Hier die Einschätzung verlässlicher Quellen zur Zika-Virus-Erkrankung, die ich seit den Meldungen in den letzten Wochen mehr oder weniger jeden Abend aufmerksam verfolge.

 

Dr. Christian Heidenreich

Dr. Christian Heidenreich

 

 

Seit November 2015 hat sich das in Teilen Afrikas, Süd-Ost-Asiens und auf einigen Pazifik-Inseln heimische Zika-Virus zunehmend in Mexiko, Mittelamerika, der Karibik und dem Norden Südamerikas ausgebreitet.

 

Das Virus wird von tagaktiven Ädes-Mücken (Gelbfiebermücken) übertragen.

 

Gelbfiebermücke

Gelbfiebermücke

 

Viele Infektionen verlaufen harmlos oder gar unbemerkt.  Die Inkubationszeit beträgt im Schnitt 3 bis 7 Tage nach einem infektiösen Mückenstich.

 

Die Möglichkeit einer Übertragung von Mensch zu Mensch durch Geschlechtsverkehr oder Blutprodukte (z.B. Bluttransfusionen) spielt keine wesentliche Rolle, da nur Einzelfälle beschrieben worden sind.

 

Dennoch ist ein entsprechender Verhütungsschutz für 3 Wochen nach dem Aufenthalt in einem Risikogebiet sinnvoll.  Für weitere Übertragungsmöglichkeiten (z.B. Tröpfcheninfektion) von Mensch zu Mensch gibt es keine Hinweise.

 

Typische Symptome sind Fieber, Kopf- Glieder- und Gelenkschmerzen, Hautausschlag und Bindehautentzündung, die ungefähr eine Woche anhalten.

 

Als Therapie für diese Verlaufsform werden Ruhe, Flüssigkeitsaufnahme und ggf. Schmerzmittel wie Paracetamol empfohlen.

 

Aspirin oder sog. nichtsteroidale Antirheumatika (z.B. Ibuprofen) sollten nicht eingenommen werden, da diese blutverdünnend wirken.

 

Einzelne Todesfälle, die bei Zika-Virus-Infektionen beschrieben wurden, traten offenbar bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen auf.

 

In einigen Fällen kann es zu schweren Verlaufsformen mit aufsteigender Nervenlähmung kommen.

 

Insbesondere Schwangere sind von einer möglichen Komplikation bedroht. Es kann beim ungeborenen Kind zu Hirnschäden kommen (Mikrocephalie), wenn die Mutter während der Schwangerschaft infiziert wurde.

 

Deshalb empfiehlt die infektionsmedizinische Fachinstitution das Robert-Koch-Institut RKI (www.rki.de) nach jetzigem Erkenntnisstand, dass schwangere Frauen keine Reisen in Risikogebiete unternehmen sollten.

 

Wenn sich eine solche Reise aber nicht vermeiden lässt, dann sollten Mückenstiche vermieden werden.

 

Für Frauen, die sich in einer Phase der aktiven Familienplanung befinden, gilt dieselbe Empfehlung.  Ansonsten wird eine wirksame Verhütung empfohlen.

 

Bei einem für einen späteren Zeitraum (z.B. in den kommenden Jahren) gegebenen Kinderwunsch gilt, dass für den Fall einer sich jetzt ereignenden und ausgeheilten Infektion für eine spätere Schwangerschaft dann kein Risiko mehr besteht.

 

Zur Vermeidung von Mückenstichen werden lange Ärmel und Hosen sowie Auftragen von Insektenrepellents (z.B. DEET/Picaridin, z.B. Antibrumm forte) auf nichtbedeckte Körperstellen empfohlen. Auch mit Permethrin imprägnierte Kleidung ist hilfreich. Außerdem ist der Aufenthalt in geschlossenen (Moskitogitter) und kühl klimatisierten Räumen zu empfehlen.

 

Falls sich neue Erkenntnisse ergeben sollten, werde ich Sie selbstverständlich sofort erneut informieren.

In Zweifelsfällen und bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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