Heute berichtet Sven the Baker im 25. Teil der Kolumne über die Probleme der Weizen- und Getreideknappheit und wie in der Baker’s Kitchen damit umgegangen wird.

Wir alle werden im Moment mehr oder weniger über alle möglichen Medien über den Getreidemangel, ganz besonders beim Weizen informiert.

Da ist zum einen der Ukrainekonflikt, der verhindert, dass sämtliche Ernten von Getreide und Ölsaaten usw. aus der Ukraine exportiert werden können, und zum anderen wird dabei ganz vergessen, dass auch viele Rohmaterialien aus Russland auf vielen Märkten dieser Welt nicht mehr verfügbar sind – dann aber kommt auch der Weizen-Export-Stopp aus Indien, der sich schon über einen längeren Zeitraum abzeichnete.

Weiterhin haben die europäischen Bauern, auch in Deutschland, reduzierte Ernten, da in den letzten Jahren die Sommer allgemein sehr wasserarm (wenig Regen) waren.

Natürlich gibt es global gesehen noch viele andere Gründe, warum wir eine Getreide- und Saatenverknappung auf dem Weltmarkt haben. Und wie jeder weiß, ist das Handeln und Spekulieren mit Grundnahrungsmitteln nicht gerade förderlich für die allgemeine Verfügbarkeit der Grundnahrungsmittel.

Auf das perfide und perverse weltweite Handel- und Spekulationskonzept möchte ich jetzt gar nicht eingehen.

Aber was bedeutet das für uns alle? …Alles wird teurer!

Wir haben teilweise mit Preiserhöhungen zwischen 30 bis über 150% für Mehl und Saaten zu kämpfen. Was keiner sieht ist, dass diese Preise und diese Preiserhöhungen sich noch auf vergangene Verträge und Ernten beziehen. Wenn dieses Jahr für viele Rohstoffe die neuen Ernten eingefahren werden, wird man noch weitaus höhere Preise aufrufen.

Die Prognosen von Fachleuten, Instituten und Herstellern sind einfach erschreckend.

Und wer sich auf ein schnelles Ende dieser Situation freut, wird wahrscheinlich sehr enttäuscht. Ein schnelles Ende und eine drastische Preisentspannung sind in naher Zukunft nicht in Sicht.

Alle bisherigen Preiserhöhungen in den letzten 2 Jahren konnten wir in Baker‘s Kitchen über zum Teil neue Lieferressourcen, bessere Lagerführung und geschicktes Einkaufsverhalten kompensieren.

Leider ist das jetzt nicht mehr möglich. Auch wir müssen uns dem enormen Druck der explodierenden Rohstoffpreise beugen. Wir werden es aber so sanft wie nur möglich gestalten, so dass unsere Freunde (Kunden) so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen werden.

Natürlich bleibt unsere besondere Qualität basierend auf unseren Rohstoffen und auf  unseren speziellen Fermentationstechniken voll und ganz erhalten. Es wird sogar noch besser und noch viel gesünder.

Auch wenn wir unsere Produkte, die aus Bio-Mehl hergestellt werden, nicht konkret bewerben, so werden dennoch sehr viele unserer Produkte aus reinem Bio-Mehl hergestellt.

In den letzten Jahren arbeiten wir fortwährend daran, einen neuen Standard in die VAE zu bringen, der noch sauberere, gesündere und bessere Mehle als Bio garantieren kann.

 

Nun endlich kommen viele Dinge zusammen. Zum einen wird Baker‘s Kitchen mehr und mehr die eigenen Rohmaterialen importieren, damit erreichen wir eine höhere Flexibilität, ein größeres Portfolio an zugänglichen Rohstoffen und eine gewisse Lagersicherheit.

Zum anderen haben wir neue Partner gefunden, und manchmal haben die Partner auch uns gefunden, die uns unserem Ziel, ein noch besseres und gesünderes Produkt herzustellen, näher gebracht haben.

Ganz besondere Rohstoffe sind unser Weizen-, Roggen- und Dinkelmehl – Mehle, die nachweislich und bestätigt durch Laboruntersuchungen viele Male weniger mit Umweltgiften, Pestiziden und Schadstoffen belastet sind als sogar Bio- Mehle.

Warum und weshalb das so ist, ist zurückzuführen auf die Techniken, welche ich in einem anderen Artikel erläutern werde.

Diese Mehle, die ich schon in einigen Produkten einsetze, sind wirklich toll. Sie haben gleiche oder ähnliche Backeigenschaften wie hochwertige Bio-Mehle, sind aber von ihrer Belastung mit Pestiziden usw. wesentlich geringer als die von den Bio- Mehlen.

Auch an meinem Herzensprojekt – sauberes Getreide aus den VAE – arbeite ich weiterhin. An Themen wie Herkunft, Bewässerung, Nachhaltigkeit, keine Verwendung von zusätzlichen Düngern usw., Ernte, Lagerung, Vermahlung, Backeigenschaften und Produkten versuche ich kontinuierlich Verbesserungen zu erreichen.

Eine phantastische Hilfe erhalte ich von Sheikh Salim Mohamed Al Qasimi, der die lokalen Bauern hier sehr unterstützt. Ein ganz toller Mensch, der die Leidenschaft für die gesunde Nahrung und ein gesünderes Leben teilt.

Außerdem arbeiten wir auch weiterhin an unseren Spezialbroten. Die große Nachfrage nach Broten aus glutenfreien Zutaten, veganen Broten, Keto-Broten, Proteinbroten, getreidefreien Broten usw. bestätigt unsere Vorhaben. Selbstverständlich wie immer entwickeln wir diese Produkte ganzheitlich und viele unserer Brote erfüllen mehrere oder sogar alle Kriterien in einem Produkt.

Sehr glücklich sind wir über die Entwicklung unserer speziellen getreidefreien Brote. Nicht nur, dass sie in ihrer Zusammensetzung der Zutaten fast für jeden geeignet sind, regelmäßige Blutzuckermessungen vor und nach dem Verzehr zeigen, dass der Blutzuckerspiegel bei vielen, die Probleme damit haben, nicht nur nicht steigt sondern sogar sinken kann.

Wir haben noch weitere viele positive Überraschungen für euch, wenn es um das Thema, Gesundheit, Ernährung, Nachhaltigkeit und Umwelt geht.

Da in den letzten Monaten die Fragen zum Thema Brot und Gesundheit so enorm zunahmen, möchte ich hier nochmal meine Email- Adresse mitteilen, damit solche Fragen nicht unbeantwortet bleiben – svenmostegl@yahoo.de

Sich Gedanken über seine Nahrung, ihre Bestandteile, ihre Zusammensetzung, ihre Funktionen im menschlichen Körper, aber auch über unseren Körper selbst zu machen, nachzuforschen und die richtigen Dinge umzusetzen lohnt sich immer.

Zum einen kann man nicht nur seine Lebenszeit evtl. verlängern sondern auch deren Qualität verbessern.

In diesem Sinne wünsche ich mir, dass ihr meine Freunde gesund bleibt und alles hinterfragt.

Euer Sven