Heute teilt Pfarrer Johannes Matthias Roth, Sanger, Liedermacher & EKD-Pfarrer in den VAE, einige besinnliche Gedanken zum Jahreswechsel mit Ihnen.

Wann hatten Sie zum letzten Mal dieses unbeschreibliche Gefühl der Erhabenheit, weit draußen vor der Stadt, in den Bergen, umgeben von Dünen und unendlicher Weite? Bei einer Tour in den Oman, in den Alpen oder gar bei Ihrer Erstbesteigung des Kilimanjaro. Einfach in die Weite blicken, staunen, schweigen, unfassbares Glück spüren! Ja, es ist buchstäblich „erhaben“, „erhöht“ zu stehen, den Überblick zu haben, dem Alltag mit den Niederungen und dem unglaublichen Vielerei von Familie, Beruf und oft unzähligen Zusatzthemen zu entfliehen.

Ja, es braucht Kraft und Mut auch im neuen Jahr weiter zu gehen bzw. neu durchzustarten, Dinge aus einem anderen, neuen Blickwinkel zu sehen, Altes aufzuarbeiten, Gewohntes mal anders zu tun, neugierig zu bleiben und trotzdem Bewährtes zu bewahren, nach mir selbst zu sehen auch wenn ich gerne anderen helfe, aber mich dabei oft vergesse.

Viel zu oft macht uns der Alltag mit all seinen Konfliktfeldern klein, drückt uns nieder macht uns z.T. auch krank und lässt uns schmerzhaft dieses Gefühl der Erhabenheit, der Größe, des Staunens, des tiefen Glücks vermissen.

Der Glaube erlaubt es uns auch mitten im Alltag von Gott hinaufgestellt zu werden, auf diesen Berg der Wertschätzung: Gott, der das Leben ist, lädt uns ein, in den kleinen Wüsten – und Oasenzeiten der Woche sich im Glauben, in der Mediation hinaufzustellen, zu sehen, zu hören, aufzutanken um weitergehen zu können ins weite Land eines Tages, einer Woche, eines Monats, eines Jahres.

Ein Bibelvers, den sich nicht umsonst viele Konfirmandinnen und Konfirmanden zu ihrem Fest der „Glaubensstärkung“ wünschen, steht im Buch Josua. Dort sagt Gott, dem Nachfolger des legendären Mose-Superstars beim Übergang in das neue weite Land der Verheißung zu:

„Sei mutig und unverzagt! Ich bin mit dir in allem was du tust …“ Josua 1,9

Wie es auch Morgan Freeman in einem Interview sagt: „Courage ist the key to life itselve“ In ein weites Land  zu gehen, heißt in diesem Mutmach-Kontext des Glaubens auch Ziele formulieren für mich, die Familie, Beruf, Freundschaften und Freizeitgewohnheiten, nicht zuletzt auch für unsere Gemeinde hier in den VAE mit all den aktuellen Herausforderungen.

Lassen Sie sich einladen mit uns punktuell oder gar dauerhaft als Mitglieder, die wir zum Erhalt  der Gemeinde brauchen, ins weite Land des Jahres 2022 zu gehen: Engagiert, mutig, innovativ. Im täglichen Gebet verbunden auch mit der Bitte um Gottes Segen für unser Gestalten, Feiern und Helfen.

Auf die berühmte „Winnetou – Melodie“ schrieb ich vor Jahren den für unseren Übergang ins neue Jahr sehr gut passenden Text ganz im Country-Music-Style:

„Mein Weg führt mich in weites Land,

ich traue deiner starken Hand,

Du, Gott, wirst immer mit mir sein,

im Glauben bin ich nicht allein.

Auf Englisch:

My way leads me to open land,

I trust and hold your gracious hand,

O God, forever be with me,

in faith I’ll never walk alone.“

Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie, Ihren Verwandten und Freunden Gottes Geleit und Segen auf allen Wegen im weiten, neuen Land!

Aus ganzem Herzen

Ihr Pfarrer Johannes Matthias Roth