Im 1. Teil berichtete ich über einige Ausflüge an der Südwestküste von Sri Lanka und über den Besuch der Provinzstadt Galle.

In diesem Teil entführe ich Sie in einen Gewürzgarten, eine Ayurveda-Apotheke sowie zu einem „Schlangenmann“,  in eine Holzschnitzerei und auf einen sehr ursprünglichen Fischmarkt.

 

Im Gewürzgarten

Den Ausspruch „Geh dahin wo der Pfeffer wächst“  kennen wir alle – und hier auf Sri Lanka wächst er unter anderem und er wird auch als „Schwarzes Gold“ bezeichnet. Heute kann man sich kaum mehr vorstellen, dass Pfeffer im Mittelalter so wertvoll war, dass seine Körner einzeln abgezählt verkauft wurden.  Pfefferkörner sind die getrockneten Beeren einer Kletterpflanze, die aus Indien stammt und seit vielen Jahrhunderten auf Sri Lanka angebaut wird.

Neben Pfeffer gibt es auf  Sri Lanka eine Vielzahl von Gewürzen wie u.a. Kardamom, Nelken und Muskat, die fast alle ihren Ursprung auf der Insel haben – nachweislich  kommt auch der echte Zimt aus Sri Lanka.

 

Gewürzgarten

Gewürzgarten

 

Die meisten dieser Gewürzpflanzen  kann man in den vielen Gewürzgärten besichtigen und selbstverständlich landet man am Ende jeder Führung in einem Shop, wo alles zu überteuerten Preisen angeboten wird.

Wenn man Gewürze kaufen will, sollte man das am besten in einem Supermarkt oder auf einem ursprünglichen Markt in einem kleinen Ort tun.

 

 

Ayurveda-Apotheke

Jeder Besucher der Insel sollte mal einen Blick in eine dörfliche Ayurveda-Apotheke werfen, wie z.B. in die Apotheke im Dorf Aluthgama im Südwesten der Insel. Hier hier sind die Kräuter und Tees lose in Körben oder Schalen aufgereiht und werden mit alten Waagen beim Kauf abgewogen. Dies ist ein tolles Erlebnis für den Mitteleuropäer! Außerdem findet man hier vieles, was man noch nie gehört geschweige denn  gesehen hat und deshalb ist so eine Apotheke auf jeden Fall einen kurzen Besuch wert.

 

Abwiegen von Kräutern

Abwiegen von Kräutern

 

 

Der Schlangenmann

Eines wollte ich auf jeden Fall in Sri Lanka sehen: Tanzende Kobras! So brachte uns unser Guide zur Behausung eines so genannten Schlangenmanns. Bereits der Weg zu der kleinen Hütte war sehr abenteuerlich, rechts und links von Abfallbergen übersät, über die einige Warane krabbelten. Dieses „Idyll“ bereitete uns Europäern bereits ein kleines Gefühl des Unwohlseins, was noch verstärkt wurde, als wir die Hütte des Schlangenmannes erreichten. Es war eine halb verfallenen Hütte, in der man eine Liege mit einer Decke ausmachen konnte. Rechts daneben befand sich ein Holzverschlag für die Tiere. Der Schlangenbeschwörer wohnt  hier und er lebt davon, seine Tiere entweder am Strand oder vor seiner Hütte den staunenden Touristen zu präsentieren.

Zuerst brachte er eine ca. 1,5 m lange Python heraus, die sich zuerst um seinen Arm und dann um meine Schultern wickelte. Ok, ich wollte es ja so!

 

Python

Python

 

Als nächstes kamen eine giftige Baumviper und ein echt riesiger Skorpion, bei dem dann meine Bereitschaft zum Streicheln doch aufhörte, obwohl der Schlangenmann mich dazu ermunterte.

Sodann holte er  einige Bastkörbe aus dem Holzverschlag und darin waren 5 Exemplare: Snnnnaaake Kobra!

In Sri Lanka gibt es einige Arten von Kobras unter ihnen die Südasiatische Kobra, die „Brillenschlange“, da sie auf dem Nackenschild eine Zeichnung hat, die wie eine Brille aussieht. In Sri Lanka sind die meisten Kobras nur 1 bis 2 m lang, in Indien bis zu 5 oder 6m.

Der Schlangenmann löste zuerst die Bänder von drei Körben und man hörte ein unglaubliches, lautes Fauchen. Dann stiegen die Tiere hoch und folgten der Bewegung der Flöte (nicht der Musik), mit der der Beschwörer Auf- und Abwärtsbewegungen machte. Ein faszinierendes Bild!

 

Schlangenbeschwörung

Schlangenbeschwörung

 

Danach kamen nochmals zwei größere Exemplare – eine wunderschöne weißliche Kobra und eine schwarze.

 

Weiße Kobra

Weiße Kobra

 

Dabei erzählte er uns, dass er normalerweise die Giftzähne der Tiere alle drei Monate entfernt, denn er musste sich vor einigen Jahren bereits einen Finger selbst abscheiden, da er von einem seiner Tiere gebissen worden und kein Gegengift vorhanden war. Sein Vater ist durch einen Kobrabiss vor vielen Jahren ums Leben gekommen, denn das Gift der Kobras ist ein starkes Neurotoxin  und wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem, wo es das Atemzentrum lähmt und einen Herzstillstand verursacht, wenn nicht innerhalb ca. einer Stunde ein Gegengift gespritzt wird.

Der Besuch beim Schlangenmann war ein total faszinierendes Erlebnis, das aber doch Gänsehautfeeling verursachte.

 

 

Holzschnitzerei

Viel weniger spektakulär war der Besuch einer Holzschnitzerei, die sowohl für Sri Lanka typische Masken wie auch Buddha- und Elefantenfiguren herstellt. Die meisten Schnitzereien sind aus Ebenholz, Rosenholz sowie Kokosholz und werden alle per Hand hergestellt, denn die Schnitzkunst hat auf Sri Lanka eine lange Tradition.

 

Typische Masken

Typische Masken

 

Hier findet man Figuren des Elefantengottes Ganesh, sowie rote Masken, die Freundschaft und Harmonie symbolisieren wie auch Masken mit Kobras zum Schutz für das Haus und vieles mehr wie z.B. riesige Elefantenfiguren und mannshohe Statuen und hier hatte man dann auch die Möglichkeit den Schnitzern bei ihrer mühsamen Arbeit zusehen.

 

 

Fischmarkt in Beruwela

Der Fischmarkt von Beruwela befindet sich im Hafengelände am Nordende der Stadt und kostet einen kleinen Eintritt. Er ist täglich von 5:30 Uhr bis 9.00 Uhr geöffnet, man sollte aber spätestens gegen 6 Uhr 30 da sein, um noch die ganze Fischvielfalt zu sehen. Hier erlebt man ein buntes Treiben und es wimmelt von Menschen, die alle den besten Fisch kaufen wollen. Die meisten Fische werden von Zwischenhändlern gekauft, aber auch viele Hotelautos sind hier anzutreffen.

 

Buntes Treiben

Buntes Treiben

 

Es werden sehr viele Thunfische verkauft, die die etwas größeren Boote in oft wochenlangen Fahrten auf dem Indischen Ozean fangen, aber auch eine Vielzahl von kleineren Haien, Rochen, Mantas, Papageienfischen etc. ist zu sehen.

 

Haimaul

Haimaul

 

Die Fische liegen hauptsächlich auf der Straße und werden ziemlich schnell an die Kleinhändler verkauft. Viele lassen sich die Fische dann auch gleich zerlegen und ausnehmen und so darf man sich nicht daran stören, dass man mitten in Fischblut und abgehackten Fischköpfen steht. Natürlich ist auch der Geruch nichts für schwache Mägen, aber die vielen Fotomotive entschädigen einen dafür. Viele der Fischer lassen sich bereitwillig und stolz mit ihrem Fang fotografieren und die Atmosphäre am frühen Morgen ist einfach mitreißend.

Nun habe ich Ihnen damit einen kleinen Überblick über Ausflugsmöglichkeiten an der Südwestküste von Sri Lanka gegeben – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Diese Insel bietet natürlich noch viel mehr an Interessantem, was aber durch die doch großen Entfernungen und die teilweise schlechten Straßen den Zeitrahmen eines normalen Kuraufenthalts sprengt.

 

Bildergalerie: Mangroven, Kobras, Mondsteine und mehr (Teil 1)

Bildergalerie: Mangroven, Kobras, Mondsteine und mehr (Teil 1)

 

Bildergalerie: Mangroven, Kobras, Mondsteine und mehr (Teil 2)

Bildergalerie: Mangroven, Kobras, Mondsteine und mehr (Teil 2)