Ich traf den katholischen Pfarrer Matthias Renggli beim Weltfamilientreffen in der St. Mary Private High School in Ras Al Khaimah, wo er zusammen mit Bischof Paul Hinder und Bischof Paolo Martinelli einen Tag verbrachte und eine Messe abhielt.

Matthias kam Anfang Januar 2022 in die Emirate als Fidei Donum Priester – er ist also eine Leihgabe aus der Schweiz. Dies wurde ermöglicht durch eine Stiftung der Schweizer Bischofskonferenz, die es Priestern oder auch Laientheologen ermöglicht für eine gewisse Zeit in einer anderen Kirche in einem fremden Land tätig zu sein.

Matthias Renggli wuchs in Bonstetten in der Schweiz auf und machte nach Abschluss seiner Schule eine Lehre als Speditionskaufmann. Nach dem Abschluss erlebte er bei Schweizer Franziskanern auf der Insel Werd ein paar Tage Kloster auf Zeit.

Beeinflusst durch einige negative Erlebnisse im Speditionsbereich beschloss er sein Leben in andere Bahnen zu lenken und besuchter das Priesterseminar St. Luzi in Chur. Er studierte Theologie an der THC Chur, machte ein Auslandsstudienjahr bei den Don Bosco Salesianern in Jerusalem und schloss danach sein Theologiestudium in der Schweiz mit dem Masterdiplom ab.

Nachdem er seinen Beruf aufgenommen hatte, studierte er noch berufsbegleitend „Spiritualität“ in Augsburg. Im August 2021 übernahm er die Pfarrei Glattfelden-Eglisau-Rafz als Pfarradministrator und im Januar 2022 wurde ihm dann vom Schweizer  Bischof Joseph Bonnemain der Einsatz in den Emiraten ermöglicht.

Die Tätigkeit hier sollte nur für ein Jahr sein, aber er will gerne länger bleiben bis eine langfristige Lösung für die Deutschsprachigen gefunden ist.

Zwei Personen waren der Grund, dass es Matthias in die Emirate gezogen hat:

– Seine Patentante, zu der er ein inniges Verhältnis hat, lebt in Bahrain und durch sie hat er eine Beziehung zu den Staaten am Arabischen Golf aufgebaut.

– Der Schweizer Kapuziner-Bischof Paul Hinder, der seit 18 Jahren in den VAE tätig ist und den er bewundert, ermutigte ihn hierher zu kommen.

Matthias ist fasziniert von dem was er im Wüstenstaat erlebt – eine aufstrebende, pulsierende und lebendige kirchliche Gemeinschaft, die nicht zu vergleichen ist mit der „schläfrigen“ europäischen Kirche. In Europa besteht die kirchliche Arbeit sehr viel aus Betreuung der Alten und die Kirche bräuchte deshalb dringend auch dort einen neuen Impuls.

Matthias arbeitet in den VAE als Vikar an der Kathedrale in Abu Dhabi im Einflussbereich von Bischof Paul Hinder.

Seine Aufgaben sind das Abhalten von englischen und deutschen Messen und die Seelsorge. Obwohl er in Abu Dhabi wohnt ist er auch zuständig für die anderen Emirate und plant deshalb – wenn Bedarf besteht – auch Messen in Dubai und Ras Al Khaimah.

Eine wichtige Aufgabe sind alle seelsorgerischen Belange wie Krankheit, Tod, Selbstmordabsichten, Gefangenenbetreuung, Ehevorbereitung, Vorbereitung auf die Erstkommunion, Religionsunterricht und alles was irgendwie damit zu tun hat.

An der Kathedrale in Abu Dhabi ist er vor allem zuständig für die deutschsprachige Seelsorge für alle jungen Erwachsenen zwischen 18 und 35.

Er empfindet seine Tätigkeit im Wüstenstaat VAE als sehr bereichernd, bestärkend und inspirierend. Ein Prophet aus dem Alten Testament hat einmal gesagt: Aus der Wüste Verheißung blüht! – und genau das empfindet auch Matthias.

Er ist erstaunt wie fruchtbar und abwechslungsreich hier in den Emiraten das kirchliche Leben ist, das auch häufig andere Wege geht als die herkömmlichen der traditionellen Kirche. Es ist jung und dynamisch und spricht deshalb auch Menschen an, die in Europa schon lange nichts mehr mit der Kirche zu tun hatten und die erst hier wieder als Expats zum kirchlichen Leben gefunden haben. Der Funke springt sehr schnell über und das beeinflusst natürlich auch den Seelsorger.

Dazu ist eine Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche mit Pfarrer Johannes geplant, der auch die Gemeindemitglieder vor allem mit seiner Musik auf moderne Wege führt.

Matthias freut sich darauf viele neue deutschsprachige Expats kennen zu lernen, er will interessante Begegnungen  und möchte  gerne Teil des Lebens der Deutschsprachigen sein.

Matthias ist für Sie immer erreichbar unter 056 157 1343 oder per Mail unter matthias.renggli@gmail.com . Auch ist er offen für kurzfristige persönliche Treffen.

Bei meinem Gespräch mit dem sympathischen Gottesmann spürte ich ganz deutlich, dass er eine große Leidenschaft für Gott hat, aber eine noch viel größere für die Menschen – und deshalb ist er heute so gerne Seelsorger und damit ein Spediteur des Himmels.