Auch in den VAE kursiert die Angst vor COVID19. Die Psychologin Kim Henderson die seit einiger Zeit im German Neuroscience Center im Standort JLT arbeitet, erklärt, wie man ruhig und sicher bleibt und sie hilft Ihnen den Panikknopf auszuschalten. Dieser Artikel wurde ins Deutsche übersetzt von Expat Aktuell.

 1. Ist es normal, traurig, gestresst und hilflos zu sein, wenn so etwas passiert?

Während sich weitere Informationen zum Corona-Virus ausbreiten, einschließlich Berichten in den Nachrichten, die jüngsten Reisebeschränkungen und die Bedenken, die man für sich selbst und die Angehörigen hat, kann es sehr häufig vorkommen, dass Menschen Traurigkeit, Stress, Hilflosigkeit und noch mehr erleben, wie z.B. auch das Bedürfnis, sich von anderen abzusondern oder öffentliche Räume zu meiden und sich zurückzuziehen weil man sich unsicher und überfordert fühlt.

Möglicherweise haben Sie auch Schlaf- oder Konzentrationsstörungen und manchmal körperliche Symptome von Angst oder Furcht, die für Sie möglicherweise neu sind.

2. Wie real sind diese Ängste?

(ICH BIN KEIN MEDIZINISCHER SPEZIALIST, SO BIN ICH UNSICHER, WIE ICH DIESE FRAGE BEANTWORTE)

Das Corona-Virus hat bisher zahlreiche Konsequenzen ausgelöst. Der Ausbruch hat einzelne Leben, den globalen Aktienmarkt und die Weltwirtschaft beeinflusst. Wir müssen nicht sehr weit schauen, um bedrohliche Informationen zu finden, mit denen wir von allen Seiten bombardiert werden.

Eine verantwortungslose Berichterstattung über das Coronavirus trägt zu Angst und Panik bei und verursacht auch weit verbreitete Fehlinformationen. Die Weltgesundheitsorganisation hat das Coronavirus als „massive Infodemie“ bezeichnet, wovon einiges korrekt ist und anderes nicht.

3. Was kann man tun, um mit Stress umzugehen?

Erstens müssen Sie Ihre Gefühle zulassen und sich Zeit geben, sie zu bemerken und auszudrücken – vielleicht indem Sie mit anderen sprechen, etwas Kreatives tun oder Aufmerksamkeit üben.

Behalten Sie Ihre normalen täglichen Aktivitäten und Routinen bei, wo dies möglich ist.

Bleiben Sie mit glaubwürdigen Informationsquellen in Verbindung, denen Sie vertrauen, und vermeiden Sie Panik und Angst, die durch Fehlinformationen verursacht werden können.

Befolgen Sie die Schutz- und Präventionsempfehlungen qualifizierter medizinischer Fachkräfte.

 4. Wie können Sie Sorgen oder Unruhe beherrschen?

Wenn Sie sich übermäßig Sorgen wegen des Corona-Virus machen, bedeutet dies nicht unbedingt, dass Sie an einer psychischen Störung leiden. Wir müssen uns jedoch angemessen und zielgerichtet darum kümmern, wenn es uns im normalen Alltag betrifft.

Wir tendieren dazu, kontraproduktive Strategien zu verwenden, um unsere Angst zu beruhigen. Es gibt Möglichkeiten, körperliche und emotionale Symptome zu dämpfen. Eine Möglichkeit besteht darin, das permanente „Insichhineinhören“ zu beenden. Hören Sie zum Beispiel auf, nach Anzeichen von Krankheit zu suchen – bei ständiger Überwachung besteht die Gefahr, dass wir ungewohnte körperliche Anzeichen finden, die normalerweise harmlos sind, aber die Angst erhöhen.

Durch gezielte regelmäßige Atemübungen kann die Kampf- oder Fluchtreaktion zurückgesetzt und das Auftreten von Panik und Unruhe verhindert werden.

Am wichtigsten ist es, dass Sie sich nicht isolieren. Beziehungen sind entscheidend, um den richtigen Blickwinkel zu erhalten, unsere Stimmung zu verbessern und uns ablenken zu lassen. Reden Sie weiter – Alternativen wie Videoanrufe sind z.B. möglich.

5. Was ist mit Kindern? Was sind ihre üblichen Ängste im Umgang mit solchen Situationen? Wie kann man ihnen helfen?

Die Nachrichten über das Corona-Virus finden sich in allen Zeitungen, in einer sich wiederholenden Schleife in den Nachrichten und auf Spielplätzen im ganzen Land und auf der ganzen Welt. Jetzt sind die Schulen in Dubai geschlossen und selbst die jüngsten Kinder werden wissen, dass etwas los ist.

Mein Rat wäre, die Last von Ihrem Kind zu nehmen. Wenn Ihr Kind das Thema anspricht, ermutigen Sie es, Ihnen alles zu sagen, worüber es sich Sorgen macht und fragen Sie, wie es sich fühlt. Seien Sie bereit, Fragen zu beantworten, aber versuchen Sie nicht, sie zu forcieren. Ihr Ziel in diesen Gesprächen soll sein, es zu vermeiden beängstigende Fantasien anzuregen und gleichzeitig das Gefühl und die  Erfahrungen zu bestätigen.

Wir können mit der allgemeinen Angst der Kinder um  Corona umgehen, indem wir uns an eine normale Routine halten, ihnen erlauben, sich auszudrücken, sie beruhigen und uns darauf konzentrieren, was wir tun können, um sicher zu bleiben.

6. Eine Empfehlung ist, dass man die Informationsflut einschränken sollte. Ist das klug?

Mein Vorschlag wäre, Grenzen für Nachrichten und soziale Medien zu setzen. Es ist verständlich, auf dem Laufenden bleiben zu wollen, insbesondere wenn Sie und Ihre Lieben betroffen sind. Gleichzeitig kann das ständige Lesen, Anschauen oder Hören erschütternder  Medienberichte die Sorgen und die Unruhe unnötig verstärken. Machen Sie eine Pause und konzentrieren Sie sich auf Dinge, die in Ihrem Leben positiv sind und auf Handlungen, die Sie kontrollieren können.

Wenn Sie mit derartigen Problemen zu kämpfen haben oder wenn Sie Fragen zu ähnlichen Problemkreisen haben, wenden Sie sich bitte an Kim Henderson im German Neuroscience Center unter 04 429 8578 oder per Mail unter mail@gnc-dubai.com.

Sie wird Sie beraten und Ihnen garantiert helfen können!

Das GNC ist von Samstag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 21 Uhr und am Donnerstag von 9 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.