Das sind doch NUR Milchzähne. Wer hat diesen Satz nicht schon gehört oder gar selber gesagt? Warum Milchzähne behandeln oder die Kinder mit einer frühen Zahnbehandlung verängstigen? Sie fallen doch sowieso aus und nützen niemandem.

Weit gefehlt. Gesunde Milchzähne haben durchaus ihre Funktion.

 

 

Jeder ist begeistert von einem strahlenden Kinderlächeln. Aber wie betroffen macht es uns, wenn wir ein Kind mit kariösen Zähnen sehen, das nur noch gehemmt hinter vorgehaltener Hand lachen mag.

 

 

Es ist tatsächlich so, dass auch Kinder schon im Kindergartenalter von ihren Freunden geärgert oder, wie es im Neudeutschen heißt  „gedisst“ werden, weil sie schlechte Zähne haben und deswegen auch einen sehr unangenehmen Geruch aus dem Mund verbreiten. Andere Kinder wenden sich ab oder sagen schlimme Sachen wie “ du stinkst, du bist eklig!”  Dieses führt recht häufig zu frühkindlichen Verhaltensstörungen die durchaus schwere psychische Entwicklungsstörungen bei Kindern zur Folge haben können.

Gesunde Milchzähne haben aber nicht nur eine optisch ästhetische Funktion. Kieferformung, Zungenbildung und Sprachentwicklung sind maßgeblich abhängig von gesunden Zähnen.

Kommt es zu frühzeitigem Zahnverlust der Frontzähne  durch Karies, findet die Zunge beim Formen der einzelnen Buchstaben nicht mehr den natürlichen Stopp, die Kinder haben größere Probleme die Buchstaben auszusprechen, fangen an zu lispeln und werden gleich zu Beginn der Sprachentwicklung zurückgeworfen – oft gefolgt von späteren kostenintensiven Sprachtherapien.

Schmerzhafte und kariöse Milchbackenzähne, die ihrer Funktion bei der Nahrungszerkleinerung nicht mehr gerecht werden, verursachen häufig zudem Magen- und Verdauungsprobleme.

Auch können zerstörte und entzündete Milchzähne nicht nur durchaus heftige Schmerzen auslösen, sondern durch die chronische Entzündung unter den Wurzeln und durch das dann dort permanent herrschende saure Milieu, kann es auch zu dauerhaften Entwicklungsstörungen der bleibenden Zähne kommen, den  sogenannten “Turner”-Zähnen.

Dabei kommt es durch die entzündlichen Prozesse unter den Milchzähnen zu einer Schmelzfehlbildung, die betroffenen Zähne sind oft kleiner, verformt und verfärbt.

 

 

Was kann man nun vorbeugend machen, um all diese Probleme zu vermeiden?

Alles fängt natürlich bei der Zahnpflege an. Schon bevor die ersten Milchzähne sich blicken lassen, kann man mit einer sanften Massage des Zahnfleisches die oft schlaflosen Zahnungs-Nächte etwas reduzieren.

Sind dann die ersten Zahnspitzen sichtbar, sollte man auch sofort mit einer Babyzahnbürste die kleinen Zähnchen putzen, mindestens zweimal am Tag, aber auf alle Fälle morgens vor dem Frühstück und abends nach der letzten Mahlzeit.

Bei schon etwas älteren Kindern empfehle ich den Eltern immer, die Zähne so lange wie möglich noch „nachzuputzen“, um eine gewisse Sicherheit bei der Reinigung der Zähne zu gewährleisten.

Zahnpflege muss einfach zu einer normalen täglichen Routine werden, wobei die Eltern natürlich die Aufgabe des guten Vorbildes haben sollten. Eltern die ihren Kindern nicht vormachen, wie man seine Zähne pflegt, können von ihren Kindern keine Wunder erwarten.

Ein frühzeitiger und regelmäßiger Besuch bei einem kinderfreundlichen Zahnarzt sollte genauso dazu gehören wie eine ausgewogene, gesunde und zuckerarme Ernährung. Dabei heißt es dann eher: ‘Karotte statt Lutscher”.

Ist es dann doch einmal passiert, dass sich ein Loch in den Milchzähnen gebildet hat, ist eine frühzeitige zahnärztliche Behandlung das Einzige, was den Kindern spätere Probleme ersparen kann.  Je früher man einen kariösen Defekt behandelt, desto kleiner ist der Behandlungsaufwand.

Aber es ist nie zu spät, eine Zahnsanierung durchzuführen, selbst multiple, stark zerstörte Milchzähne, wie oben abgebildet,  können heutzutage unter einer schonenden Vollnarkose-Behandlung mit Füllungen, Wurzelbehandlungen und Milchzahnkronen oft noch gerettet werden –  für ein strahlendes Lächeln Ihrer Kinder!

Machen Sie Ihren Zahnarztbesuch zu einem positiven Erfolgserlebnis – bewahren und schützen Sie das Lachen Ihrer Kinder.