Das Oktoberfest in München ist das größte Volksfest der Welt.
Seit 1810 findet es auf der Theresienwiese in München statt und wird jedes Jahr von ca. sechs Millionen Menschen besucht. Für das Oktoberfest brauen die Münchner Brauereien ein spezielles Bier mit mehr Stammwürze und damit auch mit höherem Alkoholgehalt (rund 6–7 %), was so manchen ungeübten Biertrinker schnell aus den Schuhen kippen lässt.
„Erfunden“ hat die in aller Welt berühmte Münchner Wiesn ein Offizier der bayrischen Nationalgarde. Er schlug vor, die Hochzeit von Ludwig von Bayern, dem späteren König Ludwig I und Prinzessin Therese von Sachsen – Hilburghausen am 12. Oktober 1810 mit einem großen Pferderennen zu feiern, das auf einer Wiese vor den Toren der Stadt stattfand.
Zu Ehren der Braut wurde diese Wiese „Theresien-Wiese“ getauft und daraus wurde in München liebevoll „die Wiesn“.
Einem Jahr nach dieser Hochzeit und dem ersten Fest waren sich alle einig, dass dieses Ereignis auch weiter stattfinden sollte. Zunächst wurde es vom landwirtschaftlichen Verein ausgerichtet. Deshalb findet auch heute noch alle vier Jahre das Bayerische Zentral- Landwirtschaftsfest im Südteil der Theresienwiese statt. 1819 übernahmen dann die Münchner Stadtväter die Organisation des Volksfestes und so ist es bis heute Tradition. Natürlich wird das Fest auch jedes Jahr vom Münchner Oberbürgermeister mit dem traditionellen Fassanstich eröffnet.
„Ozapft is!“, dieser weltweit bekannte Ausspruch geht auf den ehemaligen Münchner Oberbürgermeister Thomas Wimmer zurück, der 1950 das erste Fass mit einem Negativ-Rekord von 17 Schlägen anzapfte. Mit dem Anzapfen musste er beim damaligen Schottenhamel-Wirt eine „Schuld abarbeiten“, denn der Wirt hatte den zu spät gekommenen OB beim Trampen in seiner Kutsche mitgenommen.
Und so wird mit diesen Worten seit dem Jahr 1950 jede Wies‘n im Schottenhamel eröffnet.
Das Oktoberfest 2013 findet statt vom 21. September bis 6. Oktober – es ist das 180. Oktoberfest überhaupt und wurde am 21. September 6 Sekunden zu früh von Oberbürgermeister Ude eröffnet – er brauchte dieses Jahr nur 2 Schläge um das Fass anzustechen!
Die Wiesn 2012 ist ja nun ein Jahr vorbei, aber es gibt doch einige interessante Zahlen darüber:
6,4 Millionen Besucher aus über 70 verschiedenen Nationen
6,9 Millionen Maß Bier
95 Gastronomiebetriebe
116 Ochsen, 57 Kälber und 522.821 Brathendl
Speisereste/Knochen: 409,65 Tonnen
4500 Fundstücke im Fundbüro, darunter 1.000 Kleidungsstücke, 950 Ausweise, 570 Geldbörsen, 400 Schlüssel, 480 Handys und 300 Brillen sowie kuriose Fundsachen wie eine lebendige Blattheuschrecke (8 cm groß), ein Hund, ein Wikingerhelm, eine eingerahmte Sporthose mit Autogramm, fünf Eheringe, ein Koffer mit Musiknoten, ein Megafon, ein Rucksack mit 2 Campingstühlen, ein Rollator, zwei Krücken und ein Gebiss.
Die Aushändigungsquote lag bei 21 Prozent
104.000 Sitzplätze, davon 10.000 Sitzplätze im größten Festzelt dem Hofbräuzelt und knapp 100 Sitzplätze im kleinsten Gastronomie-Betrieb – dem Schiebl’s Kaffeehaferl.
8.000 fest angestellte und 4.000 wechselnde Arbeitskräfte
111.000 geklaute Maßkrüge
3 Millionen kWh Stromverbrauch
ca. 1,2 Millionen € Aufbaukosten für ein Zelt
500 kg Gewicht am Tag pro Bedienung im Schnitt
800 Alkoholopfer
2000 Polizeieinsätze
1.400 Straftaten
Jedes Jahr vor dem traditionellen Fassanstich durch den Oberbürgermeister Münchens, ziehen die Festwirte und Münchner Brauereien mit wunderschön geschmückten Pferde-Gespannen gezogen von frisch gestriegelten Kaltblütern durch die Innenstadt von München bis zur Theresienwiese und die Straßen sind dabei gesäumt von Tausenden von Menschen.
Einen Tag später am ersten Wies’n-Sonntag marschieren rund 9.000 Mitglieder aus Trachten- und Schützenvereinen und Musikkapellen durch die Stadt und präsentieren den Millionen Zuschauern in München und vor den Fernsehern in aller Welt Brauchtum, Trachten, Tänze und Musik.
Unter allen großen Zelten war für mich als echte Bayerin schon immer die Ochsenbraterei ein Muss bei jedem Wies’n-Besuch. Tritt man in das Zelt ein, sieht man sofort das Objekt der Begierde: Den Ochsen am Spieß! Diesen Ochsen bekommt man dann auf unterschiedliche Weise zubereitet in diesem Zelt serviert. Unglaublich, was so ein Ochse alles hergibt. Außerdem verzehrt man hier kein anonymes Stück Fleisch, denn bei jedem Ochsen stehen das Gewicht und vor allem der Name auf einer Tafel vor dem Spieß angeschrieben und man weiß so immer genau, ob man gerade den „Franzl“ oder den “Maxl“ verzehrt.
Auf der Münchner Wies‘n gibt es auch wirklich für jeden etwas: Wer nicht immer nur Schweinshax‘n , Würstl und Hendl essen will, für den ist die Fischer-Vroni eine optimale Adresse. Hier kann man sich original Steckerlfisch in einem der gemütlichsten Zelte auf dem Oktoberfest schmecken lassen. Dabei ist vor allem die Zubereitung eine Show: Die Fische werden auf einem Stock aufgespießt und in einer 15 Meter langen Reihe gegrillt und es bleibt dabei kein Wunsch offen.
Das Oktoberfest ist aber auch ein wahres Schlaraffenland für Liebhaber süßer Köstlichkeiten.
In unzähligen Süßwaren-Standl werden neben Herzerln, Popkorn, Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Nüssen auch Waffeln, Negerküsse, glasierte Früchte, Eis, türkischer Honig, Magenbrot oder Auszogne verkauft und außerdem gibt es diverse Cafés, die zu einem Besuch einladen, denn Kaffee und Kuchen gehören genauso zum Oktoberfest wie Bier , Hendl und Haxen. In den Cafés ist es vor allem tagsüber auch viel ruhiger als in den großen Bierzelten und so sind sie ein idealer Ort, um Kraft für die weitere Wies’n-Gaudi zu tanken.
Bodos Backstube ist das zur Zeit wohl bekannteste Cafézelt auf der Wies’n, aber auch das Kaffeehaferl Schiebl, das Café Kaiserschmarrn und das Café Mohrenkopf haben viele Fans und bieten leckere Spezialitäten an.
Die Wies‘n besteht aber nicht nur aus Festzelten und Biertrinken. Ein großer Teil des Oktoberfests gehört den Schaustellern und Marktkaufleuten. Im so genannten Schaustellerbereich heißt es auch dieses Jahr wieder “Höher, schneller, weiter”.
Hier findet der Wies’n-Besucher traditionelle Unternehmen wie z.B. den Schichtl, die Krinoline und den Mäusezirkus, den Hoffotografen und das Teufelsrad, aber auch 2013 eine ganze Reihe von neuen Fahrgeschäften wie „Odyssee“, die „Cobra“ Loopinganlage und den „Sky Fall“ – mit 70 Metern der höchste transportable Freefall-Tower der Welt. Vielleicht sollte man dies nicht nach dem Genuss von einigen Maß Bier ausprobieren.
Eine ganz besondere Neuheit vor allem für Familien mit Kindern ist das neue Fahrgeschäft „Pirate Adventure“: Sind die Kinder in diesem „Durchlauf-Fahrgeschäft“ nicht glücklich so dreht man einfach um und vom Schausteller wird der Eintrittspreis für die Kinder zurückerstattet.
Informationen über das Münchner Oktoberfest unter www.oktoberfest2013.de
Die Oktoberfestsaison in Dubai beginnt dieses Jahr am 3. Oktober mit dem Oktoberfest im klimatisierten Indoor-Dome in Dubai Sports City, gefolgt vom Oktoberfest im Jumeira Rotana vom 08.10. bis 12.10. Es folgen dann nach Eid das bereits traditionelle Oktoberfest im Grand Hyatt vom 17.10. bis 02.11. und das legendäre „Oktoberfest unter Palmen“ bei Chef Engelbert vom 23.10. bis 02.11., womit sicher die wichtigsten und schönsten aufgelistet sind.
Ich wünsche Ihnen allen ein schönes und friedliches Oktoberfest, ob in Deutschland oder hier in den Emiraten!
Zum Schluss noch vielen Dank an Reiner Huber aus Poing, der mir die Münchner Wies‘nbilder zur Verfügung gestellt hat.