Die Deutsche Internationale Schule Sharjah (DISS) hat erfolgreich einen wegweisenden Fortbildungskurs zur Interkulturellen Konditionierung für neue deutsche Lehrerinnen und Lehrer in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) eingeführt. Dieser Schritt markiert einen Meilenstein für die Bildungseinrichtung und ihre zwei Schwesterinstitutionen in den Emiraten Abu Dhabi und Dubai. Geleitet und durchgeführt wurde die Fortbildung von Antje Genth-Wagner, Coach und Beraterin für Interkulturelle Kompetenzen und Kommunikation, Schwerpunkt Mittlerer Osten.

Antje Genth-Wagner, selbst über zehn Jahre als Lehrerin im arabischen Raum tätig, schöpfte aus ihren eigenen Erfahrungen, um theoretische Erkenntnisse auf die Praxis der interkulturellen Begegnung in privaten und öffentlichen Kontexten zu transferieren. Die „kulturelle Brille“ abnehmen, den Perspektivwechsel wagen – nur ein kleiner Teil des breitgefächerten Themenkanons. Anhand von fesselnden Geschichten aus ihrem eigenen Erleben vermittelte Antje Genth-Wagner den Teilnehmenden lebendiges Wissen und Strategien, um aus dem Fremden die „Vertraute Fremde“ zu machen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Fortbildung war das Thema Kommunikation, vor allem bezogen auf die Interaktion zwischen Lehrern und arabischen, bzw. interkulturellen Elternhäusern. Mit einem Exkurs zum Vergleich zwischen arabischer und westeuropäischer Kommunikation erhielten die Teilnehmer Einblicke in kulturell bedingte Unterschiede und das Verstehen sprachlicher und nicht-sprachlicher Ursachen von Kommunikationsproblemen bei der interkulturellen Zusammenarbeit. Beispiele und Erfahrungen aus der Runde wurden ausführlich analysiert und besprochen, um Wege aufzuzeigen, wie gemeinsame Sprachräume gefunden werden können.

Die Fortbildung bot den Teilnehmern nicht nur wertvolles interkulturelles Basiswissen, sondern sensibilisierte sie auch dafür, sich dem Neuen und Fremden zu öffnen und es zu verstehen. Sven Hertner, Schulleiter der Deutschen Internationalen Schule Sharjah und Initiator der Fortbildung, denkt schon weiter: „Dieser Workshop wird in Zukunft ein fester Bestandteil des Fortbildungsangebots der DISS sein und soll dazu beitragen, dass die Schule sich als führender Standort für Interkulturelle Kommunikation und Training im Mittleren Osten etabliert“.

Das Hauptziel dieser Initiative besteht jedoch darin, der Fluktuation deutscher Lehrkräfte an Auslandsschulen entgegenzuwirken, indem Lehrer vor Ort Hilfestellungen und Unterstützung erhalten, um sich auf das Neue zu konditionieren. Für die Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schulen ist dies von enormer Bedeutung, da Lehrer wichtige Bezugspersonen sind, die die Bildung und Entwicklung der Kinder maßgeblich prägen. Die langfristige Vision besteht darin, durch interkulturelles Vorort-Training und Begleitung eine personelle Kontinuität zu gewährleisten und so eine stabile Lernumgebung zu schaffen.

Die Deutsche Internationale Schule Sharjah hat mit dieser wegweisenden Fortbildung einen wichtigen Schritt unternommen, um die Qualität der Bildung in der Region zu verbessern und die Beziehungen zwischen Lehrern, Schülern und Eltern zu stärken. Eine fundierte Interkulturelle Konditionierung unterstützt nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer, sondern belebt und bereichert die gesamte Schulgemeinschaft. Sie ebnet den Weg für ein tieferes Verständnis und eine erfolgreiche Zusammenarbeit im multikulturellen Umfeld der Vereinigten Arabischen Emirate.

Dieser Kurs zeigte, dass Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Brücken zwischen Kulturen schlagen kann.