Die 6. Klassen der Deutschen International Schule Dubai (DISD) verbrachten die diesjährige Projektwoche mit dem Entdecken Dubais im Zuge des Projektes „The City is our Classroom“ – angelehnt an das Leitbild der DISD, dessen Säule „Hervorragendes Lernumfeld“ auch die Stadt und Region beinhaltet.

Dabei bekamen die Klassen 6a, b und c einen vertieften Einblick in die emiratische Geschichte und Kultur, ein wichtiger Bestandteil des Studienfaches „Social Studies“ in den VAE. Sie besuchten den Dubai Frame und den Louvre und erhielten somit viele neue Eindrücke über die Entstehung der VAE und die Pläne für die Zukunft des Landes.

Die Woche begann mit einem Highlight am ersten Projekttag mit dem Thema „Religion und religiöse Vielfalt in den VAE“. Dabei wurde ganz nach dem Motto „The City is our Classroom“ eine Moschee besucht, ein wichtiges Gebäude in einem islamischen Land wie den VAE. Im Anschluss wurde dann aber auch die Verbindung zur Mehrheitsreligion Deutschlands hergestellt  – dem Christentum. Somit konnten die interkulturellen aber auch interreligiösen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefordert und gefördert werden. Diese werden an der DISD tagtäglich gelebt, da die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler dem Christentum oder Islam angehören und respektvoll und offen damit umgehen, es ist ganz normal für sie! In den Fächern Moral und Ethik lernen sie über die Weltreligionen und feiern gemeinsam religiöse Feste wie zum Beispiel Weihnachten und die Feiertage rund um Ramadan.

Der Projekttag begann am Morgen mit einem Besuch des Al Farooq Omar Bin Al Khattab Mosque & Centre in Jumeirah. Dort erhielten Sie eine Führung durch die Moschee, die 1986 errichtet wurde und es sich zum Auftrag gemacht hat, Muslime und gerade auch Nicht-Muslime über die Inhalte des Islams zu informieren. Der Gründer der Moschee und des Informationenzentrums Khalaf Ahmad Al Habtoor, Vorsitzender der Al Habtoor Gruppe, war motiviert davon, Brücken der Kommunikation mit anderen Nationen auf der Grundlage von Toleranz zu bauen. Dieses Ziel spiegelt sich auch im DISD-Leitbild wieder, wo ein  gerechter, toleranter und menschlicher Umgang in einer werteorientierten Gemeinschaft angestrebt wird.

Der Moscheebesuch startete mit dem Ablegen der Schuhe und dem Einkleiden aller Schülerinnen in Kopftuch und Abaya. Für manche Schüler war es tatsächlich der erste Besuch einer Moschee und sie waren umso gespannter auf die Führung. Hier wurden Sie über Bau und Besonderheiten der Moschee aufgeklärt und darauf aufmerksam gemacht, dass die Al Farouk Moschee viele Ähnlichkeiten mit der Blauen Moschee Istanbuls hat. Außerdem wurden die Schülerinnen und Schüler immer wieder animiert, über ihre eigenen Erfahrungen zu sprechen und ihr Vorwissen zu zeigen. Es wurde über die Gebetswaschung gesprochen und Erfahrungen der Traditionen und Kleidung in verschiedenen arabischen Ländern geteilt. Die Schüler lauschten dem Vortrag aufmerksam und zeigten besonderes Interesse daran, dass die Frauen im oberen Stockwerk getrennt von den Männern beten.

Nach der Rückkehr zur DISD erhielten die Schülerinnen und Schüler einen weiteren Input von Pfarrer Moritz Drucker von der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in den VAE. Pfarrer Drucker ist seit 2014 in Dubai tätig, wo er Gottesdienste gibt, Taufen, Konfirmationen und kirchliche Feiertage feiert aber auch Gemeindearbeit mit gemeinsamen Ausflügen betreibt.

Die Schüler hatten im Voraus schon Fragen aufgeschrieben, welche sie dem Pfarrer stellen wollten. Nach einer Einführung zum gemeinsamen Ursprung der drei Weltreligionen und Gemeinsamkeiten von Islam und Christentum berichtete Pfarrer Drucker von eigenen Erfahrungen hier in Dubai.

Die Schülerinnen und Schüler hatten viele Fragen über das christliche Leben und seine Regeln und Gebräuche. Beim Gesamt-Feedback der Woche wurde mehrmals der Besuch des Pfarrers positiv erwähnt.

Auch Moritz Drucker war erfreut über das viele Interesse: „Sehr gerne bin ich in die DISD gekommen, um mit den Jugendlichen über den christlichen Glauben ins Gespräch zu kommen. Ich war erfreut, wie aufgeweckt die Schülerinnen und Schüler waren, und wie viele Fragen kamen. Anhand unseres gemeinsamen „Vaters“ Abraham, der von Moslems, Christen und Juden gleichermaßen anerkannt wird, habe ich versucht deutlich zu machen, dass diese drei Religionen eng miteinander verwandt sind.“

„Ich habe den Jugendlichen erzählt, dass ich schon verschiedentlich junge Frauen getauft habe, damit sie einen Moslem heiraten können. Dies zeigt doch wunderbar, wie sehr der Islam das Christentum akzeptiert“.

Am letzten Tag der Projektwoche lud die Klassengemeinschaft die Eltern zu einem gemeinsamen Abschluss ein. Die Mütter und Väter bereiteten ein tolles gesundes Frühstück vor, was die Klassengemeinschaft gemeinsam auf dem Schulhof einnahm. Danach stellten die Schülerinnen und Schüler ihren Eltern und Mitschülern die Ergebnisse ihrer Projektwoche in der Sekundarstufenbibliothek vor. Die Schülerinnen und Schüler haben in der Projektwoche nicht nur viel über ihren Wohnort Dubai und dessen Religion und Kultur gelernt, sondern auch über kreative Präsentationsformen.

Die Projektwoche war ein voller Erfolg und hat den Schülern viel Spaß gemacht! Vielen Dank an die verantwortlichen Lehrkräfte Frau Wingrich, Herrn Herz, Frau Pienkny und Frau Kolburan.