Deutschland – das Brotland! Warum sagt man, dass Deutschland das Brotland Nr. 1 der Welt ist? Und ist nur Deutschland DAS Brotland?

Nun ich möchte sagen, es gibt viele tolle Brotländer. Und egl wohin man fliegt, ob in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, den Skandinavischen Ländern, Polen, Russland usw. – man findet überall einzigartige, geschmackvolle Brote.

Man entdeckt auch vereinzelt die Bäcker, die ihre Teige noch fermentieren und sie mit sehr viel Liebe, Leidenschaft und Zeit veredeln.

Aber warum sagt die Welt, dass Deutschland das Brotland Nr. 1 ist?
Eine Antwort ist, dass in der Geschichte schon immer Deutschland aus sehr vielen unzähligen kleinen Herzog- und Fürstentümern bestand, aus unendlichen kleinen Gemeinden, in denen jeder Bäcker sein eigenes kleines Geheimnis zu Brot werden ließ. Je nach Region wurde mehr Roggen, mehr Gerste, mehr Dinkel oder Weizen verarbeitet.

 

Fürstentümer im Mittelalter

Fürstentümer im Mittelalter

 

Je nach Region kamen die verschiedensten kleinen Gewürze hinzu. Auch bestimmten die Regionen die Verarbeitungsweisen des Teiges, die Form und auch das Backen des Brotes. Selbst das Befeuern und das Backen waren durch verschiedene Holzarten geprägt.

 

Weizen

Weizen

Ein weiterer wichtiger und interessanter Aspekt sind die Wandergesellen, die über die Grenzen ihrer Herzog– und Fürstentümer hinaus auf die Wanderschaft gingen und mit ihnen ihre Rezepturen und Verarbeitungstechniken. Auf ihrer Wanderschaft entdeckten sie dann neue Rezepturen, Zutaten usw., die sie daraufhin mit den eigenen kombinierten – und so wurden wieder neue Brotspezialitäten entwickelt.
So entstanden in den vielen Jahrhunderten viele zahlreiche verschieden Arten und Weisen, Brot herzustellen. Aus diesen Arten und Weisen Brot herzustellen, entstand unter anderem die größte Vielfalt an Brotauswahl.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts kam das Denken und Handeln der Industrie hinzu, die begann nicht nur auf die Bedürfnisse der Menschen zu reagieren und dafür die verschiedensten Brotsorten zu entwickeln und herzustellen, sondern leider auch Bedürfnisse in den Menschen zu wecken für neue Brotprodukte.
Zugegeben – viele wertvolle alte Rezepturen gingen verloren, doch die meisten blieben uns erhalten. Hinzu kam ab den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, dass immer mehr fremdländische Rohstoffe dem heimischen Markt zur Verfügung standen. Die voranschreitende Globalisierung beschleunigte und erweiterte die Auswahl an zusätzlichen Rohstoffen.
So entwickelte sich in Deutschland eine enorme Brotvielfalt.

 

Brotvielfalt

Brotvielfalt

 

Eine aktuelle Zahl aus dem Deutschen Brotregister von 2010 beschreibt über 3200 verschiedene Brotspezialitäten. Der kleine Unterschied zwischen Brotsorte und Brotspezialität ist mittlerweile der Rohstoff und der Verarbeitungsvielfalt geschuldet, da eine Abgrenzung einer reinen Brotsorte durch die genannten Arten und die Verarbeitungsvielfalt schwierig geworden ist.
In der Backakademie in Baden-Württemberg in Weinheim, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, kann man diese vielen Sorten nachlesen.

Deutschland hat sich in der Welt als die Hochkultur des Brotes schlechthin entwickelt, zuweilen neben Frankreich. In diesem Zusammenhang möchte ich aber auch Italien erwähnen, wo es eine viel größere Brotvielfalt gibt als angenommen.

Die deutsche Brotkultur wurde im Jahr 2014 als immaterielles Kulturerbe Deutschlands anerkannt und in die Liste des Deutschen UNESCO Komitees eingetragen.

Es ist interessant, dass die meisten Menschen doch erst im Ausland die Brotspezialitäten ihres Landes zu lieben und zu schätzen lernen. Solange man im eigenen Land seine Brotspezialitäten zu jeder Zeit fast überall zur Verfügung hat, nimmt man sie nicht als etwas Besonderes und Heimisches wahr. Es gibt Erhebungen, nachdem dies für über 60% der Reisenden aus Deutschland zählt und sich in jedem 4. Urlaubskoffer Brot aus der Heimat befindet.

 

Zutaten

Zutaten

 

Worauf ich besonders stolz bin, ist die Tatsache, dass viele meiner Freunde (Ihr wisst ja, meine Kunden sind meine Freunde) Brot von mir hier aus Dubai in ihre Koffer packen und für sich, Freunde und Verwandte nach Deutschland mitnehmen. Diese Tatsache berührt immer mein Herz und spornt mich an, weiter Brot aus dem Gesichtspunkt der Gesundheit heraus zu entwickeln und zu backen und nicht nur aus dem Gesichtspunkt Geschmack, Aussehen usw.

Ich wurde gebeten, auf einige Brotsorten aus meiner Vielfalt, die ich anbiete, einzugehen. Das möchte ich ausführlich in meinem nächsten Artikel tun. Ich werde erklären, wie wir backen und was wir backen und wie diese Brotspezialitäten für jeden persönlich von Vorteil und Nutzen sein können.

Die vielen positiven Emails, WhatsApp-Mitteilungen und Messages, die ich immer wieder von Freunden und Menschen, die hier leben oder zu Besuch sind erhalten darf, sind die schönste Belohnung und Freude für mich. Und ich möchte mich hier und jetzt bei all diesen tollen Menschen von ganzem Herzen für ihre Zustimmung bedanken.

 

Sven

Sven

 

Ich möchte mich auch bei meinem Vater Bäckermeister Bernd Mostegl und den Meistern aus Frankreich und Italien bedanken, die mir in meiner Jugend soviel tolles Handwerk nahe gebracht haben.

Wer immer eine Frage zu meiner Person, zu meinem Werdegang oder auchzu meinen Qualifikationen hat, darf sich jederzeit sehr gern per Email (svenmostegl@yahoo.de) oder per WhatsApp unter +971 50 4800 217 an mich wenden.

Esst gesund, seid gesund und hinterfragt alles!