Im Teil 26 seiner Kolumne schreibt Sven the Baker über gesundes Brot und schädliches Brot und die Auswirkungen auf Ihre Gesundheit.

Die Ferien sind vorbei! Das merke ich an den vielen Fragen, die mich über Social Media, Messenger oder über WhatsApp erreichen.

Fragen wie z.B.: ”Warum bin ich in meiner Heimat so gebläht, wenn ich Brot esse, aber nicht, wenn ich es von dir esse?”, “Warum bekomme ich Durchfall vom Brot zu Hause, aber nie von dem Brot, welches ich von dir bekomme?”, “Warum war mein Blutzuckerwert so viel höher als ich daheim in den Ferien war?”, “Welches Brot empfiehlst du mir, wenn ich auf Getreide leicht allergisch reagiere?” und und und……….

Ich möchte meine Antworten einfach wie immer gestalten. Auch wenn ein Kollege mir letztes Mal sagte, ich gehe nicht genug in die Tiefe und was ich sage, ist mehr für Hausfrauen. Damit hatte mein Kollege durchaus Recht, da ich der Meinung bin, dass Dinge immer so formuliert werden müssen, dass jeder sie verstehen kann, auch diejenigen, die nicht aus dem Fach sind. Es gibt auch meiner Meinung nach, mehr Hausfrauen und Hausmänner und Menschen, die keine professionellen Bäcker sind als professionelle Bäcker.

Nun zu den meist gestellten Fragen.

Generell gibt es für den Blähbauch und Blähungen viele Gründe. Zum einen die allgemeine Ernährungsumstellung, wenn man in die Heimat fliegt, zum anderen, dass weltweit, aber auch in der Heimat die meisten Bäcker ihre Mehle in den Teigen nicht voll fermentieren. Anstelle der Fermentation treten Chemikalien, technische Enzyme, industrielle Backhefen usw. ein. Und das kreiert für unsere Verdauung 2 Hauptprobleme.

Das eine Problem – dass die meisten unverträglichen und nicht gesundheitsfördernden Stoffe im Getreide durch die fehlende Fermentation weder komplett abgebaut noch reduziert werden.

Und das andere Problem, dass die meisten Zusatzstoffe für unsere Verdauung eine fast unlösbare Aufgabe darstellen, auch wenn jeder einzelne Stoff für sich selbst angeblich unbedenklich ist, so lange er eine zugelassene Dosis nicht überschreitet.

Frage: Woher weiß man das bei Milliarden von verschiedenen Verdauungssystemen?

Und wer weiß, wie all die 100 Stoffe natürlichen und künstlichen Ursprungs miteinander zusammen wirken, wenn Wissenschaftler bestätigen, dass sie selbst bei Medikamenten, die um ein vielfaches intensiver erforscht werden, die Kreuz- und Nebenwirkungen nicht vorhersagen können, wenn man mehr als 2-3 Medikamente zusammen einnimmt.

Ich bin mir sicher, ein guter Arzt kann noch viele andere Dinge evtl. diagnostizieren. Im Falle von Brot sind es ganz einfach die vielen schwer verdaulichen und nicht gesundheitsfördernden Stoffe, plus all die Zusatzstoffe, die vom Handwerksbäcker oder der Industrie zusätzlich eingebracht werden.

Auf die Frage mit dem Durchfall müsste ich eigentlich so antworten wie auf die Frage mit dem Blähbauch, nur dass die Auswirkungen je nach Person und Verdauungssystem mehr oder weniger intensiv sein können.  

Was den Blutzuckerwert betrifft, gibt es auch jede Menge von Gründen.

Geht man davon aus, dass die Ernährung im Urlaub zu Hause relativ gleich blieb, was ich persönlich für äußerst unwahrscheinlich halte, dann trifft auch wieder zum großen Teil auf das Brot bezogen die oben genannte Antwort zu.

Man darf nicht vergessen, herkömmlich traditionelles Brot hat extrem viele Kohlenhydrate, die in unseren Verdauungstrakt zu Glukose verarbeitet werden. Und das steigert bei jedem Menschen die Blutzuckerwerte –  bei Diabetikern sogar wesentlich mehr.

Das Interessante ist, was ich in den letzten Jahren durch einfache Versuche mit Freunden (meine Kunden sind Freunde) herausgefunden habe – mit Hilfe von Blutzuckermessungen, Blutzuckersensoren, dass bei sehr vielen Menschen der Blutzuckerspeigel wesentlich schneller und höher steigt, wenn sie nicht fermentierte Getreideprodukte essen, was noch extremer ausschlägt, wenn diese mit Zusatzstoffen versehen wurden. Dahingegen haben lange voll fermentierte Brotprodukte einen langsamer steigenden und nicht so extremen Blutzuckerspeigel verursacht.

 

Ich konnte bei mir selbst sehr deutlich viele Male beweisen an Hand meines Blutzuckers, dass wenn ich ein Weizenbaguette komplett aufgegessen habe, mein Blutzucker um über ein Drittel weniger anstieg und abfiel, als bei einem herkömmlichen Baguette, welches nicht voll fermentiert und  von einem anderen Bäcker war. Und so geht es vielen anderen auch.

Wenn man auf Getreide nachweislich negativ reagiert und ich empfehle immer, dass bei einem Facharzt prüfen und messen zu lassen, dann ist es das Beste, Brot ohne Getreide zu essen. Das ist das Gleiche, was ich auch Diabetikern empfehle oder Menschen, die vernünftigerweise, low carb, Paleo usw. leben wollen.

Man muss allerdings sehr aufpassen, welchen Schund man kauft. Das ist das gleiche wie bei Keto oder glutenfreien Produkten. Dort werden gewisse Stoffe weg gelassen wie z.B. Getreide, aber durch andere Stoffe wie zum Beispiel spezielle Bindemittel, chemisch gelöste Holzfasern, Gums usw. ersetzt. Man gibt dem Tod nur einen anderen Namen!

Wer sagt denn, dass im 21. Jahrhundert ein Bäcker nur mit Getreide backen muss? Zugegeben, die Bäckerausbildung in vielen Ländern stammt in vielen Bereichen noch aus den vorherigen Jahrhunderten. Und ein Bäcker muss über Kalkulationen wesentlich mehr wissen, um wirtschaftlich zu überleben, als über die Auswirkungen seiner Rohstoffe in seinen Produkten bei seinen Kunden.  Deshalb merke ich immer mehr, wie junge Bäcker, die Prüfungen als Bäcker ablegen oder sich auf den Meister vorbereiten, bei mir Kurse buchen oder intensive Gespräche mit mir suchen. Aber wie immer ist das ein Umdenken von unten nach oben, was bedeutet vom Kunden und nicht vom Bäcker oder vom Bäcker und nicht vom Gesetzgeber. Aber auch das muss und wird ein Umdenken herbeiführen. Es muss stattfinden!

Diese Fragen im Detail aufwendig, kompliziert und  in die Tiefe gehend zu beantworten, würde bedeuten, dass ich 2 weitere Bücher planen müsste. Am besten mit richtig coolen Ärzten und top Wissenschaftlern. Aber das ist nur ein Artikel für eine Kolumne und  geht somit nicht.

In der Wissenschaft und der Medizin hat dieses Umdenken schon vor einiger Zeit begonnen. Zahlreiche Publikationen, wissenschaftliche Studien und Fachartikel weltweit belegen das. Leider wird dieses nicht massiv publiziert und in der Öffentlichkeit kommuniziert – außerhalb von denjenigen, die sich im wissenschaftlich medizinischen Sinne damit beschäftigen. Und hier ist meiner Meinung nach der Schnitt, dass Wissen existiert, aber die Umsetzung flächendeckend und in der Masse funktioniert nicht, weil dafür eine rein kommerziell gewinnmaximierte Lebensmittelindustrie verantwortlich ist, die andere Wertmaßstäbe als Gesundheit hat.

Zurück zu unserem Brot! Wir arbeiten an Broten, die aus der Sicht der Gesundheit entwickelt und gebacken werden. Das bedeutet, dass wir von Grund auf die Zusammensetzung eines Brotes so planen, dass die Zutaten für die meisten Menschen gesund und lebensfördernd sind, zum Beispiel unser Runner: das Fitnessbrot.

Es kommen keine Gums, Verdickungsmittel, technische Enzyme und Chemikalien in diesem Brot vor (sowie auch in keinem anderen). Es besteht aus Quinoa, Chia, Leinsamen, Hafer, Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Sesam, Rocksalz, und Wasser. Wir fügen keine Backhefe hinzu. Über die verschiedenen Koch- und Quelltechniken sowie über die verschiedenen Fermentationsstufen beginnend mit Buchweizen haben wir ein absolut gesundes Brot kreiert. Hinzu kommt, dass Anteile von Samen gequetscht oder gemahlen werden, andere Samenanteile bleiben hingegen ganz. Warum?

Dieses Brot ist dadurch extrem ballaststoffreich, gibt aber auch einen gewissen Anteil der Nährstoffe an den Körper ab.

Der größte Teil sind Ballaststoffe, sowohl feste als auch flüssige. Dadurch spielt der absolute Kohlenhydratanteil nur eine sehr untergeordnete Rolle, da er aus den größten der Ballaststoffe besteht.

Vervollständigt wird die Balance durch eine positive Omega3 zu Omega 6 Anordnung und einen natürlich hohen Eiweißgehalt. Auf die Aminogramme unserer Produkte geh ich später mal ein.

Oder unser Haferbrot, es besteht zu 100% aus Vollkornhaferflocken, Rocksalz und speziell filtriertem Wasser. Mehr ist nicht drin!!!

Über die verschiedenen Koch- und Quelltechniken sowie über die verschiedenen Fermentationsstufen mit Hafersauerteig machen wir auch dieses Brot zu einem absoluten Hit an Nährstoffen, Biovitalstoffen und anderen für den menschlichen Körper wichtigen Zutaten.

Auf die anderen Brote unserer Produktfamilie “Feed your Life” gehe ich in einem weiteren  Artikel mehr ein. Unsere Produktpalette ist einzigartig, denn jeder findet etwas – auch die Menschen, die getreidefrei, glutenfrei etc.  essen wollen und sich nicht vollstopfen wollen mit Gums, Bindemitteln, mit Strichnin belastetem Reismehl, Stärke usw.

Wenn Ihr weitere Fragen zu unseren Produkten und deren Nährstoffangaben habt, könnt Ihr mich gerne kontaktieren über WhatsApp +971 50 480 0217 oder schaut auf unsere Webseite unter www.bakerskitchenuae.org.

Sehr viel Einblick bekommt ihr auch bei meinen Backkursen, die 2 x im Monat stattfinden.

Ich freue mich auf eure Kommentare

Euer Sven