Rolf Meyer-Reumann ist in Münster / Westfalen geboren und machte im Laufe seiner 10 Seefahrtsjahre zwischen 1960 und 1969 sein Kapitänspatent in Hamburg. Schon als Leichtmatrose interessierte er sich für internationales Seerecht und begann mit dem Jurastudium noch während seiner Kapitänsausbildung. Nach seiner Referendarzeit machte er nochmals zwei Reisen als Kapitän auf einem Frachter. Während seiner Jahre als Seemann war er unter anderem Offizier auf der Cap San Diego, die jetzt als Museumsschiff im Hamburger Hafen liegt. Die meiste Zeit seiner Seefahrtsjahre verbrachte er auf den Schiffen der Hamburg Süd von August Oetker.

 

Rolf Meyer-Reumann

Rolf Meyer-Reumann

 

1981/1982 kodifizierte Rolf Meyer-Reumann seerechtliche Vorschriften für die saudi-arabische Hafenbehörde und dies war der Start für sein bis heute andauerndes Engagement im Mittleren Osten. Nach fast 8 Jahren in Saudi-Arabien kam er 1989 nach Dubai und erhielt vom Ruler eine professionelle Lizenz als „Legal Consultant“ ohne einen lokalen Sponsor.

Von da an arbeitete er als Rechtsanwalt in seiner eigenen Kanzlei in den Ländern des Mittleren Ostens.

Momentan besitzt Meyer-Reumann & Partner 9 Kanzleien in 6 Ländern, davon 2 in den VAE. In den 2 Kanzleien in Dubai und Abu Dhabi sind 7 deutschsprachige Rechtsanwälte beschäftigt.

 

Bis heute hat ihn aber die Liebe zur Seefahrt nicht losgelassen. Einige Zeit verbrachte er während seiner Seefahrtsjahre als Leichtmatrose zusammen mit seinem jetzigen Freund Uwe Stothfang auf der Cap Castillo im Kolumbus-Dienst der Hamburg Süd zwischen Nord- und Südamerika. Nach seinem Jurastudium ersteigerte er zusammen mit alten Mitseglern u.a. auch mit Uwe Stothfang einen Oldtimer, die Lilleholm, der 1893 in Marstal in Dänemark gebaut worden war. Auf diesem Schiff segelte er seit dieser Zeit regelmäßig jedes Jahr mit seinen Freunden auf der Ostsee. Gesprächsstoff seit dieser Zeit war immer wieder die Seefahrt und als Uwe Stothfang dann 2004 pensioniert wurde, kam der Wunsch in den beiden Männern auf wieder eine große Seereise zu unternehmen – wie früher auf einem Frachter im alten Fahrtgebiet Südamerika.

 

Rolf Meyer-Reumann

Rolf Meyer-Reumann

 

Und die Gelegenheit bot sich, als Uwe Stothfang eine Mitfahrmöglichkeit angeboten wurde auf der BBC Tennessee der Reederei Briese aus Leer/Ostfriesland. Die Route führt dabei von Cristobal de Colon durch den Panamakanal bis Punta Arenas/Feuerland. Und so ergriffen die beiden Seemänner die Gelegenheit beim Schopf und beschlossen, nach langen Jahren wieder aufs Meer zurück zu kehren und sich damit einen Traum zu erfüllen.

 

BBC Tennessee

BBC Tennessee (Bild:MarineTraffic.com)

 

Die BBC Tennessee ist ein Schwergutschiff mit einem eigenen Ladegeschirr bis 360 Tonnen. Sie hat 12.792 BRT und fährt maximal 15 Knoten. Das Schiff fährt unter der Flagge von Antigua und Barbuda und hat 14 Mann Besatzung. Auf Frachtschiffen dieser Art gibt es normalerweise keinen Platz für Passagiere aber eine Lotsenkammer, eine Eignerkabine und heute auch immer ein Hospital, wo Zimmer vorhanden sind. Diese Kabinen werden nicht offiziell vermietet, sondern nur an Personen vergeben, die irgendwie mit der Reederei verbunden sind.

Uwe Stothfang ging bereits am 27.02. in Hamburg an Bord und befindet sich zur Zeit auf dem Atlantik zwischen Leixoes in Portugal und Cristobal auf der karibischen Seite des Panama-Kanals, wo Rolf Meyer-Reumann etwa am 25.03. zusammen mit Uta, der Frau von Uwe Stothfang dazu steigt. Rolf fliegt von Dubai nach Panama und wird dann von einem Auto der Reederei nach Cristobal zur Einschiffung gebracht.

Weitere Häfen, in denen die die BBC Tennessee festmacht sind Puerto Angamos und Arica (beide in Chile) und dann geht es weiter entlang der Küste Südamerikas über Matatani, San Antonia nach Punta Arenas, wo die Reise ca. am 17. April für die Passagiere enden wird. Das Schiff befindet sich auf Trampfahrt, d.h. die Häfen nach Punta Arenas sind noch nicht bekannt, denn sie hängen davon ab, welche Ladung die Reederei ab Punta Arenas irgendwo akquirieren kann.

So werden jetzt die beiden ehemaligen Seemänner in ihrem alten Fahrgebiet wieder aufs Meer zurückkehren, sich damit einen Traum erfüllen und die vielen Seefahrtsjahre aufleben lassen – a dream comes true!

Ich wünsche den beiden dazu alles Gute und viel Spaß und werde über dieses Abenteuer auf Expat Aktuell weiter berichten.