Heute will ich Ihnen meine ganz persönlichen Eindrücke wiedergeben, wie ich Deutschland zum ersten Mal nach sieben Jahren Abwesenheit erlebt habe.

Denn sieben Jahre war es her, dass ich zum letzten Mal in meinem Heimatland Deutschland gewesen bin und so fühlte ich mich „totally excited“ als ich Anfang Mai bei 42 Grad Außentemperatur in den Flieger nach Hamburg stieg. Ich hatte eine Woche Deutschland vor mir – teilweise Business teilweise aber auch private Besuche.

Kurz vor der Landung in Hamburg sagte der Pilot:“ Leichter Regen und 7 Grad Außentemperatur!“ Brr, wenigstens waren es 7 Grad plus! Am Flughafen angekommen wollte ich mir einen Wagen für mein Gepäck holen und oh Schreck – man brauchte dazu einen Euro als Münze, was man ja normalerweise als Tourist nicht hat. So wandte ich mich hilfesuchend an einen Uniformierten, der mir etwas barsch sagte: „Ihr Problem!“ und mir dann sofort den Rücken zuwandte. Ok, auch recht, dann musste ich eben meine zwei Gepäckstücke tragen.

 

Blick in den Garten

Blick in den Garten

 

Ich wurde abgeholt und freute mich alte Bekannte wieder zu sehen, allerdings war es mir fürchterlich kalt, was sich eigentlich fast bis zum Schluss nicht änderte.

 

Frühstück

Frühstück

 

Ich wurde verwöhnt mit einem super tollen deutschen Frühstück und einem Blick in den grünen Garten.

An diesem Tag erfuhr ich in einem großen Elektronik-Markt , dass es einem Touristen – auch wenn er einen deutschen Pass besitzt – nicht erlaubt ist eine Pre-Paid-Telefonkarte zu kaufen, dafür braucht  man eine deutsche Meldebestätigung und dass man für eine Plastiktüte 50 Cent zahlen muss,  auch wenn man viel eingekauft hat.

Naja, hat sich ja doch einiges geändert in der Zwischenzeit aber ich bin ja lernfähig.

Was aber auf jeden Fall gleich geblieben war –  die Luft war super, man konnte tief durchatmen und bei offenem Fenster schlafen und dazwischen hörte es sogar ein wenig zu regnen auf.

 

Grüne Bäume

Grüne Bäume

 

Die Natur war wunderschön grün und ich konnte mich kaum satt sehen an grünen und blühenden Bäumen.

An meinem letzten Tag in Hamburg war es dann noch schrecklich windig und der Regen kam fast quer – trotzdem war das Frühstück im Alsterpavillon mit Blick auf die Binnenalster mit Freunden einfach traumhaft und ich genoss u.a. ein Mett-Brötchen.

 

Im Alsterpavillon

Im Alsterpavillon

 

Ich hatte mich schon vorher entschlossen mit dem ICE von Hamburg nach München zu fahren, um etwas vom Land zu sehen. Nachdem ich den Horror des Hamburger Hauptbahnhofs überstanden hatte, wobei mir meine Freunde zur Seite gestanden waren, saß ich dann mit vielen anderen  im Großraumwagen des ICE nach München. Der Schaffner kam, ich zeigte meine vorgebuchte Fahrkarte und er schnauzte mich an, dass er einen Pass sehen wolle! Ok, mit einem freundlichen Wort und einem Lächeln hätte ich den Pass wohl schneller aus der Tasche gezaubert!

 

Zugfahrt

Zugfahrt

 

So saß ich dann 6 Stunden im Zug, fuhr durch alle Regenarten von Nieselregen bis Wolkenbruch und Gewitter, genoss aber die grüne Landschaft die an mir vorüberzog. Trotz einer Lächeloffensive von meiner Seite brauchte ich bis Kassel bis der erste Mitreisende etwas auftaute und ich mit ihm ins Gespräch kam. Dabei teilte er mir vor allem seinen Frust über die Situation in Deutschland mit. Ok, deshalb schauten die anderen alle sofort zu Boden, wenn man sie anlächelte.

Am Münchener Hauptbahnhof angekommen spürte ich wie „unwohl“ ich mich auch hier in Bayern fühlte, trotz sehr starker Polizeipräsenz direkt an den Gleisen.

Aber dann folgte ein Abend mit meinen Freunden in einem typisch bayrischen Restaurant mit echt bayrischem Essen. Suuuper lecker! Im Haus der Freunde wurde ich dann gleich von einem zuckersüßen Kater adoptiert und so war meine Welt wieder in Ordnung.

 

Kater

Kater

 

Am nächsten Tag standen dann Termine in der City von München an, zuerst wieder bei Regen, aber dann kam sie – die bayrische Sonne am weiß-blauen Himmel! Wie schön!

 

Blauer Himmel

Blauer Himmel

 

Ich besuchte einige Orte von früher, fuhr sogar U-Bahn, wobei ich wieder dieses unsichere Gefühl hatte und bummelte über den Marienplatz und Viktualienmarkt. Hier hatte ich endlich ein schönes heimatliches Gefühl und zum ersten Mal fror ich etwas weniger.

Am Tag darauf genoss ich den Spargeleinkauf und die Schinkentheke in einem deutschen Supermarkt und am Nachmittag kam für einige Stunden die Sonne, so dass ein Besuch der Waldwirtschaft auf dem Programm stand – einem der bekanntesten Biergärten in der Umgebung von München mit Jazz-Band, Steckerlfisch und allem was dazu gehört.

 

Biergarten

Biergarten

 

Mit diesem Geschenk verabschiedete sich die Sonne von mir für die nächsten Tage und so erlebte ich die „Lange Nacht der Musik“ in München wieder bei Regen. Können Sie sich vorstellen, dass ich am nächsten Tag ins Sonnenstudio ging, um wenigstens eine Spur von Wärme zu haben?

Ein Treffen mit einem Kunden aus Dubai war echt toll, aber auch dabei froren wir beide in einem Lokal oberhalb der Isar um die Wette, auch wenn das bayrische Essen ein Traum war.

Bis zum Flughafen in München hielt sich die Sonnen bedeckt, aber dann schickte sie mir doch noch einen Abschiedsgruß bevor ich in den A380 von Emirates Airlines stieg.

Und hier fiel mir etwas sofort wieder auf – die Crew aus 11 Nationen lächelte und man unterhielt sich sofort.

Das Highlight meines Heimflugs in der fast leeren Maschine mit viel Platz für jeden Passagier war dann noch das Treffen mit einem Freund aus früheren Dubai-Tagen bei einem Gläschen Champagner.

 

Heimflug

Heimflug

 

So verging die Zeit wie im Flug und die Hitze der Emirate hatte mich wieder!

Können Sie sich vorstellen, dass ich es bis heute fast drei Wochenspäter immer noch genieße ohne Gänsehaut nach draußen zu gehen und auch dass die Leute hier sehr freundlich und hilfsbereit sind?

Deutschland ist zwar mein Heimatland, aber man spürt doch wenn man länger im Ausland lebt eine Veränderung, die mich jedenfalls nicht glücklich gemacht hat. Natürlich habe ich den Aufenthalt bei meinen Freunden in Hamburg und München genossen, aber so vieles andere hat mich etwas traurig gemacht – nicht nur das eklige Wetter im Mai.

 

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