Das Gouvernement Dhofar mit der Hauptstadt Salalah liegt im Südwesten des Sultanats Oman – nur knapp 200 km von der Grenze des Jemen entfernt.

Hier herrscht in der Küstenregion subtropisches Klima, das vom Khareef bestimmt wird. Dabei handelt es sich um ein ganz bestimmtes Wetterphänomen (Monsun), das einzigartig im Mittleren Osten ist. Das Phänomen wird durch Oberflächenwinde  verursacht, die ein Aufsteigen der tiefen Wasser im Indischen Ozean bewirken. Dadurch werden dank der feuchten Luft und durch das Regenwasser die südlichen Regionen des Oman gekühlt.

Während dieser  Zeit sinken die Temperaturen und Pflanzen sprießen überall aus dem Boden. Die Landschaft verändert sich, Berge und Täler sind in einen üppig grünen Mantel gehüllt und die Vegetation scheint zu explodieren. So entsteht für einige Monate ein grünes Paradies mitten in einer glühend heißen Umgebung.

 

Grünes Paradies

Grünes Paradies

 

Die Khareef-Saison beginnt üblicherweise Mitte Juni und endet Mitte September. Während dieser Zeit bringt der Monsun für die Küste der Region Dhofar dichten Nebel, Nieselregen – manchmal sogar Starkregen und die Temperaturen steigen dabei nie über 27 Grad und fallen meistens nie unter 22 Grad.

In diesen Monaten ist die Gegend um Salalah deshalb ein beliebtes Reiseziel für Araber aus den GCC-Staaten und Omanis aus Maskat, die alle der Sommerhitze entfliehen wollen und das Regenphänomen genießen.

Bei meinem letzten Besuch Mitte August konnte man bereits vom Flugzeug aus die verschiedenen Grünschattierungen auf Bergen und in Tälern sehen – eine richtige Wohltat für jemanden der im Sommer in den Emiraten lebt.

Am Abend empfing mich dann leichter Nieselregen, der aber in der Nacht abschwächte.

Der nächste Morgen an dem das IntercityHotel in Salalah mit vielen Würdenträgern aus der Provinz Dhofar, sowie Teilnehmern aus Muskat und auch aus Dubai offiziell eröffnet wurde brachte etwas Sonnenschein der sogar in den Nachmittag hinein anhielt.

 

Morgenblick aus dem Hotel

Morgenblick aus dem Hotel

 

Die Luft war angenehm, die Temperaturen betrugen um die 25 Grad und man konnte tief atmen.

So unternahm ich mit einem in Salalah geborenen Omani einen Ausflug in die Umgebung, denn ich wollte unbedingt Natur pur erleben. Wir fuhren in östliche Richtung vorbei an einem Royal Palace, den Royal Horse Stables und an einer Farm, die auch His Majestey Sultan Qabus ibn Said Al Said gehört.

Die Straße Richtung Taqa führte uns auch vorbei an der Dahariz Area, wo sich sowohl eine Katholische Kirche wie auch eine britische Schule befinden.

 

Weg nach Wadi Darbat

Weg nach Wadi Darbat

 

Von dieser Straße bogen wir dann links ab Richtung Wadi Darbat. Die Sonne hatte sich inzwischen verkrochen und dunkle Wolken hingen über den grünen Bergen. Die kleine Straße schlängelte sich in ein unglaublich grünes Tal mit üppiger Vegetation. Hier fand man die unterschiedlichsten Bäume und Sträucher, man sah Felsformationen und saisonale kleine Felsenpools, wo das Schwimmen verboten ist.

Hier grasen dann auch entlang des Wadi-Bettes immer wieder große Herden von Kamelen, Ziegen und Rindern.

 

Felsbogen

Felsbogen

 

Beim Hineinfahren sahen wir auf der rechten Seite einen Felsbogen, wo der Vater des jetzigen Herrschers seine spätere Frau erstmalig gesehen, sich in die verliebt und ihr dann auch dort seinen Antrag gemacht hat.

Bevor man ins Tal hinunter fährt hat man auf der einen Seite einen wunderschönen Blick ins Land und sogar das Meer kann man von hier aus sehen.

Wir fuhren sage und schreibe fast im Stau in dieses Tal – Auto an Auto, denn viele arabische Besucher kommen mit der gesamten Familie hierher, um Picknick zu machen, Ball zu spielen und einfach das kühle und feuchte Wetter zu genießen oder auch die Schönheit der Quellen zu erleben.

 

Picknick im Wadi

Picknick im Wadi

 

Für mich total faszinierend waren die Familien, die mitten im nassen hohen Gras oder auch im Schlamm saßen und ihr Essen einnahmen, während die Kinder oder auch die jungen Männer daneben Fußball spielten und kleine Drachen steigen ließen.

Nachdem es im Wadi Darbat kaum einen Parkplatz gab stieg ich nur immer wieder kurz aus um Fotos zu machen und die frische Luft zu genießen.

Allerdings sollte man im Freien Mückenspray verwenden, denn wenn man das Auto verlässt wird man von fiesen kleinen Mücken gestochen, die rote heftig juckende Stellen verursachen.

Nachdem ich die Atmosphäre genossen hatte, verließen wir dieses grüne faszinierende Tal auf derselben Straße auf der wir auch gekommen waren und fuhren Richtung Taqa, einem alten Ort zwischen Marbat und Salalah, der direkt an einem langen weißen Sandstrand liegt,  gesäumt von Tausenden von Kokospalmen und Gärten, in denen Landwirtschaft betrieben wird.

 

Taqa

Taqa

 

Man kann auch noch die Ruinen des alten Taqa aus vorislamischer Zeit sehen –  rund einen Kilometer westlich der heutigen Stadt.

Hier erlebte man Sand und wildes tosendes Meer mit meterhohen Wellen, wo sonst man sonst außerhalb der Khareef-Zeit ideale Möglichkeiten zum Baden hat.

 

Boote am Meer

Boote am Meer

 

Am Strand saßen ebenfalls viele arabische Besucher und machten Picknick oder tranken Tee, denn auch hier waren Temperatur und Luft sehr angenehm.

Auf der Rückfahrt nach Salalah hielten wir noch an einer der zahlreichen kleinen offenen Hütten an und ich erlebte „Grill Dhofari Style“. Dabei wird Holz verbrannt und dann werden bestimmte gewaschene Steine auf das Feuer gelegt bis sie ganz heiß sind. Danach werden diese mit kleineren Steinen abgedeckt und auf diese Hot Stones wird das das gewürzte Fleisch gelegt bis es gar ist.

 

Grill Dhofari Style

Grill Dhofari Style

 

Auf der Grillstation, die wir besuchten lagen viele ganz speziell gewürzte Hühnchen sowie  Kamelfleisch und Kamelwürstchen am Spieß, dahinter vor den auf das fertige Essen Wartenden waren die rohen Fleischstücke aufgehängt.

Dazu gab es in großen Töpfen ein Angebot an verschiedenen Reis-Gerichten, aber auch einige Speisen, die ich nicht eindeutig identifizieren konnte.

 

Ziegenherde

Ziegenherde

 

Auf dem Weg zurück nach Salalah fuhren wir dann noch vorbei an Ziegen-, Kamel- und Kuhherden auf grünen Wiesen vor grünen Berghängen in unterschiedlichen Schattierungen – ein Bild wie in Bayern – nur etwas anders!

Die schönste Zeit um Salalah und seine wunderschöne Umgebung zu erleben ist – wie man mir sagte – September und Oktober, denn zu dieser Zeit regnet es nicht mehr, ist aber noch wunderschön grün!

Wenn Sie mitten in der Stadt Salalah sehr zentral aber doch ruhig wohnen wollen, ist das IntercityHotel Salalah zu empfehlen.

Buchungen und Infos unter +968 22 302500 oder per E-Mail oder auf der Webseite http://www.intercityhotel.com/hotels/alle-hotels/oman/salalah/intercityhotel-salalah.

Ich danke an dieser Stelle Badr Qaitun, der mir bereits zum zweiten Mal die Schönheit seiner Heimat gezeigt hat und Anissa Kirch von National Tours, Oman für die Infos über das Wadi Darbat!

 

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