durch plastisch-chirurgische Eingriffe zu einem lebenswerten Dasein zu verhelfen.
Eines der Einsatzgebiete von Interplast ist Nepal, wo die Organisation seit 1996 tätig ist. Hier wurde von der jungen Nepali Samira ein Krankenhaus gegründet, da ihre Mutter im eigenen Sari verbrannt ist. Dieses Hospital trägt nach ihr den Namen Sushma Koirala Memorial Hospital (SKMH) for Plastic and Rekonstructive Surgery und liegt im Kathmandu-Tal, ca. 20 km nordöstlich der Hauptstadt.
Hier war Dr. Susanne normalerweise tätig, diesmal arbeitete sie aber hauptsächlich im Außeneinsatz in verschiedenen Camps. Diese Stationen im Bereich des Mount Everest waren nur sehr schwer mit dem Geländewagen erreichbar und lagen teilweise auf einer Höhe von bis zu 3500 m.
Da die Menschen wegen des länger andauernden Monsuns teilweise immer noch in ärmlichen Zelten leben, gibt es für Ärzte genug Arbeit. So war sie diesmal nicht nur für Frauen tätig, die wegen der schweren Arbeit an massiven Gebärmuttersenkungen und Blasensenkungen leiden, sondern behandelte alles was anfiel – auch Männer.
In den 14 Tagen in Nepal behandelte sie geschätzte 700 Patienten und sie war wieder beeindruckt davon, wie lange Anmarschwege die Menschen in Kauf nehmen um von der deutschen Ärztin behandelt zu werden. So schleppte eine Frau ihre Schwester zwei Tage lang auf dem Rücken in das Camp, wo die blonde deutsche Ärztin gerade tätig war.
Die Lebensumstände in den Camps waren für Dr.Susanne natürlich auch sehr gewöhnungsbedürftig. So musste sie nach einem extrem langen und anstrengenden Arbeitstag mit sehr begrenzten medizinischen Möglichkeiten bei 0 Grad ohne Heizung im Schlafsack übernachten und vor allem musste sie sich erst an die vielen kleinen Erdstöße während der Nacht gewöhnen, die ihr immer wieder den Schlaf raubten.
Was Dr. Susanne bei jedem Einsatz und vor allem auch dieses Mal wieder tief beeindruckte war die Dankbarkeit der Patienten in Nepal, die keine Grenzen kennt. Auch sind die Menschen dort fröhlich und positiv und klagen nicht über ihr Schicksal, obwohl sie nichts haben und auch keine schnelle Aussicht auf Besserung ihrer Situation besteht.
Wer diesen Menschen hilft und ihnen ein Lächeln schenkt bekommt auch ein Lächeln und eine Welle der Dankbarkeit zurück und dieses Lächeln ist für Dr. Susanne oft viel mehr wert, als ihre Bezahlung in Deutschland, wo von den Patienten die Behandlung nicht mehr so wertgeschätzt wird, weil sie ja selbstverständlich ist, nichts kostet und die Versicherung alles bezahlt.
Auch die 3 Kinder von Dr. Susanne waren wieder sehr stolz auf ihre Mutter, auch wenn sie immer Angst um sie hatten.
Einen Spruch aus Nepal hat Dr. Susanne nach ihrem letzten Einsatz tief in ihrem Herzen: Du kannst Nepal nicht verändern, aber Nepal verändert Dich! Aus diesem Grund wird sie ganz sicher auch wieder nach Nepal zurückkehren!
Wenn Sie mehr über die Tätigkeit von Interplast wissen möchte, können Sie sich unter http://www.nepalhospital.de/index.php/DE/nepal/interplast informieren. Wenn Sie zusätzlich durch Spenden etwas Gutes tun wollen, finden Sie dort auch ein Konto für die dringend benötigte Spenden.
Dr. Susanne kommt neben ihrer Tätigkeit in Deutschland und ihrer ehrenamtlichen Einsätze in Nepal auch weiterhin regelmäßig nach Dubai, um dort ihre Patienten in der German Clinic zu sehen. Wenn Sie eine erfahrene Hormon- und Stoffwechseltherapeutin suchen oder Problem haben mit Beckenbodenschwäche dann sollten Sie sich bei ihr auf jeden Fall einen Termin geben lassen.
Weitere Informationen über Dr. Susanne finden Sie unter http://expataktuell.de/dr-susanne-grothey/