Dr. Susanne Grothey ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Hormon- und Stoffwechseltherapeutin. Sie  kommt  seit 2012 regelmäßig nach Dubai und betreut ihre Patientinnen in der German Clinic in Healthcare City.

Dr. Susanne ist spezialisiert auf diverse Gebiete, vor allem auf die Behandlung von Hormon- und Stoffwechselstörungen, z.B. Regelstörungen bei ganz jungen Frauen, Kinderwunschpatientinnen (Infertilität) bis hin zu Patientinnen in den Wechseljahren. Eine weitere medizinische Spezialität von Dr. Susanne sind Beschwerden bei Beckenbodenschwäche.

 

Dr. Susanne Grothey

Dr. Susanne Grothey

 

Viele Fragen werden regelmäßig an eine Gynäkologin gestellt und davon haben wir heute eine Auswahl  mit den entsprechenden Antworten der Expertin für SIE zusammengestellt.

 

Instabile Gelenke- schwacher Beckenboden

In einer in Großbritannien angelegten Studie wurde herausgefunden, dass Frauen mit einer angeborenen Überbeweglichkeit und Überstreckbarkeit der Gelenke deutlich häufiger an Beckenbodenschwäche in Form von Prolaps und Inkontinenz leiden als Frauen mit normalen Gelenken.
Verantwortlich dafür scheint ein höherer Kollagenanteil des Beckenbodens bei den Betroffenen zu sein, was wohl anfälliger für einen Prolaps macht als bei denen mit normaler Beweglichkeit.

 

Die Migräne – ein weites Feld

Kopfschmerzen lassen sich in primäre und sekundäre Schmerzen einteilen, wobei man hierzu eine sorgfältige Anamnese, eine  neurologische und allgemeinärztliche Untersuchung und möglichst  weiterführende Maßnahmen wie CT oder MRT hinzuziehen muss, um zu einer genauen Diagnose zu kommen. Dadurch dass mehr Frauen als Männer betroffen sind (weltweit 14% der Frauen und 6 % der Männer),
ist dies ein oft genanntes Problem mit der der Gynäkologe konfrontiert wird. Bei vielen Frauen besteht außerdem eine Assoziation zwischen Migräneattacken und dem Zyklus.
Migräne wird unterteilt in Kategorien mit und ohne Aura.
Der zeitliche Bezug der Migräne zu der Periode wird durch ein sogenanntes Migränetagebuch erkannt und wird unterteilt in die menstruelle und menstruationsassoziierte Migräne .
Die menstruelle Migräne ist ohne Aura und ausschließlich an Tag 1 und 2 – in zwei bis drei aufeinanderfolgenden Zyklen .Dies betrifft ca. 3,5-12% der Frauen mit Migräne.

Die menstruationsassoziierte Migräne tritt auch an anderen Tagen des Zyklus auf (ca. 50% der Migränepatientinnen).
Zwar kann Migräne schon im Kindheitsalter beginnen, ist jedoch eher untypisch und hat ihren Beginn meist zwischen 20 und 39 Jahren.
Nach der Menopause sinkt die Anzahl der Betroffenen auf 10%.
Triggerfaktoren wie Nahrung, gestörter Schlaf und Stress können eine Attacke auslösen. Auch unterschiedliche Östrogenspiegel die innerhalb eines Zyklus auftreten, haben Einfluss auf die Entstehung einer Migräne.
Implantate die Gelbkörperhormone abgeben, aber auch  die Gabe von Östrogenen zur Linderung des Östrogenendefizits können den Patientinnen Erleichterung bringen.
Die menstruelle Migräne ist häufig schwieriger zu behandeln und  die Behandlung dauert meist länger.
In der Schwangerschaft kann eine Migräne oft zu Anfang sehr stark auftreten, wird dann aber meist nach der 20. Schwangerschaftswoche besser. Nach der Geburt kehrt sie in 94%  der Fälle wieder zurück.
Auch der BMI spielt bei der Häufigkeit der Migräne eine Rolle, wobei adipöse Patientinnen deutlich häufiger betroffen sind als normalgewichtige.
Für die Therapie stehen Medikamente wie Betablocker, Antidepressiva, und Triptane zur Verfügung – aber auch Hormone.
Wobei man bei der Migräne mit Aura und bei der Gabe von Hormonen das erhöhte Schlaganfallrisiko bedenken muss. Wichtig ist bei der Gabe von Schmerzmitteln, dass sie so früh wie möglich eingenommen werden müssen, d.h. vor Einsetzen des Schmerzes.

 

Männliche Hormone verwandeln Hüftgold in Bauchspeck

In einer chinesischen Studie wurde festgestellt,  dass die Umverteilung des Fettanteils in den Wechseljahren durch den Anteil an männlichen Hormonen passiert.
Bei den Frauen, die spät in die Wechseljahre kamen, lag der Körperfettanteil höher, wobei das Fettverteilungsmuster nicht anders war als in der Gruppe der Frauen, die früher in die Wechseljahre kam.
Bei den übergewichtigeren Frauen war jedoch der Anteil an Bauchfett größer und somit ungünstiger zur Ausbildung eines metabolischen Syndroms das mit einem höheren Gesundheitsrisiko einhergeht.
Alle Frauen mit vermehrtem Bauchfett hatten erhöhte freie Testosteronspiegel.

 

Was tun bei immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten?

Von immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten spricht man bei einer Häufigkeit von zwei oder drei Episoden in sechs Monaten.
Die meisten Infekte sind dabei Re-Infektionen. Eine unkomplizierte Blasenentzündung tritt bei 50-80% der weiblichen Bevölkerung auf. In 30-44% kommt es innerhalb von drei Monaten zu einem Rezidiv, wobei das Risiko dafür durch sexuelle Aktivität, Verwendung spermizider Produkte und  durch wechselnde Geschlechtspartner begünstigt wird. Die Blasenentleerung nach Koitus wird allgemein empfohlen.

Nach der Menopause finden sich häufig Assoziationen mit Scheidentrockenheit, Inkontinenz und Restharnbildung durch Senkung sowie eine Verminderung der Lactobazillen( Milchsäurebakterien).
Die Therapie der unkomplizierten Blasenentzündung beruht auf entweder einer einmaligen Antibiotikagabe oder Einsatz eines Antibiotikums über fünf Tage.  Des Weiteren sollte die Scheidenflora überprüft werden.
In nahezu 80 % ist das Bakterium e Coli für die Infektion verantwortlich, das gut behandelbar ist. Wenn jedoch ein kurzfristiges Rezidiv auftritt,  ist ein Uricult  (Kultivierung und Resistenzbestimmung der Keime) unabdingbar.  Danach sollte dann die antibiotische Therapie erfolgen.

Zur Prophylaxe sind ansäuernde pflanzliche Produkte  wie Cranberrys, Preiselbeeren oder Kürbiskerne zu empfehlen. Des Weiteren sollte auf eine gesunde Scheidenflora geachtet werden durch Einsatz von milchsäurehaltigen Intimwaschmitteln ( Achtung:  PH neutral bedeutet nicht Scheiden pH neutral!!!!) und reichlicher Flüssigkeitszufuhr. Bei hartnäckigen Rezidiven empfiehlt sich eine Low Dose Antibiose über einen längeren Zeitraum, bzw. der Einsatz einer Impfung oder die Verwendung östrogenhaltiger vaginaler Cremes.

 

Dr. Susanne Grothey

Dr. Susanne Grothey

 

Sollten Sie zu den oben behandelten Themen noch Fragen haben, erreichen Sie Dr. Susanne Grothey in der German Clinic in Dubai Healthcare City.

Informationen über Kontaktdaten und die nächsten Besuchstermine  finden Sie unter http://german-clinic.expataktuell.com/kontakt/