Dr. Bertram Meyer

Dr. Bertram Meyer

 

Echte Nachtblindheit ist selten – oft hilft schon eine neue Brille

Wenn das Autofahren im Dunkeln schwer fällt, befürchten viele Menschen, dass sie an Nachtblindheit leiden. Augenärzte können hier in der Regel Entwarnung geben: Echte Nachtblindheit ist selten.

Wenn das Tageslicht schwindet, passen sich unsere Augen an die veränderten Lichtverhältnisse an: In unserer Netzhaut übernehmen dann die „Stäbchen“ genannten lichtempfindlichen Zellen das Sehen, denn die für das Farbensehen zuständigen „Zapfen“ funktionieren bei schwachem Licht nicht mehr. Die Stäbchen nehmen keine Farbe wahr, weshalb wir im Dämmerlicht alles in Grautönen sehen. Damit überhaupt noch so viel Licht wie möglich ins Auge fällt, weitet sich zudem die Pupille. Das hat zur Folge, dass Sehfehler stärker auffallen.

 

 

Lösungen für Sehprobleme in der Dämmerung

Wenn das Sehvermögen bei schlechten Lichtverhältnissen nachlässt, kann das verschiedene Ursachen haben. Ein kleiner Sehfehler, der bei guten Lichtverhältnissen möglicherweise gar nicht auffällt, bereitet nun deutliche Probleme. Eine Brille oder auch Kontaktlinsen können hier  sofort Abhilfe schaffen. Wenn bei einem Grauen Star die Linse getrübt ist und die Lichtstreuung im Auge zunimmt, dann kann es sein, dass die Patienten sich schneller geblendet fühlen. Die Katarakt-Operation – der Austausch der körpereigenen Linse gegen ein Kunstimplantat – stellt dann das Sehvermögen wieder her.

 

 

Nachtblindheit

Eine echte Nachtblindheit ist selten. Wenn die Funktion der lichtempfindlichen, für das Dunkelsehen verantwortlichen Stäbchen der Netzhaut gestört ist, kommt es je nach Schweregrad zu ausgeprägten Nachtsehstörungen bis hin zur Nachtblindheit.

Betroffene Patienten können sich im Dunkeln dann nicht mehr orientieren. In diesen Fällen muss an eine erbliche Netzhauterkrankung als möglicher Auslöser der Funktionsstörung gedacht werden. In sehr seltenen Fällen kann aber auch ein Vitamin-A-Mangel vorliegen, der einfach diagnostiziert und gut behandelt werden kann. Augenärzte verfügen über spezielle Untersuchungsverfahren, um zu prüfen, ob eine Nachtblindheit vorliegt: Sie können messen, wie schnell sich das Auge an die Dunkelheit anpasst und sie können das Kontrastsehen mit und ohne Blendung prüfen.

Wenn Sie dazu noch Fragen haben bitte unter bertram.meyer@t-online.de