Mitten in Dubai, in der Nähe vom Burj Al Arab, befindet sich das Kinderheim „Senses“, das auf die Betreuung von arabischen Kindern mit speziellen Bedürfnissen ausgerichtet ist. Am 1. Dezember feierten die Heimbewohner zusammen mit Betreuern, Sponsoren und vielen Gästen den 43. Nationalfeiertag.
Einzigartig in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)
Gegründet wurde die Non-Profit-Organisation im Jahr 2004 von der engagierten Emirati Nadia Khalil Al Sayegh. Nachdem sie über 20 Jahre Erfahrung im Bereich der Abteilung für Arbeit und Sozialordnung gesammelt hatte, beschloss sie, die Organisation Senses aufzuziehen. Damit setzt sie sich für ein stärkeres Engagement in Bezug auf physisch oder psychisch benachteiligte Kinder und Jugendliche ein. Auch auf die stationäre Aufnahme benachteiligter Kinder ausgerichtet, ist das Heim das einzige seiner Art in den VAE. Da die Nachfrage für Heimplätze stetig ansteigt, ist ein Ausbau der Hilfseinrichtung geplant. Diese Erweiterung hängt allerdings von der finanziellen Unterstützung der Hilfsorganisation und der Verfügbarkeit personeller Ressourcen ab.
Ein Zuhause für jedes Bedürfnis
Das Angebot der Organisation richtet sich an Kinder zwischen zwei und 20 Jahren. Ausgerichtet ist Senses dabei auf die Behandlung unterschiedlicher Behinderungen. Dazu gehören z.B. physische Benachteiligungen wie die zerebrale Kinderlähmung, bei der Betroffene durch frühkindliche Hirnschäden von willkürlichen Bewegungskoordinationen und Muskelzuckungen betroffen sind. Auch psychische Benachteiligung, wie mentale Retardation und Autismus gehören zum Alltag in dem familiär geführten Heim. Neben den aufgeführten Behinderungen ist auch Epilepsie ein verbreitetes Leiden im Senses-Haus. Die Aufnahme eines Kindes ist hier nicht durch die Prämisse familiärer Unterstützung beschränkt. Im Gegenteil, das Programm der Hilfsorganisation ist speziell auf die Behandlung benachteiligter Waisenkinder ausgelegt. Da die meisten der in dem Heim lebenden Kinder jedoch mit 20 Jahren meist nicht in der Lage sind, ein selbstständiges Leben zu führen, ist die altersbedingte Beschränkung des Heimaufenthaltes selten umsetzbar.
Entwicklung durch Lebenserfahrung
Das Programm ist mit rehabilitierenden und fördernden Seminaren für die durchgängige Pflege der Kinder konzipiert. Dies ist notwendig, da viele der Kinder eine 24-Stunden-Betreuung benötigen. Während der täglichen Sitzungen soll die Entwicklung neuer Fähigkeiten und die Verbesserung schon vorhandener Fertigkeiten gefördert werden. Außerdem ist das Ziel, den Kindern Lebenserfahrungen zu ermöglichen und das Selbstbewusstsein aufzubauen. Auch die Familien, sofern vorhanden, sollen dabei eine aktive Rolle spielen. Aus diesem Grund finden die Therapien oft unter Einbezug der Familienmitglieder statt. Da die Kinder verschiedenen Altersstufen angehören, sind die Programme speziell auf die jeweiligen Altersgruppen zugeschnitten. Für kleinere Kinder wurden individuelle Dienste zur Förderung der motorischen Fähigkeiten, der Betonung verschiedener Silben und in Form einer Physiotherapie entwickelt. Ab dem vierzehnten Lebensjahr wird der Fokus auf den Erhalt künstlerischer Fertigkeiten wie das Bedrucken eigener Kleider, dem Bemalen von Tassen und der Herstellung von Schmuck gelegt. Wer möchte, kann zudem noch das Handwerk der Fotografie erlernen. Die jeweiligen Sitzungen finden täglich statt und beinhalten Programme im Bereich Kunst, Literatur, Sport, Gartenbau, Kommunikation und Kochunterricht.
Der Rotary-Club als helfende Hand
Unterstützt wird Senses u.a. durch den Rotary Club Jumeirah-Dubai. Gegründet 1905, hat das globale Netzwerk von über 1,2Mio. Freiwilligen heute 33.000 Klubs in mehr als 200 Ländern. Die freiwillige Vereinigung fördert diverse Hilfsprojekte durch finanzielle, materielle und personelle Spenden. Nachdem die Organisation Senses 2009 einem Mitglied des Club-Vorstands, DONAL KILALEA, vorgestellt wurde, beschloss Rotary, das einzige stationäre Hilfscenter in den VAE zu unterstützen. Seitdem bietet der Rotary Club nicht nur eine organisatorische Unterstützung. Durch häufige Besuche im dem Behindertenheim gewährleistet der Rotary Club auch eine für die Entwicklung der Kinder erforderliche Stimulation von außen. Die vielen Freiwilligen des Vereins organisieren Spaziergänge, Fashion Shows und Musikabende.
Partizipation mit Passion
Zu dieser Stimulation tragen auch die bei Senses mitwirkenden Freiwilligen einen erheblichen Teil bei. Beispielsweise ermöglichen sie die Einrichtung von Aktivitäten wie dem Musik- und Rythmuscenter, in dem den Kindern der Umgang mit Musikinstrumenten näher gebracht werden soll. Auch regelmäßige Puppenspiele sind ein beliebtes Mittel zur Förderung der kognitiven Fähigkeiten. Freiwillige bilden zusätzlich zu den angestellten Hilfskräften im Senses-Heim eine große Unterstützung der überwiegend arabischen Fachkräfte. Neben dem freiwilligen Engagement spielen Spenden eine große Rolle bei der Erhaltung und Verbesserung des jetzigen Betreuungsstandards. Unabdingbar für eine ausreichende Betreuung sind z.B. die dem Heim nun eigenen Smart-Boards für Mathematik-, Lese- und Gedächtnistrainings oder das spezielle Equipment zur Förderung kognitiver Fähigkeiten. Auch die Bezahlung der Ausbildungen von Mitarbeitern, die Gehälter und die medizinische Versorgung sind ein zusätzlicher Kostenpunkt. Aus diesem Grund ist die weitere Existenz des Heims abhängig von personellen, finanziellen, Güter- und Hilfsspenden. Finanzielle Spenden können allgemein oder speziell an eines der Kinder erfolgen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.sensescentre.com