Bei der Haarzyste handelt sich um eine relativ häufig vorkommende Entzündung des subkutanen Fettgewebes (meist) der Sakralregion, die meistens durch einwachsende Haare entsteht. Der Name Pilonidal Sinus kommt aus dem Lateinischen und setzt sich zusammen aus pilus (Haar) und nidus (Nest).

Dr. Diethart Bayer

Der deutsche Chirurg und Proktologe Dr. Diethart Bayer aus Berlin arbeitet seit 2005 als Resident Doktor im German Medical Center in Dubai und berichtet in Expat Aktuell regelmäßig über einzelne proktologische Erkrankungen – heute über die Haarzyste.

Viele junge Menschen beiderlei Geschlechts sind ab Pubertätsbeginn bis in das Alter um die 40 mit den “eingewachsenen Haaren” am unteren Rücken geplagt. Es gibt gewisse Voraussetzungen, die vorliegen müssen, denn nicht jeder mehr oder weniger behaarte entwickelt diese Haarzyste.

Haarzyste

Grundlage sind kräftig strukturierte Haare, die abbrechen und sich dann in der Senke über dem Kreuzbein sammeln, die dann bei ihnen auch noch tiefer als üblich ist. Feuchte und fettige Haut unterstützt dann das Eindringen der Haare in die Haut und die sich entwickelnde Infektion.

In der Praxis kann sie sich asymptomatisch durch dauerndes Nässen und durch Rötung (chronischer Verlauf) oder bei Bildung eines Abszesses durch deutliche Schmerzen (akuter Verlauf) meist in Begleitung von Allgemeinsymptomen wie Abgeschlagenheit und Fieber äußern.

Wie schon erkennbar ist, handelt es sich primär um eine oberflächliche Infektion der Haut, meist als Abszess oder schon frühzeitig als röhrenartige Zyste/Fistel, die sich um das Haare herum bildet. Dies sollte auch bei der Behandlung berücksichtigt werden. Die traditionell weiträumigen und tiefen Ausschneidungen sind sicher nicht mehr zeitgemäß und können die Rezidive verschlimmern sowie neue Fisteln und Zysten schaffen.

Ein lokaler Abszess kann meist in örtlicher Betäubung geöffnet werden, wobei dann die Entzündung des umgebenden Gewebes abheilt und eine wesentlich begrenztere oberflächliche Zyste oder Fistel verbleibt.

Pilonidal Sinus

Diese röhrenartige Fistel kann durchaus minimal-invasiv operativ entfernt werden, durch eine Untertunnelung der Haut, was meist auch zu unkomplizierten schnellen Heilungen führt. Der Patient ist auch nicht wesentlich nach der Operation beeinträchtigt, obwohl gewöhnlich eine Allgemeinnarkose für die Fistelentfernung notwendig ist.

Diese Erkrankung ist durch häufige Rezidive gekennzeichnet, wobei das Wiederauftreten durch sorgfältige Fistelentfernung und permanentes Entfernen der Haare gesenkt werden kann.

In hartnäckigen Fällen mit mehreren Rezidiven kann eine operative Verschiebeplastik der Haut mit Dopplung der Faszie angewendet werden. Dieser doch größere Eingriff verringert auch die Vertiefung über dem Kreuzbein, die ja ein Faktor bei der Entwicklung war.

Einige Kollegen halten das für den besten Eingriff auch beim erstmaligen Auftreten der Haarzyste.

Ich möchte aber noch zu weiteren möglichen Therapien Stellung nehmen.

Hier sind vor allem die Laser Therapie und die EPSIT Methode en vogue.

Mit dem Laser wird die Fistel/Zyste gereinigt, desinfiziert und koaguliert, jedoch verbleibt sie im Körper. Dies ist sicher eine schmerzarme und wenig beeinträchtigende Methode, wobei die Rezidiv-Häufigkeit hinterfragt werden sollte.

Bei EPSIT wird die Fistel endoskopisch sondiert, gereinigt und koaguliert; verbleibt aber auch dort wo sie war.

Der Erfolg wird auch hier sicher durch den Grad der Rezidiv-Vermeidung bestimmt werden.

Wie die Vielzahl der OP-Techniken erkennen lässt, ist die einzig richtige Methode bisher noch nicht gefunden.

Es scheint empfehlenswert, die Ursachen zu überprüfen und individuell zu planen sowie primär kleine Eingriffe durchzuführen.

Wenn Sie Fragen zur Haarzyste oder auch zu einem anderen proktologischen Thema haben wenden Sie sich bitte an Dr. Diethart Bayer im German Medical Center.

Dr. Diethart

Bitte kontaktieren Sie das German Medical Center DHCC unter 04 – 432 29 89 oder per Mail unter info@gmcdhcc.com.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Webseite unter

http://www.gmcdhcc.com/dr-diethart-bayer/