Vor kurzem traf ich Ryan Ingram von TerraLoop in Ras Al Khaimah.

 

Ryan Ingram

Ryan Ingram

 

TerraLoop verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Verringerung der Lebensmittelabfälle, anstatt sich nur auf einen Punkt des Lebensmittelabfall-Stroms zu konzentrieren. Jeder Kunde ist für das Unternehmen einzigartig, ob es ein Restaurant, ein Hotel, ein Catering-Unternehmen  oder ein Krankenhaus ist.  Es gibt keinen Mangel an Technologie auf dem lokalen Markt, um Nahrungsmittelabfall und –einbuße festzustellen, aber die Lösung, die am besten zu jedem Fall passt variiert nach Arbeitsablauf, Lage, Budget und Prioritäten etc.

Zuerst aber einige interessante Fakten, die Sie wissen sollten, um Sie für dieses Thema zu sensibilisieren.

• Etwa ein Drittel der Nahrung, die in der Welt für den menschlichen Verzehr jedes Jahr produziert wird – ca. 1,3 Milliarden Tonnen –  geht verloren oder wird verschwendet.

• Nahrungsmittelverluste und Abfälle belaufen sich auf rund 680 Milliarden US-Dollar in den Industrieländern und auf rund  310 Milliarden US-Dollar in den Entwicklungsländern.

• Industrieländer und Entwicklungsländer verschwenden etwa die gleichen Mengen an Lebensmitteln – 670 und 630 Millionen Tonnen.

• Früchte und Gemüse, sowie Wurzeln und Knollen haben die höchsten Wegwerfraten von allen Lebensmitteln.

 

Obst- und Gemüseabfall

Obst- und Gemüseabfall

 

• Die globalen mengenmäßigen Nahrungsmittelverluste und Abfälle pro Jahr sind bei Getreide etwa 30%, bei Wurzeln, Obst und Gemüse 40-50% und bei Ölen, Fleisch und Milchprodukten 20% sowie bei Fischen 35%.

• Jedes Jahr verschwenden die Konsumenten in den reichen Ländern fast so viel Nahrung (222 Millionen Tonnen) wie die gesamte Netto-Nahrungsmittelproduktion von Afrika südlich der Sahara (230 Millionen Tonnen).

• Die Menge an Nahrung, die jedes Jahr verloren geht oder verschwendet wird, entspricht mehr als der Hälfte der weltweiten jährlichen Getreideernte (2,3 Milliarden Tonnen 2009/2010).

• Die Pro-Kopf-Abfälle von Verbrauchern liegen zwischen 95-115 kg pro Jahr in Europa und Nordamerika, während jeder Verbraucher in Afrika südlich der Sahara, in Süd- und Südostasien nur 6-11 kg pro Jahr wegwirft.

• Das Verfaulen von Lebensmitteln in Deponien produziert Methangas (ein Treibhausgas), das 25mal umweltschädlicher für den Klimawandel ist als CO2

• Das Verfaulen von Nahrungsmittelabfällen auf Deponien ist nicht die einzige Quelle von Treibhausgasen. Die Hilfsmittel, die benötigt werden um das Essen zu produzieren, hinterlassen auch einen  Fußabdruck von CO2.

Weltweit entsprechen die Auswirkungen der Aufbereitung der Nahrung, die verschwendet wird etwa 3,3 Milliarden Tonnen CO2.

Um diesen Effekt zu verkleinern, sollte sich jeder überlegen, ob er etwas von seinen übriggebliebenen Lebensmitteln einem öffentlichen Asyl spenden kann oder geben Sie das Übriggebliebene Ihren Gästen mit nachhause bzw. frieren Sie die Reste ein, wie man sie dann bis zu einem Jahr aufbewahren kann.

Warum sollte man also die Lebensmittelabfälle überprüfen?

Den 1,3 Millionen Tonnen Lebensmittelabfällen pro Jahr weltweit stehen rund 795 Millionen Menschen gegenüber, die unterernährt sind.

In den VAE liegen die Nahrungsmittelabfälle zwischen 1,8 – 2,4 Millionen Tonnen  pro  Jahr, mit einem geschätzten Wert von AED 13,7 – 26 Milliarden jährlich.

Auch in Ras Al Khaimah trägt die Hospitality-Industrie enorm zu diesen Nahrungsmittelabfällen bei, indem sie etwa 10 Tonnen  pro Tag auf Deponien sendet mit einem geschätzten Wert von AED 108.000 pro Tag.

 

Restaurantabfälle

Restaurantabfälle

 

Eine weitere Zahl, die jedem zu denken geben sollte: Die Essensabfälle  steigen im Ramadan um enorme 10 – 33% an.

Zum Thema „Food Waste“ sagte der amerikanische Ökonom österreichischer Herkunft Peter Drucker: „Was du nicht misst, kannst du nicht lenken!“

 

Ryan beim Wiegen

Ryan beim Wiegen

 

Deshalb arbeitet Ryan Ingram mit seinem Unternehmen TerraLoop derzeit an der Überprüfung von Lebensmittel-Verlusten und –Abfällen, um das Verständnis für die weggeworfenen Lebensmittel eines Unternehmens oder einer Mall zu unterstützen indem er sich einen Einblick verschafft in das Volumen, die Charakterisierung und vieles mehr.

TerraLoop arbeitet in dieser Problematik mit einer Stelle der Regierung von Ras Al Khaimah, der Waste Management Authority,  zusammen um ein Food Waste Programm zu verwirklichen, das darauf abzielt das Bewusstsein zu schärfen und die Verringerung der Lebensmittelabfälle positiv zu beeinflussen.

Wenn Sie mehr über dieses Programm wissen wollen, wenden Sie sich bitte an Ryan Ingram von TerraLoop FZE – Environmental Consulting – Food Waste – „Tread Responsibly“ unter www.terraloop.life.

Ich werde Sie auf Expat Aktuell auch über weitere Aktivitäten zur Verwirklichung eines Food Waste Programms auf dem Laufenden halten.