Dr. Susanne Grothey

HPV oder Humane Papillomviren bilden eine Gruppe von DNA-Viren, die in mittlerweile mehr als 100 verschiedene Typen eingeteilt werden.

Derzeit gibt es zwei zugelassene Impfstoffe gegen das Human Papillom Virus (HPV).
Dieses Virus umfasst 60 verschiedene Subtypen, die der Einfachheit halber durchnummeriert wurden und verschiedene Läsionen im weiblichen Genitale erzeugen können .So sind die Virustypen 6 und 11 Erreger der so genannten Feigwarzen( condylomata accuminata), und gehören zu der Gruppe der Low Risk Viren; 16 und 18 sind High Risk Typen und stellen die Hauptursache zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs( Cervixkarzinom) und Scheidenkrebse dar. Beim Mann können sie Verursacher von Peniskrebs sein.

Es konnte in Studien gezeigt werden, dass durch eine hohe Durchimpfrate die Häufigkeit von 16 und 18 bedingten Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs, sowie der invasiven Läsionen  um nahezu 100 Prozent gesenkt werden konnten. Zudem wurden auch nach der Impfung die vaginalen Vorstufen eines Krebses deutlich gesenkt.
In groß angelegten Studien wurde gezeigt, dass es Unterschiede zwischen beiden Impfstoffen gibt, besonders in der Wirksamkeit bei bereits mit HPV infizierten Frauen.
Bei einem Wirkstoff  fand man am Gebärmutterhals deutlich höhere Antikörpertiter gegen HPV Viren (16 und18) als bei dem anderen. Die Effizienz zur Vermeidung des Auftretens von Feigwarzen wurde jedoch bei dem anderen Wirkstoff belegt.
Insgesamt lässt sich aber sagen, dass es bei einer natürlich stattgefundenen Infektion mit HPV nicht  wie bei anderen Infektionskrankheiten zu einem Boostereffekt kommt, sondern nur ein höherer Antikörperspiegel durch eine Impfung erreicht wird.
Jährlich werden in Deutschland an die 140000 Konisationen wegen Läsionen am Gebärmutterhals durchgeführt, davon ca. 71400 ausgelöst durch HPV 16 und 18.

Bei einer konsequenten Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr könnte man die Rate der Operationen um 40-70 Prozent senken.
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