Immer mehr Menschen greifen wahllos in allen Lebenslagen zu Nahrungsergänzungsmitteln, ohne sich vorher genau darüber zu informieren, ob diese überhaupt nötig oder vom Körper „verstoffwechselt“  werden können.

Alleiniger Einsatz bestimmter Trägerstoffe kann völlig nutzlos sein, einige Vitamine in zu hoher Dosierung sind sogar schädlich.

Ein besonderes Augenmerk soll heute auf die Zeit rund um die Schwangerschaft gerichtet sein und  es werden die wichtigsten Nahrungsergänzungsstoffe erläutert.

 

Vitamin B Komplex

VitaminB1,B2 , B6 und B12 sind die so genannten “ Nervenvitamine“ , bei denen ein Mangel sehr selten vorkommt, da es meist ausreichend in der Nahrung vorhanden ist.

Vitamin B6 spielt wohl laut Studien eine größere Rolle als andere B Vitamine in der Kinderwunschpraxis, da Patientinnen mit hohem Vitamin B Spiegeln eine höhere Rate an Schwangerschaften aufwiesen als in dem Kollektiv mit niedrigeren Spiegeln. In der Frühschwangerschaft werden B- Komplexpräparate zur Bekämpfung von Übelkeit erfolgreich eingesetzt.

 

Folsäure

Folgt ist ein wasserlösliches Vitamin, das in grünem Gemüse, Getreide und in Kartoffeln und Leber vorkommt. Mit Zuhilfenahme von Vitamin B6 und B12 senkt  sie im Blut eine Aminosäure, die maßgeblich beteiligt ist an schädigenden Wirkungen bei der Zellteilung und beugt demnach Missbildungen vor.

Seit den 80er Jahren wird mindestens acht Wochen vor (optimalerweise 4 Monate vor) Eintreten einer Schwangerschaft Folsäuresubstitution zur Senkung  der Rate von Neuralrohrdefekten empfohlen und tatsächlich damit ein Rückgang von 70 % dieser Erkrankung erreicht. Ebenfalls konnte eine Absenkung des Risikos für Lippen- Kiefer- Gaumenspalten und Herzfehler  und sogar eine Senkung der Abortrate erzielt werden.

Dabei liegt die tägliche Dosisempfehlung zwischen 400-800 Mikrogramm, bei familiärer Belastung sogar bei 4-5 mg Folsäure.

Die Weitereinnahme sowohl in der Schwangerschaft  als auch in der Stillzeit wird wegen des erhöhten Bedarfes nahegelegt.

 

Vitamin C

Mittlerweile gehört es wohl zur Allgemeinbildung, dass Vitamin C ein wichtiger Stimulant des Immunsystems ist, das darüber hinaus auch das Osteoporoserisiko und  das Krebserkrankungsrisko senken kann. Weiterhin reduziert es das Risiko an thromboembolischen Erkrankungen und kann bei zu niedrigen Blutspiegeln zu Erkrankungen des Bindegewebes führen.

Der tägliche Bedarf liegt bei ca. 100 mg und in der Schwangerschaft aufgrund des vermehrten Blutvolumens bei 110 mg.

Bei Kinderwunsch konnte nach Gabe von 750 mg ein doppelt so hoher Anstieg der Schwangerschaftsrate wie ohne Substitution verzeichnet werden, so dass eine Dosiserhöhung sinnvoll erscheint.

 

Vitamin D

In den vergangenen Jahren hat das Vitamin D verstärkte Aufmerksamkeit erfahren. Nicht nur zur Bekämpfung der Osteoporose, sondern auch zur Prävention gegen Krebs wird dieses “ Allheilmittel“ mittlerweile in der ganzen Welt eingesetzt.

Nicht ganz gesicherte Daten liegen zur Fertilitätsrate bei Kinderwunsch vor, aber in der Schwangerschaft zeigen die Studien eindeutig deine Reduktion der Präeklampsie( Schwangerschaftsvergiftung) und eine Erhöhung des Neugeborenengewichts um 60 g bei ausreichender Substitution von Vitamin D. Ebenso kann aufgrund eines Vitamin D Mangels das Risiko des Auftretens von Diabetes mellitus und Asthma erhöht werden. In der Schwangerschaft  liegen die Empfehlungen der täglichen Dosis bei 20 Mikrogramm, in der Stillzeit bei 10 Mikrogramm.

 

Vitamin E

Vitamin E ist ein fettlösliches Vitamin und Mängel können dadurch erst zeitlich verzögert in Erscheinung treten.

Dieses Vitamin kann zur Verbesserung des Aufbaus der Gebärmutterschleimhaut beitragen, was zur Verbesserung der Einnistung des befruchteten Eies führen kann.

In der Schwangerschaft kann ein Vitamin E Mangel zu einer Häufung kindlichen Asthmas führen. Die tägliche Dosis sollte bei 13 mg liegen.

 

Jodid

Jodid ist ein wesentlicher Bestandteil der Schilddrüsenhormone und in Deutschland eher Mangelware- daraus resultierend ist in Deutschland die Schilddrüsenunterfunktion eine sehr weit verbreitete Krankheit.

Vor Eintreten einer Schwangerschaft liegt  bei einem Jodmangel eine deutlich erhöhte Rate an Aborten vor.

Ab der 20.Schwangerschaftswoche produziert der Fetus selber Schilddrüsenhormone und benötigt daher spätestens dann eine Jodsubstitution. Man hat ganz klar bewiesen, dass eine Jodzufuhr essentiell wichtig für die geistige und die Entwicklung der Nervenbahnen ist.

Die empfohlene Dosierung liegt bei 200 Mikrogramm.

 

Omega 3 Fettsäuren

Omega 3 Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren und können nicht im menschlichen Körper synthetisiert werden und sind somit auf die Zufuhr in der Nahrung oder Nahrungsergänzung beschränkt.

Sie sind am Aufbau der Myelinscheiden und des menschlichen Gehirn beteiligt.

Um eine ausreichende Zufuhr über Nahrungsmittel zu erreichen,  müssten 340 g Seefisch pro Woche verzehrt werden und dies zur Aufnahme von Omega 3 Fettsäuren nur in Kombination mit Algen. Da dies meist nicht der Fall ist, wird die synthetische Ergänzung empfohlen.

Diese hat einen positiven Einfluss auf  das Koordinationsvermögen und die kognitive Entwicklung des Kindes. Weiterhin senkt eine Zufuhr das Frühgeburtsrisiko und senkt das Allergierisiko von 24% auf 8 %.

 

Eisen

Der Eisenbedarf ist in der Schwangerschaft zum einen durch das vermehrte Blutvolumen, zum anderen durch die fetale eigene Hämoglobinentwicklung ab der 20.Schwangerschaftswoche erhöht.

Der tägliche Bedarf liegt bei 30 mg.

 

Kalzium

Kalzium wird ausschließlich bei Zufuhr von Vitamin D im Darm resorbiert und wird mit einem täglichen Bedarf von 800-1000 mg angegeben.

In der Schwangerschaft kann Kalzium das Risiko einer Präeklampsie reduzieren( um 52 %).

Sollten Sie zu diesem Thema noch Fragen haben, erreichen Sie Dr. Susanne Grothey in der German Clinic in Dubai Healthcare City.

Informationen über Kontaktdaten und die nächsten Besuchstermine finden Sie unter http://german-clinic.expataktuell.com/kontakt/ und auf dem Kalender unter http://expataktuell.de/termine/

 

Dr. Susanne Grothey

Dr. Susanne Grothey