Der Herbst ist da in Europa und beschert uns wunderbar ruhige Tage mit Nebel am Morgen und mildem Sonnenschein später am Tag.

 

 

Unsere Haut hat sich an die kühleren Temperaturen angepasst, unsere Haare sind durch eine weitere Metamorphose gegangen und nun ist es sehr wichtig, auch unsere Ernährung den äußeren Bedingungen anzupassen.

 

 

Die Natur kümmert sich wie immer um unsere Bedürfnisse und wenn wir aus der Natur nehmen, was sie uns ermöglicht, ernähren wir uns stets auf die richtige Art und Weise. Jetzt ist die Zeit der herzhafte Suppen, wir ersetzen kalte Salate durch gedünstetes Gemüse und einige zusätzliche Kohlenhydrate, um unsere Motoren am Laufen zu halten (wir müssen nun unseren inneren Ofen anfeuern, um unsere Körper warm zu halten). Es gibt Kürbis, alle Arten von Kohl, Rüben und andere Sorten Wurzelgemüse, die Äpfel sind reif und ebenso die nahrhaften Nüsse.

 

 

Ein wunderbares Nahrungsmittel, das nun reif ist, ist die Esskastanie, auch “das Brot der Armen” genannt.

Kastanien – früher vor allem zu Mehl verarbeitet – kombinieren fast alle essentiellen Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Esskastanien sind langsam resorbierende Kohlenhydrate, was bedeutet dass unser Blutzuckerspiegel langsam steigt und wir für eine lange Zeit nach dem Mahl gesättigt bleiben.

Die Frage, ob Esskastanien ayurvedisch sind, lässt sich relativ einfach beantworten: da sie basisch und damit säurereduzierend und -bindend sind, sind sie auch ayurvedisch. Sie sind gut für die Nerven, senken den Blutdruck und regulieren den Herzschlag durch einen hohen Gehalt an B-Vitaminen. Kastanien enthalten eine überraschend hohe Menge an Vitamin C, ideal für unser Immunsystem wie auch für den kontinuierlichen Kampf gegen Zellulite. Sie helfen uns, schlank zu bleiben, erhöhen das gute HDL-Cholesterin und senken das schlechte LDL-Cholesterin.

Ihr hoher Gehalt an Kalium als alkalisches Mineral hilft übermäßige Säure in unserem Organismus zu neutralisieren.

Auch Hildegard von Bingen war bereits bekannt dafür, Reizungen und Entzündungen des Magens und Darms mit einem Brei aus Kastanien zu heilen. Die Kombination mit anderen alkalischen Lebensmitteln erhöht die „Kastanienpower“ und macht sie noch wertvoller.

Eine der heutzutage wohl wichtigsten Eigenschaften der Kastanie ist, dass sie glutenfrei ist! Und da Kastanien in vielfältigster Art und Weise (Mehl, Chips, Flocken, Brotaufstriche, Kastanienmilch usw.) verwendet werden, ist diese natürliche Energienahrung sehr nützlich für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit.

Im Internet finden sich detaillierte Anweisungen, Kastanien zuzubereiten und haltbar zu machen. Sie können eingefroren werden und stehen somit den ganzen Winter zur Verfügung.

Im Anschluss finden Sie ein schmackhaftes, wärmendes und heilendes ayurvedisches Rezept für kalte Herbsttage. Die in diesem Gericht verwendeten Gewürze helfen auch das Immunsystem zu stärken und Erkältungen zu verhindern.

 

 

Eine letzte Sache würden Sie sicherlich gerne wissen: Sind Kastanien gut für alle Doshas? Da sie sehr nahrhaft sind, sind sie auf jeden Fall äußerst geeignet für alle Vata-Typen um ihr schwaches Verdauungsfeuer am Brennen zu halten, stark zu bleiben und nicht Opfer von Erkältungen und anderen Winterkrankheiten zu werden. PITTA profitiert von der beruhigenden Wirkung dieser kleinen braunen Wunder. Für KAPHA gilt wie bei allen Kohlenhydraten und hochkalorischen Nährnahrungsmitteln: die Portionen klein halten.

Anstelle einer reichhaltigen Suppe fügen Sie nur ein paar Kastanien einem winterlichen Blattsalat hinzu.

 

 

Kastanien mit Kürbis-Curry (für 4 Personen)

 

300g geschälte Kastanien, 750g Hokkaido-Kürbis, 1 mittelgroße Zwiebel, 2 Stück Knoblauch, 4 EL Rosinen, 1 EL Olivenöl, 1 TL getrockneter Thymian,

1 Prise Kurkuma, 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss, 1 Prise Paprika, Cayennepfeffer, 1 EL Currypulver, 300 ml Weißwein, 400 ml Gemüsebrühe, grobes Meersalz

 

ZUBEREITUNG

Kochen Sie die Kastanien in der Gemüsebrühe. Zwiebel und Knoblauch schälen und in feine Scheiben oder Würfel schneiden, dann in Olivenöl dünsten. Fügen Sie die Kürbisstücke, Rosinen und fertig gekochten Kastanien hinzu, dann den Weißwein und die Gewürze. Bei schwacher Hitze köcheln bis der Kürbis weich ist.

Denken Sie daran, dass Sie sich zusätzlich zur angepassten Ernährung im Herbst viel an der frischen Luft zu bewegen in Form von Outdoor-Sport oder langen Spaziergängen!

All diese Ratschläge gelten natürlich auch für andere Länder, wo es vielleicht im Winter nicht ganz so kalt ist wie in Europa!