Wie ich bereits im Teil 1 (https://expataktuell.com/diagnose-makuladegeneration/)  meines Berichts über Erfahrungen mit meinen eigenen Augen-Operationen in Deutschland betonte, ist gutes Sehen für jeden von essentieller Bedeutung.

Deshalb rate ich auch heute wieder allen, die nur ein kleines Augenproblem verspüren, damit zum Augenarzt Ihres Vertrauens zu gehen, bevor es schlechter und immer schlechter wird.

Wie bereits berichtet hatte der deutsche Augenexperte Dr. Bertram Meyer, der seit fast 20 Jahren als Visiting Doctor ins Laser Eye Care Research Center (LERC) in Dubai Health Care City  kommt, bei mir sowohl eine senile Makuladegeneration – was für ein schreckliches Wort – und einen Grauen Star an beiden Augen festgestellt.

Da der Arzt meines Vertrauens diese Behandlung in Dubai nicht durchführt – er ist Spezialist für refraktive Laserchirurgie – und ich mich ganz sicher fühlen wollte, flog ich bereits für die erste Spritze direkt ins Auge zur Eindämmung der Makula-Degeneration in seine Klinik nach Köln – ins Augenzentrum Köln https://www.augencentrumkoeln.de/, wo einige Ärzte auf diese Spritzenbehandlung spezialisiert sind. Dort bekam ich dann von Dr. Stefanie Weise, einer Spezialistin für intravitreale operative Medikamentengabe, therapeutische Lasereingriffe und für Lidchirurgie meine erste Spritze ohne jegliche Komplikation, die bereits wie jetzt festgestellt wurde einen guten Erfolg  erzielt hat, aber vom effektiven Sehen her wenig Unterschied brachte, denn – ich hatte ja auch noch Grauen Star (Katarakt) und der trübte mein Sehen massiv.

Eine Katarakt-Operation ist ein häufiger und sicherer Eingriff zur Entfernung einer getrübten Augenlinse und deren Ersatz durch eine künstliche Intraokularlinse (IOL).

Auch für diese OP gibt es einige Spezialisten im Augencentrum Köln und so setzte ich mich Anfang Juni erneut ins Flugzeug, um auch Teil 2 „meiner Augenorgie“ wieder dort durchführen zu lassen.

Im Vorfeld brauchte ich hierzu allerdings diesmal ein kleines Blutbild und ein EKG, da bei dieser OP eine leichte Narkose mit einem „Entspannungscocktail“ durchgeführt wird.

Nach ein paar Relax-Tagen in Düsseldorf unterzog ich mich dann am 10. Juni der Katarakt-OP am ersten Auge – dem rechten.

Wieder brachte Dr. Meyer den „Angsthasen aus Dubai“ – das war ich – diesmal mit nüchternem Magen ins Augencentrum Köln und los ging‘s mit der Reinigung des Auges mit antiseptischen Lösungen und betäubenden Augentropfen.

Diesmal bekam ich einen sehr schicken türkisfarbenen Umhang und ein Häubchen und wurde in den Vor-OP-Bereich gebracht, auf einen fahrbaren Sessel gelegt und abgedeckt.

Dort wartete auch der Anästhesist auf mich, der mir einen Zugang in den Handrücken legte, über den ich dann zweimal den „Glückscocktail“ injiziert bekam – zum ersten Mal, als er mein Auge mit einem lokalen Betäubungsmittel „umspritzte“ und zum zweiten Mal als die eigentliche Katarakt-OP begann incl. der zweiten Spritze direkt ins Auge gegen meine Makula-Degeneration.

Ich spürte überhaupt nichts, war aber sofort danach wieder hellwach, fühlte mich gut  und fragte, wann es jetzt wohl losgeht. In beiden Fällen bekam ich die Antwort, dass alles erledigt sei.

Nach der OP bekam ich noch einen Schutzverband im Piraten-Stil, um das Auge vor Berührung und Licht zu schützen. Dieser wurde dann am nächsten Morgen von Dr. Meyer entfernt.

Meine Katarakt-OP wurde durchgeführt von Dr. Cristian Timciuc, der bereits seit 2018 im Augencentrum Köln tätig ist. Er ist Spezialist für Katarakt-Operationen, intravitreale operative Medikamentengabe (Spritzen direkt ins Auge) sowie für Operationen an den Lidern, der Bindehaut und für  therapeutische Lasereingriffe am vorderen und hinteren Augenabschnitt.

Bei dieser Operation macht der Chirurg einen kleinen Schnitt am Rande der Hornhaut. Durch diesen Schnitt wird das Operationsinstrument eingeführt. Danach wird durch Phakoemulsifikation die getrübte Linse entfernt – die  häufigste Methode zur Linsen-Entfernung. Dabei wird ein Ultraschallgerät verwendet, um die getrübte Linse in kleine Fragmente zu zertrümmern, die dann abgesaugt werden.

Sofort danach wird die künstliche Linse (IOL) durch den kleinen Schnitt in das Auge eingeführt. Die IOL entfaltet sich im Auge und wird an der Stelle der natürlichen Linse positioniert. Der kleine Schnitt ist so klein, dass er in der Regel ohne Nähte verheilt.

 

Anschließend überprüft der Chirurg das Auge, um sicherzustellen, dass die IOL korrekt positioniert ist. Das alles dauerte ca. 20 Minuten incl. der Vorbereitung.

Ich konnte sofort wieder aufstehen und bekam dann als erstes eine Tasse Kaffee zur Stärkung bis ich abgeholt wurde. Hier im Augencentrum Köln darf kein Patient nach dieser OP die Klinik verlassen ohne dass er von einer Vertrauensperson abgeholt wird. Auch muss sichergestellt sein, dass der Patient die nächsten Stunden unter Aufsicht ist, falls es zu irgendeiner Art von Komplikation kommt.

Obwohl man mich sofort auf das Sofa verbannte, fühlte ich mich gut und fit – auch wenn das Gesichtsfeld durch den Augenverband doch etwas eingeschränkt war.

Am nächsten Tag musste ich zur Nachsorge-Untersuchung in die Klinik, wo einige Tests gemacht wurden und ich die ersten Tropfen in das operierte Auge bekam – mit der Anweisung nun alle zwei Stunden 8mal am Tag diese Tropfen zu verwenden – eine Woche lang. Die Tropfen sollen Entzündungen reduzieren und Infektionen verhindern.  Sie müssen im ganzen 5 Wochen angewendet werden – zuerst 8mal pro Tag, dann 4mal pro Tag, 3mal, 2mal und 1mal pro Tag in der 5. Woche.

In der ersten Zeit nach der Operation sollte man Aktivitäten vermeiden, die das Auge belasten oder irritieren könnten. Dazu gehören schweres Heben, Bücken und intensives Reiben des Auges, auch Autofahren ist nicht angeraten und von zu viel Computerarbeit sprach man ebenfalls, was mich besonders „begeisterte“.

Zum Schutz des Auges riet man mir – gerade hier im emiratischen Sommer immer eine Sonnenbrille zu tragen, um das Auge vor hellem Licht und UV-Strahlung zu schützen. Auch soll ich in den ersten Wochen nicht mit Wasser in Berührung kommen. Das bedeutet, ich muss beim Duschen vorsichtig sein und darf keinesfalls zum Schwimmen gehen.

So, dann war also das erste Auge operiert und am nächsten Tag folgte das zweite Auge – genauso wie oben beschrieben nur ohne die Spritze direkt ins Auge zur Eindämmung der Makula-Degeneration.

Am vierten Tag nach Beginn der ganzen Aktion wurden dann im Augencentrum wieder Sehtests gemacht, bei denen Dr. Meyer feststellte, dass sich meine  Sehschärfe in der Ferne enorm verbessert hatte, in der Nähe werde ich weiterhin eine  Brille tragen müssen – aufgrund meines Makula-Schadens.

Nach der vollständigen Heilung, die je nachdem 4 bis 6 Wochen dauern kann, wird dann eine  Anpassung der Brillengläser für die Nähe durchgeführt, um das bestmögliche Sehvermögen zu erreichen. Für die Weite werde ich dann wohl keine „Brillenschlange“ mehr sein!

Jetzt – noch nicht mal 2 Wochen nach der zweiten OP bin ich wieder zuhause in den Emiraten, ich tropfe nach Anweisung inzwischen nur noch 4 mal am Tag meine Augen, halte mich auch sonst an die meisten Ratschläge meines Arztes, nur die Computerarbeit muss eben sein, allerdings kann ich noch nicht den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzen. Meine Sehschärfe in die Ferne ist gut, in die Nähe kann ich noch wenig sagen, weil sich die beiden Augen erst wieder aneinander gewöhnen müssen und das kann noch ein bisserl dauern.

Zum Schluss sage ich noch herzlichen Dank an Dr. Meyer, Dr. Stefanie Weise und Dr. Cristian Timciuc sowie an das Team im Augencentrum Köln für die freundliche Behandlung sowie für die reibungslosen und erfolgreichen Spritzen-Behandlungen und OPs.

Auch diesen zweiten Bericht scheibe ich, um denjenigen unter Ihnen, die ähnliche Probleme haben die Angst zu nehmen.
Und bitte handeln Sie schnell und suchen Sie einen erfahrenen Augenarzt auf, wenn Sie feststellen, dass sich Ihre Augen verschlechtern!