Im Juni 2019 berichtete Expat Aktuell zum letzten Mal über die wunderschöne ehemalige marokkanische Straßenkatze Mogli, die seit 24. August 2017 mit ihrem Lieblingsmenschen Martin auf dem Motorrad unterwegs ist und bereits unglaubliche Abenteuer auf ihrer Reise durch die Welt erlebt hat.

Seit ich Mogli und Martin in Dubai kennenlernen durfte, verfolge ich die Abenteuer der beiden und wir sind regelmäßig in Kontakt.

Nachdem das letzte Mal unter http://expataktuell.com/mogli-in-indien/ über Moglis Zeit in Indien berichtet wurde beginnen wir heute mit dem Bericht im Juni 2019 und Sie können sich vorstellen, dass inzwischen wieder viel passiert ist.

Ende Juni 2019 zogen die beiden von Indien nach Nepal weiter, weil das indische Visum abgelaufen war.

Dort war alles recht ähnlich wie in Indien, nur noch ein wenig chaotischer und weniger entwickelt. Als erstes kamen ihnen nachdem sie an einer großen Menschenansammlung vorbeigefahren und durch eine Straßensperre gelassen wurden ein paar junge Leute mit Stöcken und Steinen bewaffnet entgegen und zwangen Martin aggressiv zum Anhalten. Nachdem er  ihnen erklärt hatte, dass er nach Pokhara möchte ließen sie ihn passieren. Das gleiche Spiel wiederholte sich noch zweimal und es war außerdem – es war ja Sommer – unglaublich heiß und so  musste mittags immer eine Pause von 2-3 Stunden eingelegt werden,  weil es Mogli sonst nicht ausgehalten hätte. Auch musste Martin immer wieder Wasser über die Kleine sprühen.

Nach 2 Tagen Fahrt kamen sie in Pokhara an, wo es zum Glück ein kleines bisschen kühler wurde. Anfangs kamen sie beim Freund eines Freundes, der ein schickes Hotel besitzt, im besten Zimmer unter. Was für ein Gefühl war das – nachdem sie  gerade von einer langen Zeit in einer einfachen Hütte gekommen waren.

Martin hat sich gleich an die Arbeit gemacht und die Hügel nach einer günstigen Bleibe abgesucht und nach 3 Tagen wurde er durch ein paar Zufälle fündig und fand ein wunderschönes Zimmer etwas außerhalb der Stadt mit Blick auf den Phewa See.

Das Hotel war noch nicht fertiggestellt und so gab es kaum andere Besucher. Aber er freundete sich schnell mit dem Personal und dem Inhaber an und nach einer Weile fühlte es sich für alle an als wären sie eine große Familie. Anfangs wurde sogar noch zusammen gekocht, aber später haben sie Martin erst gerufen wenn das Essen fertig war, um es ihm zu ermöglichen mit seinem Buch voranzukommen.

Inzwischen hatte die Regenzeit begonnen und die ersten 2 Monate lang regnete es jeden Tag. Martin genoss die frische Luft und konnte es kaum fassen so viel Wasser zu sehen! Überall gab es Rinnsale und das Plätschern war 24 Stunden lang zu hören. In Kasar Devi hatte er für ein paar Liter Trinkwasser noch anstehen müssen!

Mogli konnte mit dem Regen allerdings nicht zu viel anfangen und es sollte eine Weile dauern bis sie sich so richtig zu Hause fühlte und auch draußen alles unsicher machte. Dafür wimmelte es aber nur so von Insekten – Martin war davon nicht so begeistert, denn es  waren auch ein paar große Spinnen und Tausendfüßer dabei und der neugierigen Katze wurde es so nie langweilig.

Ungefähr  2 Monate nach der  Ankunft in Pokhara musste Martin kurz nach Deutschland fliegen. Diesmal war es leider kein freudiger Anlass, aber die Zeit daheim bleibt eben auch nicht stehen.

Die Arbeit an dem Skript kostete ihn fast jede freie Minute und so hatte er als es Ende November an der Zeit war Nepal wieder zu verlassen, es nicht einmal geschafft das mächtige Annapurna Massiv zu erkunden oder andere Ausflüge zu machen. Dafür hatte er beim Schreiben die Möglichkeit seine  Erfahrungen und Eindrücke nochmals zu durchleben, zu verarbeiten und konnte bei den Recherchen sogar noch viel Interessantes lernen – und immer war die kleine Mogli am Schreibtisch dabei.

So ging es wieder zurück über die Grenze nach Indien.

Dort  wurden die beiden sofort herzlich und freundlich begrüßt und Martin fühlte sich fast schon heimisch. Das erste Ziel war die Heilige Stadt Varanasi, mit ihren brennenden Ghats am heiligen Ganges, wo täglich viele Tote nach altem Ritual verbrannt werden.

Nachdem Martin im Ganges seine Sünden abgewaschen hatte ging es weiter in Richtung Westküste.

Indien zeigte sich dabei immer wieder von einer anderen Seite. Alle paar Kilometer änderten  sich die Kultur und  die Gebräuche. Hatte er gerade erst herausgefunden was man zum Frühstück bestellen kann, gab es das in der nächsten Stadt schon wieder nicht mehr und vieles andere mehr.

Er hatte 4 Monate eingeplant um wieder in Nepal zu sein und da es scheinbar einen Zug vom Süden in den Norden gibt wo er sein Motorrad aufladen könnte, hatte er genügend Zeit. Da die beiden gekommen waren um Land und Leute besser kennenzulernen suchten sie sich fast immer Privatunterkünfte – entweder bei Leuten die Martin und Mogli eingeladen hatten, bei Couchsurfern oder bei Freunden von Freunden. Es ist eine Tatsache, dass in Indien jeder jemanden in einer anderen Stadt kennt.

Nach 3 Wochen erreichten sie Pune, wo sie  wieder einmal eingeladen waren und da Mogli eine Auszeit brauchte und Martin einige Sachen erledigen wollte blieben sie 2 Wochen dort.

Endlich hatten sie nun auch die Western Ghats – die Gebirgskette, die sich bis ganz in den Süden zieht  erreicht und konnten nun wieder durch die Berge fahren.

Ins Arabische Meer zu springen hat Martin dann aber leider zuerst mal streichen müssen, denn der erste Strand den er erreichte war mit Müll übersät!

Entlang der Küste fuhren sie  weiter bis nach Goa und da einer seiner Freunde, den er in Mumbai kennengelernt hatte in Anjuna eine Unterkunft hatte verbrachten sie dort auch Neujahr.

Dort lernten sie völlig unerwartet auch Sian Evans, die Sängerin der Gruppe Kosheen kennen und da sie eine Runde auf der Königin mitfahren wollte quartierten sie sich noch 2 Nächte lang an einem anderen Strand ein, bevor es für Mogli und Martin weiter ging nach Hampi.

Leider gab es aber auch da – wie so oft – Hunde die Mogli das Leben schwer machten. Dafür war die Landschaft aber umso bezaubernder! Mogli war aber übrigens nicht die einzige die sich vor Hunden in Acht nehmen musste, denn wenn die Kläffer  auf die Straße rannten dann wurden sie für beide gefährlich. Einen  davon erwischte Martin auf dem Weg leider auch mit dem Motorrad. Er rannte zwar weg, aber dass er unverletzt war konnte er sich nur schwer vorstellen, denn sie hatten etwa 70 Sachen drauf!

Als Martin die Nachricht erreichte,  dass sein Skript nun endlich fertig überarbeitet war, machten sie sich  wieder auf den Weg zur Küste – nach Gokarna. Dort quartierten sie sich  in einem kleinen, günstigen Zimmer direkt am Strand ein und dort wurde nun auch das Skript Anfang Februar letztendlich fertig. Puuh, was für eine Freude!

Für die beiden ging es nun weiter nach Mangalore.  In Karnataka stießen sie auf einen alten Bekannten, den sie im Himalaya in Ladakh getroffen hatten und wieder wurden sie herzlich aufgenommen. Diesmal hatte Mogli einen ganzen Bauernhof ohne freilaufende Hunde oder andere Katzen nur für sich. 

Ab hier wurde die Landschaft nun wieder  immer spektakulärer, die Dschungel dichter und die Straßen besser. Außerdem gibt es hier im Süden unzählige Motorradenthusiasten und endlich konnten so auch mal die Vergaser synchronisiert und die Königin richtig durchgecheckt werden. Selbstverständlich kostenlos!

Über Mysuru, wo Martin eine Freundin aus Pokhara wiedertraf, ging es weiter in die Berge und die Dschungel und in der Nähe von Masinagudi konnte er zum ersten Mal wilde Elefanten beobachten! Was für ein Erlebnis! Tiger und andere große Katzen sah er aber leider nur auf Warnschildern.

Von da aus ging es zusammen mit einem anderen Freund, den er ebenfalls in Pokhara kennengelernt hatte weiter nach Kodaikanal und von da aus nach Kerala.

Nun wusste Martin endlich auch,  dass die zahllosen Menschen, die ihm nahegelegt hatten Kerala zu besuchen, es nicht nur getan hatten weil sie selbst von da sind, sondern weil es tatsächlich traumhaft schön ist!

Vermutlich weil es hier so viel Dschungel gibt, kommen die Leoparden, sofern es welche gibt, auch nur sehr selten in die Nähe von Menschen und so konnte er ab hier auch Mogli nachts endlich wieder rauslassen!

Sie fuhren weiter zu anderen Freunden nach Thrissur als ihn die ersten Meldungen über eine Epidemie erreichten. Sie  harrten eine Weile in einem Bauernhaus aus und als er sich dazu entschieden hatte, nun doch noch nach Kanyakumari – dem südlichsten Zipfel aufzubrechen,  war es schon zu spät. Sie erreichten Kochi und drehten von da aus wieder um, um bei den Freunden in Mangalore unterzukommen.

Da die Freunde aber Probleme mit der Dorfgemeinschaft bekommen hätten, wenn sie einen weißen Virus-Überbringer beherbergt hätten, waren sie gezwungen in Calicut zu bleiben, wo Martineigentlich nur einmal übernachten wollte.

Hier nahm ihn aber ein Freund mit seiner Familie auf und Martin erfuhr erneut die große indische Gastfreundschaft.

Zum Schluss der heutigen Geschichte wieder ein persönliches Wort zu Mogli, der kleinen schwarz-weißen Schönheit an Martins Seite.

Mogli hat sich seit dem Start der Reise im August 2017 in Rosenheim unglaublich entwickelt, sie ist eine selbstbewusste Schönheit geworden, die mit inniger Liebe an Martin hängt. Er tut aber auch alles, dass es seiner Prinzessin gut geht,  beschützt sie vor allen Gefahren und genießt es sie bei sich zu haben und so sind die beiden ein unzertrennliches Gespann.

Diese Katze hat bis jetzt schon viel mehr erlebt als mancher Mensch und hat viele Abenteuer mit Martin überstanden.

Wenn Sie die Abenteuer von Martin und Mogli weiterhin verfolgen wollen können Sie dies tun unter http://www.facebook.com/motomogli/ bzw. unter auf Youtube unter http://www.youtube.com/motomogli oder auf Instagram unter motomogli.

Bitte besuchen Sie auch die neue Webseite unter http://www.motomogli.com/

Dort können Sie auch Martins Buch bestellen, das am 1. April erschienen ist.

Über das Buch und über die Zeit der beiden in Quarantäne in Indien werde ich in Kürze berichten und natürlich auch wie es nun  weiter gehen soll.

Auf jeden Fall wünsche ich den beiden, dass sie noch viele gemeinsame Abenteuer erleben werden.