Inmitten von Krieg, ausklingender Pandemie und dem Wettlauf um Nachhaltigkeitsstrategien können Sie hier die Osterbotschaft von Pfarrer Johannes lesen.

Dornenkrone, unmenschliche Folter und langsamer, grausamer Tod. Das sind buchstäbliche „Schlagworte“ des Karfreitags, des Good Friday, mehr noch: Hammerschläge mit denen man den Menschenfreund, Frauenversteher,  Systemkritiker religiöser Gesetzesdominanz Jeshua Ben Josef aus Galiläa festnagelt.

Auch wenn die vier Evangelisten in unterschiedlicher Weise die letzten Tage und Stunden des Jesus von Nazareth nacherzählen, kommentieren und auch interpretieren: Eines haben sie gemeinsam: Unfassbarer Schock. Tiefe Depression für alle, die sich von ihm in den Bann ziehen haben lassen: „Gottes Reich beginnt vor euren Augen zu wachsen! Ihr könnt es sehen. Kehrt um, glaubt an Gott, wie an einen wundervollen Papa, der euch entgegenläuft! Liebt und helft einander, vertraut dem, dem ihr unendlich wertvoll seid! Ihr seid Gottes geliebte Kinder. Kommt und folgt mir nach!“

So, eine denkbare Kurzfassung seiner Message in dem von den Römern besetzten äußersten Winkel des damaligen gigantischen Weltreiches, Palästina.

Doch folgt der Todesstimmung und dem lebensfeindlichen Grabesgeruch der anfängliche Schrecken der Auferstehungserlebnisse, auch wieder multinarrativ mit vielen einzelnen unglaublichen Darstellungen: Doch die engelsgleiche Botschaft lautet wie in einem afrikanischen Lied in unserem  Gesangbuch „Er ist erstanden Halleluja, freut euch und singet Halleluja … denn die Gewalt des Todes ist zerstört, selig ist wer zu Jesus gehört ….

In einem meiner Osterlieder, das ich in Jerusalem schrieb, heißt es: „Am dritten Tag, das Grab ist leer, wer mag so mächtig sein? Der Tod besiegt, die Trauer weicht, Gott lässt dich nicht allein. Ein Engel, er verkündet: „Im Grab ist Jesus nicht! Der Herr ist auferstanden. Er lebt. Er ist das Licht!“

Mit unserer Konfirmanden-Gruppe haben wir vor kurzem in der Al-Qudra-Wüste für ein internationales Ostergruß-Video aller Auslandsgemeinden symbolisch ein etwa 15 Meter langes „Leinentuch des Todes“ singend geschwungen; noch müde von der kurzen und recht kühlen Nacht in der Wüste. Aber im morgendlichen wärmenden Wüstenwind klingt das Lied sicher in den Ohren der jungen Christen nach:  „Und die Wüste lebt, alles lacht, alles tanzt, alles singt und das Leben blüht, Hoffnung keimt und ein neues Lied erklingt; Leben ist uns neu gegeben, alles Dunkel ist besiegt: Glaub’ an Wunder, die Wüste lebt …“

Und das kleine ukrainische Mädchen in Engelsgestalt das zu seinem Auftritt auf der EXPO2020 in den  Opportunity-Pavillon läuft, lässt mich angesichts der unfassbaren, grausamen Kriegsrealität – betend – verstummen: Oh, ja, Gott, lass die Nacht des Todes, der Zerstörung und Gewalt des Krieges enden und Ostern werden! Friede auf Erden. Leben! Zukunft! Versöhnung!

Und der Name eines Expo-Pavillon-Mitarbeiters aus Papua Neuguinea, dessen Pidgin-Sprache ich spreche und  dem ich Grüße an gemeinsame Freunde mitgebe, stimmt mich zuversichtlich: „Gott ist mit uns“- „Danke, Du Gott des Lebens. Danke. Es wird Ostern. Eigentlich unmöglich, undenkbar, ausgeschlossen und doch scheint das helle Licht der Auferstehungssonne.

Ein reich gesegnetes Osterfest Ihnen und Ihren Lieben nah und fern. Wir würden uns freuen, wenn Sie mit uns am Ostersamstag ab 15:00 Uhr feiern, draußen in der Wüste mit Spiel, Spaß, Picknick und einem besinnlichen Osterfeuer.

Liebe Grüße an alle von Herzen aus Dubai

Ihr Pfarrer Johannes