Hier finden Sie nun den zweiten Teil  des spannenden Berichts von Mara Ettengruber über eine Atlantiküberquerung – diesmal die Reise von Southampton nach New York!

Nach dem Bummel durch Southampton und nach der Auslaufparty nahm die Queen Mary Kurs auf Le Havre, wo sie am Freitag einläuft. Unser Programm beginnt mittags: Fahrt nach Honfleur, einem pittoresken Dörfchen in der Nähe. Wir trennen uns von der Gruppe,  genießen die hübschen Häuser und Schiffe, machen Fotos und freuen uns über Sonne und festen Boden unter den Füßen.

Zurück an Bord steht wieder die Auslaufparty an – diesmal geht es aufs offene Meer hinaus! Noch merken wir nichts davon. Nach dem Dinner entdecken wir die Disko – wir treffen Petra und Markus, die wir am Vortag kennen und schätzen gelernt haben und tanzen ein paar flotte Runden! Zum Abschluss treffen wir einige ZEIT-Reisende im Commodore auf einen Nightcap.

Am Samstagmorgen meldet sich der Captain morgens um 7! Oh je, ist etwas passiert? Ja, wir haben den Kurs geändert zurück in Richtung Festland, da ein Passagier so schwer erkrankt ist, dass er per Hubschrauber vom Schiff geholt werden muss. Alles verläuft glücklicherweise nach Plan.

Auf dem offenen Meer sind die Wellen beträchtlich gewachsen und die Schaukelei macht mir zu schaffen. Als ich aufstehe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob eine Schiffsreise wirklich gut für mich ist. Mir ist übel. Der Vortrag von Martin Klingst über das Amerika unter Trump lenkt mich ab, und nach einem Mittagsschlaf fühle ich mich besser. Draußen stürmt und regnet es.

Um kurz nach fünf gibt der Kapitän sich die Ehre: wir dürfen ihm die Hand schütteln und ein Foto mit ihm machen lassen. Überraschenderweise spricht er uns auf Deutsch an. Seine Ansprache zeugt von Weltgewandtheit und Humor, ein rundum sympathischer Mann.

Das Dinner findet wieder in unserer netten Runde statt – wir fühlen uns inzwischen schon wie Zuhause auf dem Schiff.

Die weiteren Seetage plätschern angenehm dahin, wir hören Vorträge von Ulrich Greiner und Martin Klingst, sehen Filme über die Geschichte der ZEIT und das Leben von Helmut Schmidt, dazwischen spazieren wir auf Deck 7 ein paar Runden, besuchen die Bibliothek, spielen eine Runde Golf im Simulator, treffen gelegentlich bekannte Gesichter auf einen Schwatz, frischen unsere Tanzkenntnisse bei Walzer und Tango auf und finden manchmal sogar Zeit für die ZEIT und ein gutes Buch!

Beim Sundowner treffen wir regelmäßig die anderen Zeit-Reisenden, nach dem Dinner in geselliger Runde gehen wir ins Kasino, zum Quiz in den Pub oder zum Tanzen. Die See ist rau, die Wellen gehen hoch, aber inzwischen habe ich mich gut daran gewöhnt.

So fliegt die Zeit dahin und schon ist es Freitag und wir stehen bei eisigem Wind morgens um 4 Uhr auf Deck 13 und beobachten, wie die Queen unter der Verrazano Bridge durchfährt – der Abstand zwischen Schiffsaufbau und Brücke scheint von unten gesehen nur Zentimeter zu sein. Nachdem wir die Brücke unbeschadet passieren gibt es Applaus von den Passagieren. Langsam bewegen wir uns auf die erleuchtete Stadt zu – links von uns rückt die Freiheitsstatue ins Bild. Es ist ein unvergessliches Erlebnis.

Nach dem Frühstück treffen sich die ZEIT-Reisenden wieder auf Deck 8 bei „unserer“ Sundowner-Bar. Die Sonne ist aufgegangen über New York, das Abschiedsfoto wird gemacht und dann ist es Zeit zur Ausschiffung.

Wir haben unser eigenes Programm in New York und so ist es Zeit, sich von den Mitreisenden zu verabschieden. Es war eine großartige Reise, wir haben viele neue Eindrücke gewonnen, viele nette Menschen kennengelernt und gehen glücklich und zufrieden von Bord in der Überzeugung, dass wir so eine Reise gerne wieder antreten werden.