Es gibt fast nichts Schöneres als am Freitag um 5 Uhr aufzustehen um pünktlich um 6 Uhr auf dem Carrefour Parkplatz der Manar Mall  in Ras Al Khaimah zu stehen – zusammen mit ca. 4.000 anderen Menschen.

Es war Freitag der 13. Februar und an diesem Tag fand heuer der RAK Half Marathon statt – der schnellste Halbmarathon der Welt.

Bereits kurz vor 6 Uhr herrschte im Race-Village ein geschäftiges Treiben und viele drängten sich vor dem Kaffee-Stand, um schneller munter zu werden. Aber auch der Stand für den Terry Fox Run ( zugunsten der Krebshilfe – findet am 27.02. in RAK statt: Infos darüber finden Sie unter http://www.terryfox.org/InternationalRun/Ras_Al_khaimah_United_Arab_Emirates_U_A_E_.html)  war schon so früh umlagert,  denn hier trafen sich die Teilnehmer der kRAKen, des Drachenboot-Teams aus RAK, von denen 2 Teams an der Staffel teilnahmen: Einmal ein Jugend-Team mit Bien, Naomi, Saffiya und Daniel und das kRAKen Ladies-Team mit Lucy, Angela, Akiko und Yuki.

Andere Team-Mitglieder der kRAKen liefen sogar den vollen Halb-Marathon wie Managerin Rina Gauer und Coach Francis Morales und einige andere.

 

Rina und Francis

Rina und Francis

 

Über dem Village lag eine gespannte Erwartung und jeder bereitete sich auf seine Art und Weise vor. Im Container des RAK Hospitals, das bereits seit 5 Jahren die medizinische Betreuung der Teilnehmer durchführt und auch zwei Ambulanzen im Einsatz hatte,  wurden noch einige Muskeln gelockert und Tapes zur Unterstützung angebracht und dann bewegten sich alle zum Start-Punkt.

 

Jean-Marc Gauer und Sue Aiken

Jean-Marc Gauer und Sue Aiken

 

Kurz hinter dem Start und Ziel gegenüber dem City Hotel war eine Tribüne für die Ehrengäste erreichtet und gegenüber eine Presse- und Zuschauertribüne.

Pünktlich um 7 Uhr setzte sich dann das Starterfeld für den Halbmarathon in Bewegung – ganz vorne mit den Favoriten aus Äthiopien und Kenia. Kurz danach um 7 Uhr 15 starteten dann die Teilnehmer an der Team-Staffel.

 

Start

Start

 

Auf die Strecke von21,0975 km (genau die Hälfte der Marathon-Strecke) gingen 3200 Läufer aus 96 Nationen – ein buntes fröhliches Bild. Nach dem Verschwinden der Läufer kam die farbenprächtige RAK Police Band und spielte vor der Tribüne der Ehrengäste unter ihnen HH Sheikh Ahmed bin Saud al Quasimi, der 2. Sohn des Rulers von RAK HH Sheikh Saud Bin Saqr Al Qasimi.

 

Vor der Ehrentribüne

Vor der Ehrentribüne

 

In der Zwischenzeit wurde bereits alles für die Ankunft der Läufer vorbereitet, es wurden Handtücher bereit gelegt und Bananen sowie viele Wasserflaschen, um dehydrierten Teilnehmern wieder Flüssigkeit zuzuführen. Natürlich waren auch auf der Strecke alle 2,5 Kilometer Versorgungsstationen mit Wasser und Sport-Drinks aufgebaut und alle 5km gab es Toiletten und Stationen mit medizinischer Versorgung.

Im Race-Village herrschte ein buntes Treiben und man wartete gespannt, wann der erste Läufer kommen würde.

Nach 1:00:05 war es soweit und Mosinet Geremew aus Äthiopien rannte leichtfüßig über die Ziellinie, dicht gefolgt von 2 Läufern aus Kenia.

 

Sieger bei den Männern

Sieger bei den Männern

 

Die erste Frau Mary Keitany aus Kenia kam mit einer Zeit von 1:06:02 ins Ziel gefolgt von einer Läuferin aus Äthiopien und einer weiteren aus Kenia.

Es waren wieder fantastische Zeiten, aber der Weltrekord wurde damit heuer nicht eingestellt.

Nach dem Eintreffen der besten war eine kleine Pause, aber nach ca. 1 Stunde 45 Minuten wurde das herankommende Feld dichter.

Wenn man direkt hinter der Ziellinie stand konnte man manchen Läufern die Anstrengung ansehen, die der Lauf ihnen bereitet hatte. Einige davon hatten hochrote Köpfe, andere fielen hinter der Ziellinie zu Boden, weil sie Krämpfe hatten oder dehydriert waren, manchen allerdings merkte man fast nichts an und sie sprangen mit einem Freudensprung durchs Ziel.

 

Läufer

Läufer

 

Jetzt bekam auch das RAK Hospital im Container alle Hände voll zu tun und die 3 Ärzte incl dem CEO des Hospitals Dr. Jean-Marc Gauer, 35 Schwestern und Physiotherapeuten behandelten 108 Patienten. Die meisten litten an Dehydratation, Muskelkrämpfen, Hitzschlag, Blutdruckproblemen und Erschöpfungszuständen incl. Weinkrämpfen. Glücklicherweise gab es in diesem Jahr keine ernsthaften Probleme wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle.

Bereits nach einer guten Stunde wurde auf der Ehrentribüne die Siegerehrung der jeweils drei besten durch HH Sheikh Ahmed bin Saud al Quasimi vorgenommen und die Siegerfotos geschossen, während immer wieder Läufer im Ziel eintrafen.

 

Siegerehrung

Siegerehrung

 

Die meisten waren total glücklich und zufrieden, dass sie die Strecke bewältigt hatten und dabei kam es gleich nach der  gemeinsamen Ankunft eines italienischen Pärchen zu einer rührenden Szene: Der junge Mann fiel vor seiner Freundin auf den Boden und machte ihr einen Heiratsantrag. Sie sagte „Ja“ und er überreichte ihr einen großen Blumenstraß, den er vorher bestellt hatte. Was für eine ans Herz gehende Inszenierung!

 

Heiratsantrag

Heiratsantrag

 

Im Race-Village herrschte jetzt Hochbetrieb und eine fröhliche gelöste Stimmung. Dabei traf ich auch einige deutsche Teilnehmer wie z.B. die Teams der Deutschen Internationalen Schule Sharjah mit ihrem Schulleiter Dirk Böckmann, die über ihren Staffelerfolg auch sehr glücklich waren.

 

Team DISS

Team DISS

 

Auch begegnete ich zwei  deutschen Teilnehmern,  die den vollen Halbmarathon gelaufen waren und denen man fast nicht von den Strapazen anmerkte: Holger Schroth mit seinem Sohn Johannes aus Abu Dhabi, die beide eine Zeit unter 2 Stunden gelaufen waren – der Sohn 6 Minuten schneller als der Vater.

 

Holger und Johannes Schroth

Holger und Johannes Schroth

 

Aber auch das Team der kRAKen war zufrieden, denn alle waren gesund ins Ziel gekommen und glücklich über ihren Erfolg und das ganze Team war auch sehr stolz auf Managerin und Coach, die den vollen Halbmarathon bewältigt hatten.

 

kRAKen

kRAKen

 

So ging ein sehr gut organisierter Halbmarathon mit vielen netten Begegnungen im Race Village, mit vielen glücklichen Teilnehmern und zufriedenen Besuchern gegen Mittag zu Ende. Es war ein fröhlicher farbenprächtiger Vormittag, an den sich alle sicher lange erinnern werden.

 

Bildergalerie: Der schnellste Halbmarathon der Welt

Bildergalerie: Der schnellste Halbmarathon der Welt