Hier finden Sie den ersten Teil  des spannenden Berichts über unsere Atlantik-Reise – von Hamburg bis Southampton!

„Die ZEIT“ hat uns auf die Idee gebracht. Eine Reise mit der Queen Mary 2 von Hamburg nach New York, betreut von Redakteuren und Mitarbeitern der Wochenzeitung. Ein verlockendes Angebot bevor das Wetter für eine Atlantiküberquerung zu schlecht  wurde.

Und so begaben wir uns auf eine Reise auf den Spuren unserer Vorfahren.

An einem Samstag checken wir in Hamburg im Hotel Atlantic ein.

Tomas Kaiser empfängt uns in der Lobby und spaziert dann mit uns zum Porto Novo, einem wunderbaren Restaurant direkt am Ufer der Außenalster. Dort lernen wir Susann Fritzsche kennen, die uns auch auf der Reise begleitet. Der Wettergott ist uns hold, die Tage in Hamburg sind alle sonnig und mild! Ein schöner Auftakt der Reise.

Der Sonntag hält eine Hafenrundfahrt mit anschließendem Besuch des Auswanderermuseums Ballinstadt bereit. Sehr eindrucksvoll, unter welchen Umständen damals die Auswanderer sich auf einen unbestimmten Weg machten, wohl wissend, dass sie möglicherweise ihre zurückgebliebenen Lieben nie mehr wiedersehen werden.

Der Nachmittag bleibt zur freien Verfügung, bevor wir abends in den Bus steigen, um im Fischereihafenrestaurant zu speisen.

Am Montag fahren wir ab Anleger des Atlantic über die Alster – eine beschauliche Fahrt mit Ausblicken auf die Stadt, dann durchs Grün mit wunderschönen bunten Blättern im Sonnenlicht, vorbei an stattlichen Villen. Ein kleiner Spaziergang durchs Kontor-Viertel bietet außergewöhnliche Einblicke in Treppenhäuser!

Nach dem Mittagessen bei Daniel Wischer, Fischbratbetrieb seit 1928, dessen Gerichte fast schon Kultstatus haben, wird uns das Highlight des Vorprogramms geboten: Besuch der ZEIT-Redaktion, interessante Beiträge von Redakteuren und als besonderes Bonbon: Besuch des Arbeitszimmers von Helmut Schmidt! Sogar eine Schachtel Reyno liegt noch auf dem Tisch!

Abendessen gibt es diesmal im Old Commercial Room direkt am Michel, einem der ältesten Restaurants mit feiner hanseatischer Gastronomie. Ein leckerer Abschluss eines rundum gelungenen Vorprogramms – für Leib und Seele wurde bestens gesorgt!

Am Dienstag fahren wir – schon mit Gepäck – durch die Hafencity und genießen den Ausblick von der Plaza der Elbphilharmonie auf die Stadt und den ersten Blick auf die Queen Mary 2. Sehr beeindruckend auch, was in der Hafencity an Weiterentwicklung geplant ist!

Und dann endlich Einchecken auf das Schiff, das einige Geduld erfordert. Belohnt werden wir beim Betreten der Kabine: ein wahrhaftiges Hotelzimmer mit Bad, der Blick durchs Fenster bestätigt uns, dass wir wirklich auf einem Schiff sind. Allerdings ist das eine kleine Stadt. Es gibt mehrere Restaurants, Bars, Shops, mehrere Pools, einen Ballsaal, ein Casino, ein Theater, eine Bücherei und sogar ein Planetarium! Wir als Schiffsreisen-Neulinge sind sehr erstaunt.

Nach der Begrüßung aller ZEIT-Reisenden (immerhin ca. 250 Gäste) durch Martin Klingst, Ulrich Greiner, Tomas Kaiser und Susann Fritzsche, die uns auf der Reise begleiten, versammeln wir uns an der Bar am Heck des Schiffs zur „Auslaufparty“. Offenbar ist die Queen Mary 2 ein gern gesehener Gast in Hamburg und ihr Auslaufen ist ein Event für Gäste und Einheimische. Am Abend lassen wir das Dinner ausfallen, denn dieses Spektakel wollen auch wir uns nicht entgehen lassen.

Jeden Abend finden wir im „Briefkasten“ neben unserer Zimmertür eine deutschsprachige Kurzfassung der wichtigsten Nachrichten aus der Welt und das Programm für den folgenden Tag vor. Das Programm beinhaltet auch die Bordnachrichten, Wetter, Zeitumstellung usw. Jeder Schiffstag wird 25 Stunden haben, und so erreichen wir New York ohne Jetlag! Wir sind erstaunt über die Vielfalt des Bordangebots!! In meiner Vorstellung würden wir jeden Tag mit einem guten Buch an Deck sitzen und gelegentlich aufs Wasser gucken. Weit gefehlt. Neben allerlei sportlichen Aktivitäten gibt es Filme, Vorträge, Tanzkurse, wir können Wein oder Whisky probieren, uns fotografieren lassen, Afternoon-Tea zelebrieren und vieles mehr. Jeder zweite Abend ist ein Galaabend, an dem die Passagiere Smoking und Abendkleid herausholen und flanieren oder tanzen gehen.

Unsere erste Nacht ist noch ruhig, die Wellen sind wenig zu spüren – wir sind ja auch erst auf dem Weg nach Southampton! Vormittags werden wir von Tomas Kaiser und Susann Fritzsche, die wir schon aus Hamburg kennen, sowie Martin Klingst und Ulrich Greiner über die Entwicklung der „ZEIT“ ins Bild gesetzt. Sehr interessant, es gibt auch Gelegenheit für Fragen und Kommentare aus dem Publikum. Nachmittags lauschen wir den Abenteuern des Astronauten Prof. Dr. Ulrich Walter, der von Bettina Tietjen vom Norddeutschen Rundfunk interviewt wird. Dabei kommen auch die Belange des täglichen Lebens im All nicht zu kurz, und richtig spannend wird es, als das Thema „Sex“ zur Sprache kommt – ich wusste nicht, dass Delphine einen Dritten bei der Paarung brauchen, der das Paar vor dem Auseinanderdriften im Wasser bewahrt.  Leicht vorzustellen, dass das im All genauso ist…

Nach dem Sundowner mit den anderen ZEIT-Reisenden gehen wir zum Dinner. Wir haben die frühe Tischzeit, das heißt um 18 Uhr finden wir uns im Britannia Restaurant ein und lernen unsere künftigen Tischnachbarn kennen: Friedrich, Erdwine und Hartwig, Hedda und Horst leisten uns an den folgenden Tagen beim Abendessen Gesellschaft. Wir haben es fabelhaft getroffen: alle fünf sind äußerst sympathische und interessante Menschen, jeden Abend gibt es Gespräche über Gott und die Welt, ganz viel gute Laune und Lachen.

Als wir am nächsten Morgen aufwachen, haben wir schon in Southampton angelegt. Leider regnet es, so spazieren wir mit Regenschirm hinter einer reizenden britischen Lady her durch die Stadt und hören Fakten und Anekdoten über die Titanic. Im Museum schließlich lässt sich leicht nachvollziehen, was für eine unerwartete Katastrophe damals über Schiff, Passagiere und Besatzung hereinbrach – waren sie doch sicher, dass dieses Schiff unsinkbar sein würde! Da die Arbeitslosigkeit zu der Zeit sehr hoch war, waren viele Bewohner von Southampton glücklich, anheuern zu dürfen – aus fast jeder Straße kamen Männer nicht mehr zurück.

Am Nachmittag bessert sich das Wetter, und wir schlendern noch ein wenig durch die Stadt, bevor wir rechtzeitig zur Auslaufparty zurück an Bord gehen.

Teil 2 folgt in Kürze!